Nach Ansicht von Wolfgang Pöpperl geht es in der ganzen Diskussion um eine ideologische Frage. "Wir haben seit 30 Jahren Handys, und die Leute werden immer älter." Er schenke den kritischen Studien zum Mobilfunk wenig Glauben.
Das wiederum rief Kurt Sack auf den Plan: "Die Leute werden älter, aber werden sie gesund älter?", entgegnete er.
Zweifel an der Unbedenklichkeit der Mobilfunktechnik äußerte auch Alexander Kaiser. "Alle gepulsten Wellen erzeugen Stress und schädigen den Körper", sagte er. Kaiser verwies auf die Weltgesundheitsorganisation, die den Mobilfunk als möglicherweise krebserregend einstufe. Er forderte eine gründliche Aufklärung der Verbraucher.
Als ein Beispiel von früheren Fehleinschätzungen der Politik nannte er den Einsatz von Glyphosat, der einst befürwortet wurde und jetzt in der Kritik stehe. Da stimmte ihm Kurt Sack zu: "Wie oft wurde schon zurückgerudert."
"Wir werden die Entwicklung nicht aufhalten. Das ist die Zukunft, unsere Kinder wachsen mit der Technik auf", meinte dagegen Björn Valita.
Michael Passing erklärte, als Wasserwart müsse er bei Schäden ständig erreichbar sein. "Und wie würde das ohne Handy gehen?", fragte er. Außerdem störte ihn nach über zwei Stunden Diskussion: "Ist das eine Bürgerversammlung - oder wird hier nur übers Handy geredet?"
Die Debatte bezeichnete Bürgermeister Bosch als "guten Vorgeschmack" auf den 16. Juli. An diesem Tag findet um 19 Uhr im "Fränkischen Hof" in Mainleus ein öffentliches Treffen mit der Schwarzacher Initiative Mobilfunk statt.
Kritik gab es auch an Ortssprecherin Bettina Seliger. "Sie macht sich sehr rar und war auch bei der Funkturmdebatte nicht gesehen", bemängelte VdK-Vorsitzender Dieter Seuß. Doch das ließ Bürgermeister Bosch nicht gelten: "Bei der Funkmast-Diskussion stand sie in regem Austausch mit mir und hat sich für die Anliegen der Schwarzacher eingesetzt."
"Hier stehe ich Rede und Antwort"
Sollte es Probleme geben, bat er darum, das Gespräch mit Bettina Seliger zu suchen. Dazu sei die Bürgerversammlung aber nicht der richtige Ort. "Hier stehe ich Rede und Antwort", so Bosch.
Dieter Seuß forderte zudem, die Protokolle der Gemeinderatssitzungen auf der Homepage des Marktes zu veröffentlichen.
Robert Bosch erklärte, dass die Protokolle im Rathaus eingesehen werden können. Noch besser wäre es, wenn Interessenten die Sitzung besuchen würden. Das sah Wolfgang Meißinger anders: "Es ist bürgerliches Recht, zu wissen, was besprochen wird. Extra dafür ins Rathaus zu müssen, ist eine zu große Hürde."