Für die Bewältigung des persönlichen Corona-Frustes tun sich jetzt ganz neue Möglichkeiten auf.
Jeder geht anders mit seinem Frust nach fast 22 Monaten Pandemie um. Die einen stecken ihn besser weg, die anderen weniger. Ich persönlich schwöre nach wie vor auf die Lauftherapie. Ich renne, walke, wandere und spaziere dem Stress davon. Sollte ich aber feststellen, dass die Wirkung langsam nachlässt, habe ich jetzt einen Plan B.
In den Niederlanden werden nämlich seit neuestem Schreikurse gegen den Corona-Frust angeboten. Da stellen sich die Menschen ans Meer und brüllen ihre geballte Frustration einfach in die Nordsee. Ein interessanter Ansatz, habe ich mir gedacht und überlegt, ob ich das vielleicht auch mal versuchen sollte. Aber dafür extra an die Nordsee fahren? Nö, zu aufwendig, außerdem hat die Arme ja bestimmt schon einiges einstecken müssen in letzter Zeit.
Ich kann doch auch einfach hier ein Gewässer anschreien. Das nächstgelegene wäre der Rugendorfer Badeweiher. Blöd nur, dass da im Winter das Wasser abgelassen wird. Geht also nicht, denn Wasser muss schon da sein, um meine ganze negative Energie aufzunehmen. Dann vielleicht Kieswäsch' oder Trebgaster Badesee. Zwei Aspekte gäbe es noch abzuklären, bevor ich losplärre: wo ist mehr Wasser drin (Sie wissen schon, wegen der negativen Energie) und wo ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass meine Urschreie einen Polizei- oder Notarzt-Einsatz auslösen?
Ha! Ich hab's - den perfekten Ort für die Brüllerei. Eine riesige Wasserfläche mit vielen abgelegenen Stellen außenrum: die Ködeltalsperre, auch bekannt als fränkischer Fjord. 20,7 Milliarden Liter Wasser. Wenn das nicht genauso gut ist wie die Nordsee!
Mit der Frage, ob es ein Problem ist, dass das mit meinen negativen Schwingungen aufgeladene Wasser dann bei mir Zuhause wieder aus dem Hahn fließt, kann ich mich ja später noch beschäftigen ...