Eine Rettungsgasse zu bilden, sobald sich ein Stau anbahnt, ist keine große Kunst. Doch leider gibt es nach wie vor viele Autofahrer, die den Rettungsdienst schier verzweifeln lassen.
Geraten Autofahrer in einen Stau, so haben sie die Pflicht, sofort eine Rettungsgasse zu bilden. Eigentlich ist es auch kein Hexenwerk diese zu formen: Platz machen, ausweichen, durchfahren lassen. Dumm nur, dass die Rettungsgasse nur funktioniert, wenn alle mitmachen. Und da liegt der Hund begraben: Es ist nämlich in der Tat ein Trauerspiel, wenn man -wie mein Mann und ich am Wochenende- kopfschüttelnd mit ansehen muss, wie die Bildung einer freien Gasse so wirklich gar nicht funktioniert. Selbst die Erhöhung des Bußgeldes für Rettungsgassenmuffel scheint manche Menschen nicht dazu zu bringen, Platz für Rettungswagen, Polizei und Feuerwehr zu machen und somit deren Einsatz massiv behindern. Da wird lieber noch schnell die Spur gewechselt, die freie Bahn dafür genutzt, andere Autofahrer zu überholen (auch das kostet übrigens Bußgeld!) oder - das ist das Schlimmste: an der Unfallstelle gegafft. Dabei kann jede Verzögerung über Leben und Tod entscheiden. So kann man nur hoffen, dass die Rettungsgassenmuffel nicht irgendwann selbst in die Situation kommen, wo sie darauf angewiesen sind, dass Rettungsdienst und Co. zügig durch die Gasse fahren können, um Menschenleben zu retten.
Für alle, die immer noch nicht wissen, wie man eine Rettungsgasse bildet, gibt es eine clevere Finger-Merkhilfe: Man blickt auf den rechten Handrücken. Die Finger der rechten Hand stehen für die Fahrbahnspuren. Die Rettungsgasse liegt immer zwischen Daumen und Zeigefinger. Der Daumen symbolisiert also die linke Spur, wo die Autos nach links fahren sollen - und alle anderen Finger (= Autos) bilden die rechten Fahrspuren.