Erst haben sie bei Melkendorf den Bierkreisel geschaffen, jetzt die fränkische Fahne am Rehturm gehisst. Die unbekannten "Unruhe-Stifter" werben für die Heimat und haben in Kulmbach wohl noch weitere Projekte im Visier.
Wer steckt hinter den "Unruhe-Stiftern", die vor wenigen Tagen mit dem "Bierkreisel" auf der Staatsstraße zwischen Kulmbach und Melkendorf für Aufsehen gesorgt haben? Wir wissen es nicht. Was wir zu wissen glauben: Sie sind heimatverbunden. Hatten sie mit ihrer Holzkonstruktion am neuen Kreisverkehr für die Bierstadt Kulmbach werben wollen, so haben sie jetzt ein zweites Projekt gestartet, mit dem sie ihre Heimatliebe unterstreichen: Sie haben am Rehturm die Frankenfahne gehisst.
Wie beim Bierkreisel haben sie auch diesmal ein handschriftlich verfasstes Bekennerschreiben an unsere Redaktion gesandt, in dem sie Friedrich Schiller zitieren: "Wohl dem! Selig muss ich ihn preisen, der in der Stille der ländlichen Flur, fern von des Lebens verworrenen Kreisen, kindlich liegt an der Brust der Natur."
"Da geht einem das Herz auf"
Sie sind literaturverbunden, schwärmen von der Natur und der Heimat: "Wann immer man auf einem der zahlreichen Türme oder Hügel in unserem Kulmbacher Land steht, geht einem das Herz auf, und der Blick wird von den sanften Hügeln, Tälern und Flüssen gefesselt", heißt es in dem Schreiben.
Zwei Stühle sind angekettet
Die "Unruhe-Stifter" erläutern auch, warum sie die Frankenfahne gehisst haben. Es sei eine Flagge, die viele unterschiedliche Menschen in Franken vereine, die in einem Landstrich lebten, der über Jahrhunderte gespalten gewesen sei. Unter der Flagge könne man sich heimisch fühlen, "eine wunderbare Verbundenheit genießen".
Damit es sich all die, die den Rehturm erklimmen, um von dort den Blick auf die Plassenburg zu genießen, bequem machen können, haben sie auch zwei Stühle mit auf die weit über die Grenzen Kulmbachs hinaus bekannte Aussichtsplattform gebracht und diese, wohl um einen Diebstahl zu verhindern, dort angekettet.
"Zur Verschönerung gestiftet"
Was sich die "Unruhe-Stifter" wünschen? Dass die Frankenflagge, die sie "zur Verschönerung gestiftet" und provisorisch an einem Baumstamm befestigt haben, lange Zeit am Rehturm weht. Die Holzkonstruktion an der Staatsstraße, die sie mit der Aufschrift "Bier" versehen hatten, war ja schnell wieder beseitigt worden.
"Des is, wie a der Biergreisl, a unbürogradischer Gesdaldungsvorschlooch. Machd hal do rauf a a Frankenfohna. In Kosendorf schauds doch a Glasse aus", schreiben die Unbekannten, die in ihrem Bemühen, in ihrer Kulmbacher Heimat Akzente zu setzen, wohl nicht nachlassen werden.