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Raubzug mitten in Kulmbach: So fühlt sich das Opfer


Autor: Stephan Tiroch

Kulmbach, Donnerstag, 02. März 2017

In der Nacht zum Donnerstag wurden im Fahrradfachgeschäft Icehouse hochwertige Mountainbikes und Sportbekleidung für 30.000 Euro gestohlen.
In der Nacht zum Donnerstag wurde in das Fahrradfachgeschäft Icehouse, Fritz-Hornschuch-Straße 7, eingebrochen. Nach ersten Erkenntnissen beläuft sich der Entwendungsschaden auf 30 000 Euro.  Foto: Stephan Tiroch


Diese Situation will niemand erleben: "Man fühlt sich beschissen und kann es nicht fassen, dass man beraubt wurde", sagt Jochen Blindzellner. Der Icehouse-Inhaber ist geschockt, als er am Donnerstagfrüh um 8.30 Uhr sein Geschäft in der Fritz-Hornschuch-Straße 7 betritt. Sofort bemerkt er den Einbruch und informiert die Polizei (inFranken.de berichtete).


Spezialisten sichern Spuren

Ein Streifenwagen der Kulmbacher Polizei fährt umgehend zum Tatort. Wenig später treffen auch Beamte der Bayreuther Kripo ein. Die Spezialisten sichern Spuren, die noch ausgewertet werden müssen. Für konkrete Aussagen ist es noch zu früh. "Aber es gibt erste Ermittlungsansätze", sagt Polizeisprecherin Anne Höfer.

Was ist in der Nacht passiert? Die unbekannten Täter brachen auf der Gebäuderückseite ein Fenster auf. So konnten sie in den Verkaufsraum eindringen. Von dort stahlen sie mehrere hochpreisige Mountainbikes - es dürften mindestens zehn Räder der Marken Ghost, Bergamont, Scott oder Cannondale gewesen sein - und Sportbekleidung.

Die Polizei beziffert den Wert der Beute auf einen "niedrigen fünfstelligen Betrag". Dem Vernehmen nach wird der Entwendungsschaden auf zirka 30.000 Euro geschätzt. Dazu kommen noch 500 Euro Sachschaden. Bargeld ist den Einbrechern nach Angaben des Geschäftsinhabers nicht in die Hände gefallen.

Als Tatzeitraum kommt die ganze Nacht in Frage. Am Mittwoch um 19 Uhr schloss Jochen Blindzellner die Geschäftsräume ab. Ahnungslos ging er nach Hause.


Abtransport mit Sprinter?

Für den Abtransport des Diebesguts müssen die Einbrecher ein größeres Fahrzeug verwendet haben. Es könnte ein Transporter vom Typ eines Mercedes Sprinter gewesen sein oder ein offener Pritschenwagen. Möglicherweise ist das auf dem Gehweg stehende Fahrzeug einem Bewohner der Häuser in der Nachbarschaft oder einem Nachtschwärmer aufgefallen.

So, wie der Einbruch abgelaufen ist, dürfte es keine spontane Tat gewesen sein. Alle Umstände sprechen dafür, dass die Täter Ortskenntnis hatten. Laut Polizeisprecherin Anne Höfer geht die Kripo davon aus, dass die Geschäftsräume und die gesamte Örtlichkeit vorher ausgekundschaftet worden sind.


Was war mit der Alarmanlage?

Möglicherweise ist es den Einbrechern gelungen, die Alarmanlage auszuschalten. Dazu gibt es keine offiziellen Informationen. Auch nicht, ob Überwachungskameras eventuell Täterbilder produziert haben.

Jochen Blindzellner bestätigt jedenfalls gegenüber der BR, im Vorfeld "schon etwas Auffälliges beobachtet" zu haben. Ob er einen Verdacht hat? "Mehr kann ich dazu nicht sagen."


Am Freitag wieder geöffnet

Die Ermittlungen der Polizei am Tatort dauern den ganzen Tag. Ebenso die Aufräumarbeiten der Icehouse-Belegschaft. Das Geschäft blieb deswegen geschossen. Am Freitag ist aber wieder normal geöffnet, so Jochen Blindzellner. Für die Kunden soll alles wie gewohnt laufen. "Ich habe mit meinen Lieferanten Kontakt aufgenommen und hoffe, dass schneller Ersatz kommt." Bei den Reparaturen gebe es keinerlei Einschränkungen.

Jochen Blindzellner steht auch Stunden später noch unter Schock. "So etwas habe ich bisher nicht gehabt. Da ist man total durch den Wind."


Polizei sucht Zeugen

Zeugen, die in der Nacht zum Donnerstag und in den Tagen vorher verdächtige Personen oder Fahrzeuge beim Fahrradgeschäft Icehouse in der Fritz-Hornschuch-Straße gesehen haben, werden gebeten, sich bei der Kripo Bayreuth zu melden; Telefonnummer 0921/5060.