Projekt: Die Jugend arbeitet an ihrer Zukunft

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Hip Hop-Tanzkurse und verlängerte Öffnungszeiten im Jugendtreff stehen auf der Wochenendplanung der Jugendlichen. Foto: Sonja Adam
Hip Hop-Tanzkurse und verlängerte Öffnungszeiten im Jugendtreff stehen auf der Wochenendplanung der Jugendlichen. Foto: Sonja Adam
Vor 17 Uhr hat die Jugend eigentlich nie Zeit. Die meisten Jugendlichen würden sich mehr Veranstaltungen zwischen 19 und 21 Uhr wünschen, bestätigt auch Anne Sacha (14). Foto: Sonja Adam
Vor 17 Uhr hat die Jugend eigentlich nie Zeit. Die meisten Jugendlichen würden sich mehr Veranstaltungen zwischen 19 und 21 Uhr wünschen, bestätigt auch Anne Sacha (14).  Foto: Sonja Adam
 
Zur Zukunftswerkstatt "Schorchetz - in Action!" kamen von 102 benachrichtigten und persönlich eingeladenen Jugendlichen mehr als fünfzig Prozent. Foto: Sonja Adam
Zur Zukunftswerkstatt "Schorchetz - in Action!" kamen von 102 benachrichtigten und persönlich eingeladenen Jugendlichen mehr als fünfzig Prozent.  Foto: Sonja Adam
 
Stefan "Bonsai" Lehner ermittelte, wann die Jugend überhaupt Zeit hat, um an Veranstaltungen und Events teilzunehmen. Foto: Sonja Adam
Stefan "Bonsai" Lehner ermittelte, wann die Jugend überhaupt Zeit hat, um an Veranstaltungen und Events teilzunehmen. Foto: Sonja Adam
 
Pizza für alle - Bürgermeister Hans Tischhöfer verteilte die Pizza persönlich und bekam seine erste Lektion: Pizza mit Zwiebel ins uncool, deshalb wurde in der zweiten Runde Pizza ohne Zwiebeln bestellt. Foto: Sonja Adam
Pizza für alle - Bürgermeister Hans Tischhöfer verteilte die Pizza persönlich und bekam seine erste Lektion: Pizza mit Zwiebel ins uncool, deshalb wurde in der zweiten Runde Pizza ohne Zwiebeln bestellt. Foto: Sonja Adam
 
Welche Einrichtungen sollen wo entstehen - Jürgen Ziegler plante mit den Kids sehr konkret. Foto: Sonja Adam
Welche Einrichtungen sollen wo entstehen - Jürgen Ziegler plante mit den Kids sehr konkret.  Foto: Sonja Adam
 
Bürgermeister Hans Tischhöfer spendierte Pizza und freute sich über die vielen konkreten Vorschläge. Foto: Sonja Adam
Bürgermeister Hans Tischhöfer spendierte Pizza und freute sich über die vielen konkreten Vorschläge.  Foto: Sonja Adam
 
Susanne Knobloch und Jürgen Ziegler vom Kreisjugendring, Bürgermeister Hans Tischhöfer und Moderatorin Hella Vogel-Ebert (von links) freuten sich über die Riesen-Resonanz. Foto: Sonja Adam
Susanne Knobloch und Jürgen Ziegler vom Kreisjugendring, Bürgermeister Hans Tischhöfer und Moderatorin Hella Vogel-Ebert (von links) freuten sich über die Riesen-Resonanz.  Foto: Sonja Adam
 
Adelina Berbati (14), die die Carl-von-Linde-Realschule in Kulmbach besucht, hat sich schon im Vorfeld der Zukunftswerkstatt Gedanken gemacht und hat ihre Ideen auf einem Zettel zusammengeschrieben. Sie findet den Jugendtreff zu langweilig, wünscht sich eine Dorfdisco. Foto: Sonja Adam
Adelina Berbati (14), die die Carl-von-Linde-Realschule in Kulmbach besucht, hat sich schon im Vorfeld der Zukunftswerkstatt Gedanken gemacht und hat ihre Ideen auf einem Zettel zusammengeschrieben. Sie findet den Jugendtreff zu langweilig, wünscht sich eine Dorfdisco.  Foto: Sonja Adam
 
Franziska Schaller (12) geht oft mit ihrem Golden Retriever spazieren und wünscht sich mehr Mülleimer, um die Hundetüten zu entsorgen. Anne Sacha (14) fände ein Geschäft und bessere Busverbindungen gut. Foto: Sonja Adam
Franziska Schaller (12) geht oft mit ihrem Golden Retriever spazieren und wünscht sich mehr Mülleimer, um die Hundetüten zu entsorgen. Anne Sacha (14) fände ein Geschäft und bessere Busverbindungen gut. Foto: Sonja Adam
 
Leon Günther (14), Neuntklässer am Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium: "Wenn ich König von Schorchetz wäre, würde ich den Bolzplatz in der Siedlung verbessern. Ich wünsche mir eine Absperrung, dass der Ball nicht dauernd rausspringt. Foto: Sonja Adam
Leon Günther (14), Neuntklässer am Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium: "Wenn ich König von Schorchetz wäre, würde ich den Bolzplatz in der Siedlung verbessern. Ich wünsche mir eine Absperrung, dass der Ball nicht dauernd rausspringt.  Foto: Sonja Adam
 
Philipp Rieß (16), Zehntklässer des Caspar-Vischer-Gymnasiums: "Wenn ich König von Schorchetz wäre, würde ich mir die alte Insel aus Holz wieder in den Goldbergsee zurückwünschen. Die Neue ist nicht so gut." Foto: Sonja Adam
Philipp Rieß (16), Zehntklässer des Caspar-Vischer-Gymnasiums: "Wenn ich König von Schorchetz wäre, würde ich mir die alte Insel aus Holz wieder in den Goldbergsee zurückwünschen. Die Neue ist nicht so gut." Foto: Sonja Adam
 
"Wenn man ein Feuerla schürt, dann kriegt man immer einen Zammschiss", formuliert Marco Nüssel (14) seinen Frust-Punkt Nummer eins. Foto: Sonja Adam
"Wenn man ein Feuerla schürt, dann kriegt man immer einen Zammschiss", formuliert Marco Nüssel (14) seinen Frust-Punkt Nummer eins. Foto: Sonja Adam
 
Michelle Nüssel (15) wünscht sich einen Grillplatz. Foto: Sonja Adam
Michelle Nüssel (15) wünscht sich einen Grillplatz. Foto: Sonja Adam
 
Ronja Popp (14) kam ohne eigene Ideenliste zur Zukunftswerkstatt, weil sie sich für Marktschorgast und die Zukunft des Ortes interessiert. "Vereine sind schon wichtig", sagt Ronja Popp. Foto: Sonja Adam
Ronja Popp (14) kam ohne eigene Ideenliste zur Zukunftswerkstatt, weil sie sich für Marktschorgast und die Zukunft des Ortes interessiert. "Vereine sind schon wichtig", sagt Ronja Popp. Foto: Sonja Adam
 
Susanne Knobloch vom Kreisjugendring betreute ebenfalls eine Station. Foto: Sonja Adam
Susanne Knobloch vom Kreisjugendring betreute ebenfalls eine Station. Foto: Sonja Adam
 
"Es sind über fünfzig Prozent der angeschriebenen Jugendlichen gekommen und die Ideen, die die Jugendlichen geäußert haben, sind größtenteils ganz konkret und viele sind auch sinnvoll und realisierbar. Das hat mich beeindruckt", so Jürgen Ziegler vom Kreisjugendring. Foto: Sonja Adam
"Es sind über fünfzig Prozent der angeschriebenen Jugendlichen gekommen und die Ideen, die die Jugendlichen geäußert haben, sind größtenteils ganz konkret und viele sind auch sinnvoll und realisierbar. Das hat mich beeindruckt", so Jürgen Ziegler vom Kreisjugendring.  Foto: Sonja Adam
 

"Schorchetz - in Action!" war das Motto einer Veranstaltung in der ASV-Turnhalle. Bürgermeister Hans Tischhöfer hatte 102 Jugendliche eingeladen. Mehr als die Hälfte kam und brachte ihre Ideen für Marktschorgast ein.

Am Freitagabend war die ASV-Turnhalle am Kapellenberg fest in Jugendhand. Denn über 50 Jungen und Mädchen kamen, um gemeinsam mit Bürgermeister Hans Tischhöfer, dessen Stellvertreter Nicolaus Ott und den Jugendsprechern aus Marktschorgast sowie dem Kreisjugendring die Zukunft des Ortes zu planen.

"Mich interessiert, was hier passiert, und ich will mit dabei sein", sagt Ronja Popp (14).
Die gleichaltrige Adelina Berbati wartet gleich mit einer ganzen Liste an Vorschlägen auf. "Ich habe mir zu Hause schon Gedanken gemacht, was man machen könnte, denn ich finde schon, dass es zu wenig Aktivitäten für Jugendliche gibt. Gut, wir haben einen Jugendtreff, aber den finde ich langweilig. Eine Dorfdisco oder ein Jugendcafé wären cool", sagt Adelina Berbati. Auch Events könnte sich die 14-Jährige gut vorstellen: einen Fasching für die Jugend, einen Mädchentreff.
Und die Busverbindungen sollten sich verbessern, sagt sie.

Busverbindungen verbessern

"Ja, das finde ich auch. Die Busverbindungen könnten wirklich besser sein", stimmt ihr Anne Sacha (14) zu. Sie besucht die Werner-Grampp-Schule in Kulmbach. "Gut ist der Goldbergsee, da trifft man sich. Auch den Jugendtreff finde ich nicht so schlecht." Aber ihr sehnlichster Wunsch wäre ein Geschäft. "Es wäre toll, wenn man hier richtig gut einkaufen könnte."

"Ich finde, wir haben zu wenig Mülleimer", sagte Franziska Schaller (12). Franziska geht oft mit ihrem Golden Retriever spazieren und ist leicht angenervt, wenn sie die Tütchen mit den Hundehäufchen durch den Ort schleppen muss.

Michelle Nüssel (15) indes hat schon eine konkrete stadtplanerische Idee: einen Grillplatz, den alle nutzen können. Ihr Freund Lars Broge (17) ist eigens aus Zell gekommen. "Eine Disco wäre auch cool, wenigstens am Samstagabend oder so", findet er.

Die Jugendlichen brachten bei der Zukunftswerkstatt an vier Stationen ihre Ideen ein. Ganz oben auf der Wunschliste stand schnelles Internet.

Paula Herbach (13) und Sina Popp (13) indes haben nur einen Wunsch: eine Shopping-Mall. Doch ist das realistisch? "Keine Ahnung. Aber schön wäre es. Und eine Disco wäre auch gut", sagt Sina Popp.

Wenn ich König wär` ...

Die Fantasie war bei der Station "Wenn ich König von Schorchetz wär..." gefragt. Doch die meisten blieben realistisch. Leon Günther (14), Neuntklässler am MGF setzte sich auf den Thron und formulierte seinen Wunsch kurz und präzise: "Wenn ich König von Schorchetz wäre, würde ich den Bolzplatz in der Siedlung verbessern. Ich wünsche mir eine Absperrung, dass der Ball nicht dauernd rausspringt."

Philipp Rieß (16), Zehntklässler am CVG: "Wenn ich König von Schorchetz wäre, würde ich mir die alte Insel z wieder in den Goldbergsee zurückwünschen. Denn die war richtig cool. Die Neue ist nicht so gut."

Den Jugendtreff ausweiten

Bürgermeister Hans Tischhöfer war begeistert, wie ernst die Jugendlichen die Sache nahmen und wie konkret die Vorschläge waren. "Mit der Umzäunung des Bolzplatzes haben wir uns schon beschäftigt. Die Siedlergemeinschaft hat uns angeboten, mitzuhelfen, bis zum Sommer können wir eine Umzäunung um den Bolzplatz machen, wenn der Markt das Material stellt", sagte Tischhöfer. Auch für eine Ausweitung des Jugendtreffs mache er sich stark.

Und toll fand er zudem Anregungen, dass Marktschorgast mehr Mülleimer brauche. "Ich habe mich auch gefreut, dass alle mit dem Goldbergsee verbunden sind. Aber die alte Insel können wir nicht mehr zurückholen - aus Sicherheitsgründen nicht", erkärte Tischöfer.

"Mich hat völlig überrascht, dass der Discobus nicht so optimal sein soll. Ich muss mich jetzt mal schlau machen", zog Tischhöfer ein erstes Fazit.

Zur Feier des Tages spendierte Tischhöfer Pizza für alle. Und die Saftbar des Kreisjugendringes war auch in der ASV Turnhalle zugegen. Außerdem verloste der Markt Marktschorgast ein Tablett - Florian Otto war der glückliche Gewinner. Auch Jürgen Ziegler vom Kreisjugendring war begeistert von den Vorschlägen.