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Parken auf der Burg: Zwei Möglichkeiten


Autor: Dagmar Besand

Kulmbach, Freitag, 02. Juni 2017

Der Landesdenkmalrat und Landtagsvizepräsidentin Inge Aures machen sich für eine Lösung des leidigen Problems stark.
Schon zu Beginn der 1990er Jahre gab es Pläne, die ehemals vom Reit- und Fahrverein genutzten Flächen hinter der Plassenburg zur Parkplätzen zu machen. MdLReinhold Strobl vom Landesdenkmalrat verschaffte sich in Begleitung von Landtagsvizepräsidentin Inge Aures (SPD) einen Eindruck von der Situation. Foto: Dagmar Besand


Kommt jetzt endlich ein entscheidender Impuls in die Dauerdebatte um die Erlaubnis fürs Parken auf der Burg? Der Landesdenkmalrat hat sich kürzlich in einer Sitzung mit dem Thema beschäftigt und wird sich nächste Woche bei einem Ortstermin auf der Plassenburg ein Bild von den Gegebenheiten und Möglichkeiten machen. Das Gremium möchte auf die Bayerische Schlösserverwaltung einwirken, sich einer alternativen Lösung zu öffnen.

Die Chancen, auf diesem Weg etwas zu erreichen, schätzt SPD-Landtagsabgeordneter Reinhold Strobl, Denkmalrat und Mitglied des Haushaltsausschusses, aus Amberg-Sulzbach als recht gut ein. Er hat sich mit Landtagsvizepräsidentin Inge Aures (SPD) am Donnerstagabend einen Eindruck von der aktuellen Situation verschafft.

"Eine vernünftige Erschließung der Burg ist dringend nötig, wenn wir die Burg beleben wollen", sagte Aures. "Dazu gehören auch Parkmöglichkeiten für den Individualverkehr." Den Pendelbus sieht die ehemalige Kulmbacher Oberbürgermeisterin nach wie vor als gute Möglichkeit, um größere Veranstaltungen abzuwickeln und angemeldete Gruppen auf die Burg zu bringen, doch für Einzelbesucher sei ebenfalls eine Lösung nötig. "Es kommen immer weniger Gäste auf die Burg. Da rentiert sich der Bus nicht."


Die Pläne gibt es schon lange


Schon lange bevor 1994 die lange diskutierte unterirdisch geführte Standseilbahn endgültig vom Tisch war, sei dem hinter der Plassenburg angesiedelten Reitverein mit der Begründung gekündigt worden, dass man die frei werdenden Flächen für die Errichtung von Parkplätzen benötige. "Der Reitverein wurde umgesiedelt, die Parkplätze hinter dem Kasernenhof terrassenförmig geplant. Gebaut wurden sie nicht." Möglich sei die Umsetzung aber noch immer.

Im Winterhalbjahr bestand die Möglichkeit, im Kasernenhof und im Schatzweg zu parken. Seit 1. April hat die Schlösserverwaltung diese Möglichkeiten wieder eingeschränkt. Autos dürfen nur zwischen 18 und 9 Uhr parken, tagsüber nicht.

"Wir verstehen, dass dies ein für die Stadt Kulmbach nicht hinnehmbarer Zustand ist, zumal sich die Besucherzahlen der Plassenburg seit den 1990er Jahren um zwei Drittel reduziert haben", so Reinhold Strobl. Ein schnell und unkompliziert machbarer Schritt hin zu einer besseren Erschließung wäre seiner Ansicht nach die ganzjährige Freigabe des Kasernenhofs als Parkplatz. "Ich bin dafür, das probeweise einzuführen. Es ist ja relativ viel Platz vorhanden. Vielleicht reicht der ja schon, um das Problem zu lösen."


Zufahrt ist ein Nadelöhr


Ein weiterer Schritt könnte in der Erschließung des ehemaligen Reitgeländes über den Kasernenhof erfolgen. Diese Lösung favorisieren Aures und Strobl trotz des schmalen Burgtors - ein Nadelöhr, das keinen Begegnungsverkehr zulässt. "Aber auch das lässt sich lösen", davon ist die Landtagsvizepräsidentin überzeugt.

Für Strobl ist es wichtig, den Abwärtstrend bei den Besucherzahlen zu stoppen: "Es hat keinen Sinn, ein solches Gebäude mit Millionenaufwand zu erhalten, wenn es nicht erschlossen und genutzt wird. Stadt und Staat brauchen ein gemeinsames Konzept für die Zukunft. Wir wollen das unterstützen."