Neudrossenfeld ist jetzt einer von 46 Genussorten in Bayern. Bürgermeister Harald Hübner erhielt die entsprechende Urkunde von Staatsminister Brunner.
Die Anfang 2017 gestartete Premiumstrategie will gezielt besondere Produkte, welche die "Spitze der Qualitätspyramide" bilden, in den Fokus rücken. Als Imageträger sollen diese Bayern, seine vielfältigen Regionen mit den dahinterstehenden Menschen und die Lebensmittelerzeugung im Freistaat noch bekannter machen, heißt es auf der Seite des Landwirtschaftsministeriums.
Die zugrundeliegende Mehrwertstrategie soll dabei Erzeugern und Verbrauchern gleichermaßen zu Gute kommen und dem Verbraucher Orientierung in Richtung "besondere Spezialitäten" geben. Letztlich soll so das Bewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher für die Qualität und die Besonderheit heimischer Produkte geschärft, dafür weiteres Interesse geweckt und deren Wertschätzung weiter gesteigert werden, so die Pressemitteilung weiter.
Die drei Komponenten:
•Auszeichnung von 100 Genussorten im Jubiläumsjahr des Freistaats 2018
•Aufbau einer Genussakademie in Kulmbach
•Begleitung spezieller Wertschöpfungsketten für hochwertige Produkte.
Durch die Auswahl von 100 Genussorten, in denen der Genuss besonders gepflegt wird, soll die Spezialitätenkompetenz Bayerns für Verbraucher sicht- und erlebbar gemacht und in die Fläche getragen werden, beispielsweise durch Angebote in der Gastronomie, durch Führungen und Veranstaltungen. Genussorte können Orte, Gemeinden oder Städte sein.
Die Festlegung der "100 Genussorte Bayern" erfolgt durch einen offenen und landesweiten Wettbewerb auf Basis eines festgelegten Kriterienkatalogs durch eine unabhängige Jury. Die Federführung für den Wettbewerb "100 Genussorte Bayern" liegt bei der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim.
In der ersten Bewerbungsrunde (Juli bis September 2017) haben rund 150 Bewerber aussagekräftige Unterlagen eingereicht. 46 Orte aus ganz Bayern konnten die Jury aus Vertretern von Kultur, Kirche, Wissenschaft, Tourismus, Landwirtschaft, Lebensmittelhandwerk, Gastronomie, Verbraucherschutz und Medien überzeugen. Die zweite Bewerbungsrunde wurde am 23. Februar 2018 abgeschlossen. Nach der Bewertung und Auswahl durch die Jury werden die Genussorte aus der zweiten Wettbewerbsrunde im Mai 2018 in Würzburg ausgezeichnet.
Bis Ende des Jahres sollen die ausgezeichneten 100 Genussorte zudem in einem "Kulinarischen Reiseführer" präsentiert werden, der dazu einlädt, die Genussorte persönlich zu erleben.
Zunächst also 46 Orte, Städte und Gemeinden aus ganz Bayern hat Landwirtschaftsminister Helmut Brunner am Montag (5. März) als erste Genussorte in Bayern ausgezeichnet. Die Trophäen und Urkunden erhielten die Preisträger bei einem Festakt in der Allerheiligen Hofkirche der Münchner Residenz.
"Ihre Orte, Gemeinden und Städte zeichnen sich durch eine gelungene Kombination aus regionalen Spezialitäten, handwerklicher Herstellung und gelebtem Genuss aus und tragen wesentlich dazu bei, der Öffentlichkeit die kulinarischen Schätze und Traditionen Bayerns näher zu bringen", so der Minister in seiner Festrede.
Neudrossenfeld erhielt die Auszeichnung, weil dort vieles vom Wasser, vom Wald, von der Wiese frisch auf den Tisch komme - also Fische, Kräuter, Weiderinder, Schafe. Außerdem sei Genießen und Wandern in idyllischer Umgebung mit Storch und Biber im Rotmaintal möglich. Schließlich gebe es eine alte Brautradition, die neu interpretiert werde.
Weitere Genussorte aus dem Regierungsbezirk Oberfranken sind Aufseß (Landkreis Bayreuth), Bad Staffelstein (Landkreis Lichtenfels), Bamberg, Bayreuth, Coburg, Forchheim, der Fränkische 13-Brauereien-Weg (Landkreis Bamberg), das Kräuterdorf Nagel (Landkreis Wunsiedel) und das Gebiet rund ums Walberla (Landkreis Forchheim).
Auch Bayreuths Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe hat die Auszeichnung beim feierlichen Festakt in der Münchner Residenz von Landwirtschaftsminister Helmut Brunner persönlich entgegengenommen, wie aus einer Pressemitteilung der Stadt hervorgeht.
Die Bewerbung war durch die städtische Wirtschaftsförderung in Zusammenarbeit mit der Maisel's Bier-Erlebnis-Welt, der Lohengrin Therme und der Bayreuth Marketing und Tourismus GmbH (BMTG) erarbeitet worden. Mit dem Motto "Bayreuther Bierkultur erleben" hat die Stadt Bayreuth die Jury überzeugt.
Die Bayreuther Bierkultur und das traditionelle Brauhandwerk haben bereits seit vielen Generationen Bestand, und in der Stadt lässt sich auf kurzen sowie vielfältigen Wegen die Geschichte rund ums Bier erleben und erschmecken - sei es bei der Einkehr in eine der zahlreichen traditionellen Gaststätten, bei der Führung durch Maisel's Bier-Erlebnis-Welt, bei der Verkostung von Bierpralinen, bei einer bierthematischen Stadtführung oder beim Genuss einer der etwa 50 heimischen Biersorten in Verbindung mit einer typisch fränkischen Brotzeit.
Bei der Bewerbung spielten neben der Darstellung des Genussmittels auch die kulturellen und landschaftlichen Elemente eine Rolle. Hier konnte Bayreuth mit den Richard-Wagner-Festspielen und dem Festspielhaus, dem neugestalteten Richard Wagner Museum sowie dem UNESCO-Weltkulturerbe Markgräfliches Opernhaus bekannte Kulturstätten einbringen. Angeführt wurde auch die gute Lage zwischen den Naturparkregionen Fränkische Schweiz und Fichtelgebirge sowie die tiefe Verwurzelung von Bier und Brauhandwerk, die zur lebendigen fränkischen Kultur gehören.