Nach Schmidts Weggang: Pilgerbüro ist verwaist

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Auch nach seinem Wechsel aus dem Pilgebüro wird Jörg Schmidt der Wallfahrtsbasilika Marienweiher auch in Zukunft verbunden sein: Er will weiterhin einmal im Monat Orgel spielen. Foto: Sonny Adam
Auch nach seinem Wechsel aus dem Pilgebüro wird Jörg Schmidt der Wallfahrtsbasilika Marienweiher auch in Zukunft verbunden sein: Er will weiterhin einmal im Monat Orgel spielen. Foto: Sonny Adam

Sechs Jahre hat der Stadtsteinacher Jörg Schmidt in Marienweiher gearbeitet, jetzt wechselt er sein Aufgabenfeld.

Die offizielle Abschiedsfeier für Jörg Schmidt findet erst am Mittwoch, 12. Oktober, um 18.30 Uhr statt. Auch wenn der Veranstaltungskalender noch bis Ende des Jahres gut gefüllt ist: Schon jetzt ist das Pilgerbüro in Marienweiher verwaist.

Der Stadtsteinacher Jörg Schmidt hatte im Oktober 2010 die Leitung des Pilgerbüros übernommen. Jetzt geht er neue Wege: Im nächsten Jahr wird er Geschäftsführer bei "Agus", dem Selbsthilfeverein für Angehörige von Suizidopfern in Bayreuth. "Es gibt viele Gründe, warum ich aufhöre. Ich habe für mich eine neue Herausforderung gesucht - und die habe ich gefunden. Und natürlich war auch die Befristung der Verträge ausschlaggebend", sagte Jörg Schmidt zum Abschied. Anfangs waren die Verträge auf zwei Jahre befristet, dann jeweils auf ein Jahr.
Die Stelle war von der EU finanziert, sowie von der Kirchenstiftung, vom Förderverein, vom Markt Marktleugast und vom Landkreis.


Mit dem Erreichten zufrieden

Jörg Schmidt hat 2008 seine Ausbildung in der Erwachsenenbildung abgeschlossen. Zu nächst hat er beim evangelischen Bildungswerk gearbeitet, übernahm dann die neu ins Leben gerufene Stelle im Pilgerbüro. Mit dem, was er in Marienweiher erreicht hat, ist Schmidt äußerst zufrieden. "Es hat schon 2010 ein Advents- und Weihnachtsprogramm gegeben - an jedem Adventssonntag sollte eine Veranstaltung sein. Wir haben auch den floristischen Weihnachtsmarkt ins Leben gerufen."

2011 wurde die Egerer Wallfahrt wieder zum Leben erweckt. Nach einem Probelauf, an dem eine ausgewählte Gruppe teilgenommen hat, hat sich die Wallfahrt inzwischen wieder etabliert. Rund 25 deutsche und rund zehn tschechische Pilger nehmen alljährlich daran teil. Die absoluten Höhepunkte in seiner Tätigkeit waren "Die Hütte", dargeboten vom evangelischen Freundeskreis Hof, sowie die Woche der Illumination im Jahr 2012.
In diesem Jahr war die 24-Stunden-Aktion für den Herrn im "Heiligen Jahr der Barmherzigkeit" besonders herausragend, sagt Schmidt rückblickend. Besonders freut sich der scheidende Pilgerbüroleiter, dass der Raum der Hoffnung - die kleine Kapelle neben dem Klosterladen - noch unter seiner Ägide fertiggestellt worden ist. "Die Gelder sind von dem, was der Klosterladen erwirtschaftet hat, zur Verfügung gestellt worden. Aber das Pilgerbüro hat auch die künstlerische Gestaltung begleitet.

Er habe auch neue Formate des Pilgerns etablieren können: das ökumenische Samstagspilgern, die Nachtwallfahrt, das Pilgern mit Kindern, die Wanderungen. Und er ist überzeugt, dass diese Veranstaltungen auch fortgeführt werden.

Jörg Schmidt, der regelmäßig in Marienweiher Orgel spielt, wird allerdings der Basilika nicht ganz den Rücken kehren. Auch in Zukunft möchte er ein Mal im Monat weiter Kirchenorgel spielen. Und auch den Chor Akustika in Stadtsteinach wird er weiterführen.

An seiner neuen Aufgabe beim Verein "Agus" hat ihn die Arbeit mit Menschen gereizt, aber auch die Sicherheit. Denn die Stelle ist unbefristet. "Natürlich ist die Tätigkeit als Geschäftsführer etwas ganz anderes, aber der Verein, der seinen Hauptsitz in Bayreuth hat, hat mehr als 60 Selbsthilfegruppen. Es geht darum, Ehrenamtliche weiterzubilden, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen."

Die bisherige Geschäftsführerin von "Agus" war vor kurzem in den Ruhstand gegangen.