Ihre Öle und Saaten verkaufen die Distlers an Privatleute, aber auch an den Grünwehrbeck oder den Naturkostladen Unger in Veitlahm. Seniorchefin Renate Unger unterstützt seit Jahrzehnten nach Kräften die kleinen lokalen Erzeuger. "Ich finde es sehr wichtig, dass einer für den anderen da ist. Aus menschlichen wie auch aus wirtschaftlichen Gründen mus man sich einfach gegenseitig helfen."
In dem vor 38 Jahren gegründeten Naturkostladen finden sich überwiegend regionale Produkte, "und die werden von unserer Kundschaft auch gut angenommen". Der Kunde sei letztlich der Schlüssel zum Erfolg: "Wir können langfristig nur anbieten, was wir auch verkaufen können."
Die Regale im kleinen Hofladen der Distlers weisen derzeit einige Lücken auf. "Viele Vorräte sind aufgebraucht. Wir warten auf die neue Ernte." Das in dieser Woche gepresste Leinöl findet schnell Abnehmer, und das ist gut so, sagt Manfred Distler: "Leinöl verdirbt schnell. Das optimale Aroma genießt man, wenn man es innerhalb von vier Wochen verbraucht."
Einmal im Jahr gibt es Fleisch
Zusätzlich sind die Distlers auch Fleischproduzenten. Galloway-Rinder beweiden das Grünland. Die Herde umfasst derzeit 25 Tiere, darunter einige Kälbchen, die an der Seite ihrer Mutter aufwachsen. Einmal im Jahr werden einige Tiere geschlachtet. "Wir lassen im Kulmbacher Schlachthof schlachten, ein Zerlegebetrieb bereitet die Pakete zu fünf, zehn oder 20 Kilogramm vor." Verkauft werden diese dann im Hofladen. In der Regel ist alles bereits vorbestellt.
"In den Paketen ist immer etwas von allem. Jeder bekommt etwas von den edlen, aber auch von den weniger begehrten Stücken." Von den Kunden wird dieses gerechte Prinzip akzeptiert. Sie schätzen die besondere Qualität des Fleisches. "Unsere Tiere sind fast das ganze Jahr draußen, fressen frisches Grün, haben Bewegung. Das sorgt für einen tollen Geschmack des Fleisches: Es hat ein sagenhaftes Eigenaroma", schwärmt Manfred Distler.
Einkaufen direkt beim Erzeuger: Wo gibt es was?
Überblick Die Bayerische Rundschau hat gemeinsam mit den weiteren Tageszeitungen der Mediengruppe Oberfranken eine Übersichtskarte der Direktvermarkter in der Region erstellt. Zu finden ist sie hier auf infranken.de
Vielfalt Es gibt viele verschiedene Wege der Direktvermarktung. So finden sich im Landkreis Kulmbach neben Hofläden auch Milchtankstellen, Selbstbedienungsautomaten mit Wurst, Grillfleisch und Eiern, Verkaufsstände auf dem Wochenmarkt. Direkt ab Hof gibt es Getreide und Milchprodukte, Fisch, Fleisch, Kartoffeln, Obst, Saft, Liköre, Marmeladen...
Beratung Unterstützung finden Betriebe, die ihre Produkte direkt vermarkten wollen, beim Amt für Landwirtschaft und Ernährung Kulmbach-Kronach.