Autofahren ist inzwischen ein rechtes Gezuckel. Neulich hängt mich sogar ein Radfahrer ab. Und das sorgt bei mir für ein Umdenken.
                           
          
           
   
          Es ist ja bekannt: Radfahren ist gesund. Es stärkt Herz und Kreislauf und die Kondition. Außerdem schont es die Umwelt, weil es kein Benzin verbraucht. Und solange es sich um ein klassisches Rad handelt, auch keinen Strom zum Laden des Akkus.
       
Aber darum soll es in diesem Burggeflüster nicht gehen. Denn es gibt noch einen Aspekt, der für das Fahrrad spricht: das Tempo. Ein Beispiel: Neulich musste ich zu einem Termin nach Mainleus. Als ich den Firmenparkplatz verlassen will, zischt ein Radfahrer an mir vorbei. Ich mache mich auf den Weg. In der E.-C.-Baumann-Straße geht es nur langsam voran. Es biegen Autos ein, Lkw zuckeln vor mir. Die Ampel in Seidenhof steht wie immer auf Rotlicht. 
Als ich die Umgehung Mainleus verlasse, gibt es ein überraschendes Wiedersehen. Denn wer  zieht da  vor mir aus der Netto-Aldi-Einfahrt? Richtig: der Radfahrer aus der E.-C.-Baumann-Straße. Der hat   nicht nur Umwelt und Geldbeutel geschont, sondern  auch seine Nerven. Und er hat gezeigt: Mit dem Rad ist man auf nicht allzu langen Strecken  genauso schnell wie mit dem Auto.Vielleicht sogar schneller. Denn  er spart sich noch die Parkplatzsuche.
Das war wie eine Initialzündung. Seitdem versuche ich, das Auto wo immer möglich stehen zu lassen und mit dem Rad zu fahren. Und es funktioniert: Einkaufen ist mit Rucksack und Gepäcktaschen kein Problem (von Wasser- und Bierkästen einmal abgesehen).  Da bekommt man locker einen 70-Euro-Einkauf unter. 
Zur Arbeit fahren: Das kann man tatsächlich auch mit dem Rad. Der Abstecher in der Mittagspause in die Stadt: Ruck zuck ist man drin. 
  Oder beim Freibadbesuch: Da ist kein verzweifeltes Kreuzen auf der Suche nach einem freien Stellplatz nötig. Sie fahren bis vor zum Kassenhäuschen und stellen das Rad dort ab. Einfacher geht es nicht.
Probieren Sie es einfach einmal  aus: Sie werden staunen, wie oft  man das Auto stehen lassen kann. Man muss es nur wollen.
 
Um diesen Wunschtraum zu realisieren sollte neben (NEBEN) jeder Straße auch ein Fahrradweg sein. Ich kann Ihnen leicht Strecken aufzählen, bei denen Autofahrer sehr viel Rücksicht nehmen müssen, wenn sie Radfahrer nicht gefährden wollen. Ach ja, Kulmbach Innenstadt gehört auch dazu. Bei dem ach so tollen konzept wurden Radfahrer schlicht vergessen und danach eingebläut.
Grundsätzlich ist der Ansatz sehr zu begrüßen, doch dann sollte es auch eine entsprechende Infrastruktur für Fahhräder geben und da schneidet Kulmbach ja eher ausgesprochen mäßig ab.
Bleibt zu hoffen, dass mit den Studenten / -innen auch mehr Fahhräder kommen und damit ein Anstoß zum Umdenken in der lokalen Verkehrspolitik erfolgt.
Radfahren ja, aber nur wenn ich dies auch sicher tun kann.
Ich freu mich schon, wenn Sie zum nächsten Termin in Presseck mit dem (nicht E-) Fahrrad fahren ...
Kulmbacher Erleuchtungen.................