Das Kulmbacher Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium will die Verbindung, die die Stadt seit 40 Jahren zum schottischen Kilmarnock unterhält, zu neuem Leben erwecken. Jetzt opfern einige Schüler deshalb ihre Pfingstferien.
Der Leiter des Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasiums, Horst Pfadenhauer, hat vor dem Schulgebäude schon die hellblaue Fahne mit dem weißen Andreaskreuz gehisst: Es ist die schottische Fahne. Sie kündigt die Freundschaft zu schottischen Schülern an. Und genau diese Freundschaft wird jetzt in den Pfingstferien von 23 Schülern des Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasiums angebahnt. Sie wollen Kontakte zu jungen Schotten knüpfen. Im nächsten Jahr soll die Partnerschaft dann so weit gereift sein, dass ein lebendiger Austausch stattfinden kann.
Soeben - mitten in den Ferien - sind einige Zehntklässler mit Helga Lormes und Alexander Meile von der Stadt Kulmbach nach Kilmarnock gereist. Es geht aber nicht nur darum, gleichaltrige Schüler kennenzulernen, sondern die MGFler, die sich die Wiederbelebung der Städtepartnerschaft zwischen Kilmarnock und Kulmbach zur Aufgabe gemacht haben, möchten sich zudem an den Grundschulen umsehen.
Denn Ziel ist es, ein Projekt aus der Taufe zu heben, das auch die Grundschulen mit ins Boot nimmt. Deshalb reisen auch einige Vertreter der Kulmbacher Grundschulen mit.
Die MGFler möchten den Grundschülern, wenn sie mit Englisch beginnen, helfen, via Facebook, Skype und Internet mit den Schotten in Kontakt zu treten. Sie hoffen, dass sich daraus dann jahrelange Freundschaften ergeben. Außerdem könnte der Fernkontakt helfen, das Grundschul-Englisch zu verbessern.
"Ich finde es gut, dass man Englisch schon in der Grundschule hat, aber ich finde, es wird zu wenig gemacht. Man könnte mehr Englisch in den Grundschulen lernen", sagt Sara Turbanisch (16), die sich deshalb für die Partnerschaft engagieren will. Auch für die älteren Schüler, für die MGFler selbst, sollen Partnerschaften gefunden werden. "Ich war noch nie in Schottland, aber ich mag Austauschprogramme.
Denn so hat man die Möglichkeit, Kontakt mit anderen Menschen zu knüpfen", sagt Nele Eichhorn (16).
Auch Theresa Goller ist mit von der Partie. "Ich war schon bei zwei Austauschprogrammen dabei - in Tschechien und in Frankreich. Das ist immer interessant", sagt sie.
"Wir freuen uns sehr, dass wieder eine Schülergruppe unsere schottische Partnerstadt besucht - und gerne unterstützen wir diese tolle Idee", kommentiert Oberbürgermeister Henry Schramm den Versuch, die Partnerschaft neu zu beleben.
Die Partnerschaft zwischen der schottischen Stadt Kilmarnock und Kulmbach existiert schon seit mehr als 40 Jahren. Doch in den vergangenen Jahren ist es ruhig um diese Verbindung geworden. Doch dies soll sich jetzt ändern.
"Eine Partnerschaft lebt doch davon, dass sich junge Menschen regelmäßig besuchen, eine unvergessliche Zeit miteinander verbringen, Freundschaften schließen und viele tolle Eindrücke mit nach Hause nehmen", sagt Schramm.
Bei der ersten Reise wollen die Schüler des Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasiums erst einmal die Lage "checken". Im nächsten Jahr soll dann ein P-Seminar aus der Idee, die Partnerschaft wiederzubeleben, entwickelt werden, hat sich Helga Lormes vorgenommen. Sie hat sogar ein Jahr in Schottland studiert und ist Feuer und Flamme für die Idee, die Partnerschaft zu beleben. "Mein Herz schlägt sowieso für Schottland. Die Leute sind nett und freundlich, sie sind unheimlich herzlich und auch offen. Ich hoffe, dass mehr daraus wird", sagt Lormes.
Gar keinen Zweifel, dass die partnerschaftliche Anbahnung klappt, hat Schulleiter Horst Pfadenhauer. "Ich kenne die Partnerschaft mit Schottland aus Kronach - und ich habe sehr gute Erfahrungen damit. Deshalb freut es mich, dass die Schüler in den Ferien die Kontakte knüpfen wollen", sagt Pfadenhauer und unterstützt das Projekt ebenfalls gerne.