Ludwigschorgast hat viel vor: Mit 3,7 Millionen Euro hat der Markt den bislang größten Haushaltsplan verabschiedet.
Die Kindertagesstätte wird bekanntlich um eine Krippengruppe erweitert. Gitta Kestel vom gleichnamigen Architekturbüro in Kulmbach stellte dazu zu Beginn der Marktgemeinderatssitzung am Dienstagabend dem Gremium detailliert den aktuellen Plan für den vorgesehenen Erweiterungsbau der katholischen Kindertagesstätte St. Elisabeth vor. Im Detail wurde einiges geändert, zum Beispiel bei der Stellung des Gebäudes und der Neugestaltung der Spielmöglichkeiten. Die voraussichtlichen Kosten sind mit 1,44 Millionen Euro angesetzt. Das Ratsgremium zeigte sich mit dem Vorgestellten zufrieden und Gitta Kestel sagte: "Die Leitplanung ist fertig und wir werden nächste Woche mit der Ausschreibung beginnen."
Im Mittelpunkt der Sitzung stand die Beratung und Beschlussfassung über den Haushalt für das Jahr 2019. "Mit Einnahmen und Ausgaben von 1,6 Millionen Euro im Verwaltungsansatz und 2,2 Millionen Euro im Vermögenshaushalt ist das mit rund 3,8 Millionen Euro der allerhöchste Haushalt des Marktes. Die Zuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt beträgt 239 000 Euro. Es ist alles eingeplant, was kommen könnte", sagte Bürgermeisterin Doris Leithner-Bisani (CSU). Der Haushalt 2019 und die Finanzplanung 2018-2022 wurden nach Vorstellung durch den VG-Kämmerer Harald Kleiber und Beratung durch die Ratsmitglieder jeweils einstimmig beschlossen.
Woher das Geld kommt und wohin es fließt
Kleiber blickte bei seinen Erläuterungen eingangs auf den Etat 2018 zurück. Damals sei ein Sollüberschuss von 727 000 Euro entstanden. Die Haupteinnahmen des Verwaltungsetats 2019 sind unter anderem die Grundsteuer A und B mit 80 000 Euro, die Gewerbesteuer mit 100 000 Euro, die Einkommensteuerbeteiligung mit 555 000 Euro, Schlüsselzuweisungen in Höhe von 393 000 Euro, Mieten und Pachten in Höhe von 49 900 Euro, Zuschüsse und Zuweisungen in Höhe von 145 200 Euro.
Bei den Ausgaben schlagen unter anderem Personalkosten in Höhe von 161 500 Euro, Schulverbandsumlagen in Höhe von 76 100 Euro, die Kreisumlage mit 386 400 Euro, die VG-Umlage mit 181 000 Euro. Die Schulden des Marktes werden sich zum Jahresende auf 1,15 Millionen Euro belaufen und die Rücklagen werden auf 19 600 schrumpfen. Die Pro-Kopf-Verschuldung beträgt 743 Euro. Die aktuelle Einwohnerzahl beträgt 971 Personen.
Für den Vermögenshaushalt sollen 510 500 Euro Kredite aufgenommen werden. Zusammen mit 727 200 Euro Rücklageentnahme (Sollüberschuss 2018) und der Zuführung vom Verwaltungshaushalt in Höhe von 239 000 Euro ergibt sich ein ordentlicher Betrag auf der Einnahmenseite. Weitere Einnahmenposten im Vermögenshaushalt sind Zuschüsse wie zum Beispiel 350 000 Euro für die Kindertagesstätte. Große Ausgabenposten sind 1,2 Millionen Euro für die Kindertagesstätte, 200 000 Euro für das Projekt Am Endelsbach, 40 000 Euro für Erneuerung/Umbau der Abwasseranlage, 145 000 Euro für den Umbau der Kreuzung B 303 und die Kanalsanierung "Am Bahnhof". Bürgermeisterin Doris Leithner-Bisani (CSU) schaute auf deutliche Steigerungen bei der Gewerbesteuer und der Einkommensteuerbeteiligung. Sie bedankte sich bei Kämmerer Harald Kleiber für die Ausarbeitung des Haushaltes 2019. Der Bescheid für die KIP-S-Förderung sei da und das Projekt am Endelsbach werde sich über zwei Haushaltsjahre hinziehen.
"Wir haben uns die Entscheidungen nicht leicht gemacht, doch wir müssen für den Ort sowie die Bevölkerung viel erledigen und investieren. Wenn nicht jetzt, wann dann?", betonte CSU-Gemeinderätin Daniela Wagner.
"Der Verwaltungsetat ist nahezu identisch mit dem Vorjahr, und im Vermögensansatz schlägt die Kindertagesstätte durch. Hinzu kommen die Neuausweisung eines Baugebietes, und wir verbessern die Infrastruktur. Alles sind zukunftsweisende Entscheidungen und die Vereine kriegen weiterhin ihre Unterstützungen", sagte SPD-Fraktionssprecher Tobias Braunersreuther. Und sein Kollege Klaus-Peter Kugler fügte hinzu: "Es gilt, jetzt für die Zukunft zu investieren."