Dietmar Laude bezog Position für den Nachbarort: "Ich tendiere dazu, mich mit Mainroth solidarisch zu erklären. Dort ist die Umgehung notwendig." Das bestätigte Pascal Friedrich: "Im Berufsverkehr kommst du dort nicht raus auf die Straße." Schwere Lastwagen würden rund um die Uhr durch das Dorf donnern.
Harald Fiedler kritisierte Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (CSU), eine Befürworterin des Projekts: "Ich hatte immer hohe Achtung vor ihr. Aber wenn man eine Politikerin ist, die weiter denkt, dann müsste man nach Alternativen suchen und nicht das Maintal verschandeln." Dem stimmte Ralf Oertel zu, der dafür plädierte, mehr Verkehr auf die Schiene zu verlagern.
Dazu ein Kommentar:
Jetzt, wo die Planungen in eine heiße Phase gehen, wird Protest gegen den Bau der Umgehung Mainroth/Rothwind und Fassoldshof laut. Aber die Kritik kommt spät. Wohl zu spät.
Wir erinnern uns: Die Umgehung wird seit Jahren, seit Jahrzehnten gefordert. Bislang gab es nur Klagen über Verkehrsbelastung, Lärm und Gestank. Vor allem die Mainrother, von denen viele an der Ortsdurchfahrt wohnen, leiden unter dem hohen Verkehrsaufkommen von 9000 Fahrzeugen täglich. Mit dem Bau der Umgehung würde ein Großteil davon aus dem Ort verschwinden, vor allem der Schwerlastverkehr.
Nicht so schlimm ist die Situation in Rothwind/Fassoldshof. Nur wenige Häuser stehen an der Straße. Dort ist es sogar so, dass beispielsweise die Gastwirtschaft Vonbrunn vom Durchgangsverkehr profitiert.
Jahrelang hatten die Bürger die Möglichkeit, ihre Meinung zu dem Projekt kund zu tun - bevor die Straße in den vordringlichen Bedarf eingestuft wurde. Die Befürworter haben sich dafür stark gemacht. Von den Gegner war nicht viel zu hören. Ein Fehler.
Denn heutzutage gilt: Nur wer laut genug schreit, der wird gehört. Die Untersteinacher und Kauerndorfer haben es vorgemacht.
Und hier wie dort ist es so, dass Kritik an Flächenverbrauch, Naturverschandelung und Gigantonomie der Projekte erst richtig laut wird, wenn es zu spät ist oder neue Betroffenheiten geschaffen wurden. Siehe Melkendorf.
Kritik an der Umgehungs-Queen. So was aber auch. Geht doch gar nicht. Melkendorf und Untersteinach wurden bereits versaut. SAN folgt. Hoffentlich gelingt es wenigstens den Himmelkronern und den Rothwindern, ein Stück Natur zu retten.
Schön, dass sich gegen die Gigantomanie Widerstand regt. Spätestens seit Untersteinach sollte jedem Klar sein, dass man solche Projekte hinterfragen muss. Weiteres Anschauungsmaterial wird es geben, wenn der Kauerndorfer Tunnel und die Umgehung Stadtsteinach realisiert werden. Vielleicht überdenkt ja auch unsere Umgehungsstraßen-Emmi ihre Haltung zu solchen Projekten.