Mainleus atmet auf - freie Fahrt nach Gögerlesreuth
Autor: Stephan Tiroch
Mainleus, Freitag, 10. November 2017
Am Freitag wurde die Sperrung der Mainbrücke aufgehoben. Auch die Ampel bei der Kreuzung Mainleus-Mitte wurde in Betrieb genommen.
Dreieinhalb Monate war die Mainleuser Mainbrücke, die von Grund auf saniert wurde, nicht passierbar - am Freitagnachmittag wurde die Sperrung der Kreisstraße KU 16 aufgehoben. Damit ist der Weg nach Gögerlesreuth wieder frei. Das Federvieh im Umfeld der bekannten Willmersreuther Gastwirtschaft muss verstärkt mit hungrigen Zweibeinern rechnen.
Ein Nadelöhr
Das für Autos undurchlässige Nadelöhr griff erheblich ins Leben der Mainleuser ein, die zum Teil erhebliche Umwege in Kauf nehmen mussten. Für deren Verständnis dankte am Freitag Landrat Klaus Peter Söllner: "Ein Brückenbau ist leider immer mit Einschränkungen verbunden." Gleichwohl hätten Landkreis, Planungsbüros und Baufirma Wort gehalten und trotz der nötigen Zusatzarbeiten an den Gehsteigen die Sanierung in einer Spitzenzeit durchgezogen. Söllner lobte das Bauunternehmen Raab aus Ebensfeld bei Lichtenfels: "Ihr arbeitet so gut, dass ihr aus dem Landkreis Kulmbach kommen könntet."Nach den Worten des Landrats habe der Kreis zirka 550.000 Euro für die Sanierung investiert. Nach Ansicht von Bürgermeister Bosch eine richtige Entscheidung: "Die Brücke ist für uns eine wichtige Verkehrsverbindung." Sie sei fit gemacht worden für die nächsten Jahre.
Am späten Nachmittag hatte der Mainleuser Bürgermeister einen zweiten Verkehrstermin: die Inbetriebnahme der neuen Ampel an der Kreuzung Mainleus-Mitte. Die von den Bürgern gewünschte Lichtzeichenanlage werde für mehr Sicherheit sorgen, erklärte Bosch.
"Sieg auf der ganzen Linie"
Angesichts der Tatsache, dass gestern auch die B 289 mit dem neuen Fahrbahnbelag zwischen Mainleus-Ost und -West freigegeben wurde, meinte Landrat Söllner: "Sieg für Mainleus auf der ganzen Linie."Die Verkehrsfreigabe der Mainleuser Mainbrücke nahm Otto Arnold aus Zultenberg zum Anlass, uns den Bericht von einer Begebenheit zu schicken, die Heinrich Arnold (1858 - 1930) beinahe das Leben gekostet hätte. Das Ereignis wurde von Johann Weich (1872 - 1952) aufgeschrieben. Die Begebenheit soll sich in den Jahren 1877 bis 1880 zugetragen haben, als der Main seinerzeit Hochwasser führt.
Dem Tod ganz nah
"Eine wahre Geschichte aus dem Soldatenleben des Zultenbergers Heinrich Arnold", heißt es im Bericht des Chronisten. Der Bauernsohn habe Militärdienst beim 5. Bayerischen Infanterieregiment in Bamberg geleistet. Um zum Schlachtfest in seinem Elternhaus heimzufahren, habe er Sonderurlaub bekommen. Und weiter: "Es war im Winter, und es trat Schneeschmelze ein, welche das Maintal überschwemmte." Auf dem Rückweg in die Kaserne sei Arnold nach Mainleus zum Bahnhof gelaufen (die 1900 in Betrieb genommene Bahnlinie nach Thurnau gab es noch nicht). Zu seinem Schreck war der Steg über den Main weggespült worden. Pflichtbewusst versuchte er, trotzdem durch die reißenden Fluten zu kommen. "Bis zur Brust im Wasser" habe er sich an Baum- und Stegreste geklammert. "So begann für ihn ein Kampf auf Leben und Tod."