Luther-Film: Wo war Thurnau?

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Für die ARD war der Luther-Film, der auch auf Schloss Thurnau gedreht wurde, ein Quotenhit. Über sieben Millionen Zuschauer haben eingeschaltet. Devid Striesow spielte Martin Luther, Karoline Schuch Luthers Ehefrau Katharina von Bora. Fotos: MDR/EIKON Süd/Steffen Junghans
Für die ARD war der Luther-Film, der auch auf Schloss Thurnau gedreht wurde, ein Quotenhit. Über sieben Millionen Zuschauer haben eingeschaltet. Devid Striesow spielte Martin Luther, Karoline Schuch Luthers Ehefrau Katharina von Bora. Fotos: MDR/EIKON Süd/Steffen Junghans
Derr Knabenchor singt auf der Empore der Thurnauer Laurentiuskirche.
Derr Knabenchor singt auf der Empore der Thurnauer Laurentiuskirche.
 
Karoline Schuch Luthers Ehefrau Katharina von Bora
Karoline Schuch Luthers Ehefrau Katharina von Bora
 
Luther trifft seine später Ehefrau.
Luther trifft seine später Ehefrau.
 
Auch die Kemenate (Bild) war Drehort.
Auch die Kemenate (Bild) war Drehort.
 

Den ARD-Film "Katharina Luther" , der auch in Thurnau gedreht wurde, haben am Mittwoch über sieben Millionen Zuschauer gesehen.

Mit über sieben Millionen Zuschauern war "Katharina Luther" am Mittwochabend für die ARD ein Quotenhit. Auch viele Thurnauer haben sich den Film über Luthers Ehefrau angeschaut, für den 2016 über mehrere Wochen in der Schlossanlage gedreht worden war. Das Fernsehteam hatte dafür die Giech'sche Anlage in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts zurückversetzt. Teilweise waren ganze Fachwerkwände aus Pappmaschee in ein Hinterstübchen der Kemenate gezaubert worden, das in dem Streifen Zufluchtsort zweier Nonnen war.


Der Chor auf der Kirchenempore

In Thurnau gedrehte Szenen zu erkennen, war wohl gerade auch wegen der umfangreichen historischen Umbauten für den Fernsehzuschauer schwer. "Angesichts der vielen Sekunden-Sequenzen habe ich oft nur vermuten können, dass es sich um Szenen aus der Kemenate handelt", sagt mit Sandra Bali jemand, die sich in der Marktgemeinde um die Kultur kümmert und sich im Schloss auskennt. Ins Auge gestochen sind ihr beispielsweise der Knabenchor, der auf der Empore der Laurentiuskirche gesungen und dann den Brückengang zur Schlossanlage passiert hat. Dass es kein Werbefilm für Thurnau wird, das war laut Bali aber auch zu erwarten.


Drehort Thüringen

Viele Außenszenen, durch die die Location zu erkennen gewesen wäre, wurden andernorts aufgenommen, so auf Schloss Reinhardsbrunn in Thüringen, das Kulisse für das Wittenberger "Schwarze Kloster" war, in dem sich Luther und seine Frau kennengelernt haben sollen.


"Ich kenne quasi jeden Stein"

"Ich kenne im Thurnauer Schloss quasi jeden Stein und konnte die hier gedrehten Szenen nur schwer erkennen", sagt Günter Karittke, der immer wieder zu Führungen durch die Giech'sche Anlage einlädt. Er hat das Fernsehteam 2016 teilweise sogar begleitet und damals gestaunt, welcher Aufwand für den Kulissenbau betrieben worden ist. Gerade deshalb seien viele Räume kaum auszumachen gewesen, zumal es sich um Detailaufnahmen gehandelt habe. Die Szenen im Äbtissinen-Zimmer und Nonnen-Schlafsaal haben laut Karittke im Nordflügel gespielt. Auch Passagen, die im Wehrgang des Zwingers gedreht wurden, hat er in der ARD entdeckt.


Der Kinofilm

"Es wurde ein Riesenaufwand betrieben - vom Schloss selbst war aber nicht viel zu sehen", sagt Karittke, der nun gespannt auf den Kinofilm "The Happy Prince" mit Rupert Everett wartet, für den ebenfalls in Thurnau gedreht worden ist. "Da war der Aufwand noch größer. Antiquitäten aus vielen europäischen Ländern sind ins Schloss gebracht worden", sagt Karittke, dem schwant, dass im Kino auch hier nur wenig von Thurnau zu sehen sein wird.