Kupferberg träumt von einem Kunstrasenplatz für die ganze Region

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Werner Stapf, Platzwart und Spielleiter Dieter Knoll, Vorsitzender Stefan Kollerer und sein Stellvertreter Wilhelm Michel (von links) hoffen, dass sich der Traum vom Kunstrasenplatz realisieren lässt. Foto: Sonja Adam
Werner Stapf, Platzwart und Spielleiter Dieter Knoll, Vorsitzender Stefan Kollerer und sein Stellvertreter Wilhelm Michel (von links) hoffen, dass sich der Traum vom Kunstrasenplatz realisieren lässt. Foto: Sonja Adam
Vor drei Jahren tat sich im Kupferberger Hartplatz ein riesiges Loch auf. Seitdem ist das Gelände für die Fußballer des FC tabu. Foto: Archiv
Vor drei Jahren tat sich im Kupferberger Hartplatz ein riesiges Loch auf. Seitdem ist das Gelände für die Fußballer des FC tabu. Foto: Archiv
 
Der Kunstrasenplatz-Sonderbeauftragte des FC Kupferberg, Werner Stapf. Foto: Sonja Adam
Der Kunstrasenplatz-Sonderbeauftragte des FC Kupferberg, Werner Stapf. Foto: Sonja Adam
 

Seit der Hartplatz nach einem Stolleneinsturz gesperrt wurde, kann der FC Kupferberg im Winter nicht mehr trainieren. Die Verantwortlichen des Fußballclubs suchen jetzt nach einem Weg, ein ehrgeiziges und teures Kunstrasen-Projekt zu stemmen.

Der FC Kupferberg hat ein Problem - und einen Traum. Seitdem der Hartplatz vor drei Jahren nach dem Einbruch eines Bergbaustollens gesperrt werden musste, können die Fußballer des Vereins im Winter praktisch nicht mehr im Freien trainieren. Sie müssen nach Untersteinach ausweichen. Lösung könnte sein, das Hauptspielfeld am Sportheim in einen multifunktionalen Kunstrasenplatz für Fußball und Breitensport umzufunktionieren. Und da ist wieder das Problem. Der Umbau würde 600.000 Euro kosten - mindestens.


Momentan fünf Mannschaften im Spielbetrieb


Fußball wird in Kupferberg von jeher groß geschrieben. Momentan jagen zwei Senioren- und zwei Juniorenmannschaften sowie ein Altligateam dem runden Leder nach. Mit 350 Mitgliedern ist der FC der größte Verein in der Bergstadt. Doch seit 2012 gibt es im Winter ein echtes Problem.

"Uns ist der Hartplatz genommen worden. Wir können einfach im Winter nicht trainieren", sagt Vorsitzender Stefan Kollerer. Deshalb sei man auf die Idee gekommen, einen Kunstrasenplatz anzulegen.


Der Eigenanteil ist viel zu hoch


Bislang schrecken die Kosten viele ab. Denn die werden voraussichtlich zwischen 600.000 und 800.000 Euro liegen. "Wir haben die Finanzierung schon gecheckt. Es hätte sich eine sechsstellige Deckungslücke ergeben. Das ist natürlich zu hoch", so Kollerer. Selbst wenn es gelänge, den Katastrophenfonds anzuzapfen und den Bayerischen Landessportverband zur maximalen Förderung von 50 Prozent zu bringen, wäre der Eigenanteil nicht zu stemmen.

Jetzt hat der FC einen Kunstrasenplatz-Sonderbeauftragten eingesetzt: Werner Stapf. Und der möchte die Deckungslücke deutlich verkleinern. Seine Idee ist, das Projekt zu vergrößern und die ganze Region davon profitieren zu lassen.


Auch Stiftungen sollen mit ins Boot


Aktuell sucht Werner Stapf den Kontakt mit den Landtagsabgeordneten Martin Schöffel (CSU), Peter Meyer (FW) und Inge Aures (SPD) sowie mit Landrat Klaus Peter Söllner. Auch verschiedene Stiftungen sollen mit ins Boot geholt werden. "Es geht nicht nur um einen Kunstrasenplatz, sondern um eine Ganzjahres-Trainingsmöglichkeit für die gesamte Region", so der Sonderbeauftragte.

Stapf möchte das FC-Gelände in ein "Kunstrasen-Spiel- und Trainingszentrum zur Förderung des Mehrgenerationen sports" umwandeln. Der moderne Platz sollte ganzjährig nicht nur für Fußball, sondern auch für den Breitensport nutzbar sein. Das Gelände könnte vermietet werden.


Viele Vorteile


"Solch ein Platz ist räumbar", erklärt Stapf. Doch Kunstrasen hat noch mehr zu bieten. Das Training ist gelenk schonender und damit auch ideal für Seniorenmannschaften. Zusätzlich hat Stapf die Idee, in einem nach Fritz Walther benannten kleinen "Fritzplatz" eine internetfähige Mess- und Analysetechnik zur Unterstützung von Trainings- und Leistungstests in das Konzept zu integrieren. "Damit hätten wir ein Leuchtturmprojekt und ein Alleinstellungsmerkmal für die ganze Region", so Stapf. Mit dieser Technik können gelaufene Kilometer, Schussstärke und Präzision sowie Fitness gemessen werden.
Zu den Kosten von rund 600.000 Euro kämen dann noch etwa 210.000 Euro für das Mehrgenerationenspielfeld samt "Fritzplatz" sowie rund 75.000 Euro an Baunebenkosten hinzu. Der Vorteil dieser "großen" Lösung wäre, dass zusätzliche Fördertöpfe angezapft werden können. "Wenn die Finanzierung stimmt, wäre solch ein Kunstrasenplatz die optimale Lösung", ist FC-Vorsitzender Stefan Kollerer bester Dinge. "Es geht um die Zukunftsfähigkeit des FC Kupferberg", sagt auch sein Stellvertreter Wilhelm Michel.

Auf Dauer, das hat Werner Stapf bereits ausgerechnet, wäre ein Kunstrasen erheblich günstiger in Sachen Pflege.