Kulmbacher Unternehmen suchen händeringend nach Fachkräften

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Vor allem im Baugewerbe werden dringend Fach-, aber auch Aushilfskräfte gesucht.Archiv
Vor allem im Baugewerbe werden dringend Fach-, aber auch Aushilfskräfte gesucht.Archiv

Die Zahl der Arbeitslosen geht auch in Kulmbach weiter zurück. Gleichzeitig gibt es deutlich mehr Lehrstellen als Bewerber und zu wenige Fachkräfte.

Die Arbeitslosigkeit in der Region geht kontinuierlich weiter zurück. 8829 Personen waren im Mai im Agenturbezirk Bayreuth-Hof, zu dem auch Kulmbach gehört, ohne Beschäftigung. Das sind 516 weniger als einen Monat zuvor und 968 weniger als im Mai 2017. Die Arbeitslosenquote sank auf 3,5 Prozent.


Personalbedarf ungebrochen hoch


Gleichzeitig ist der Personalbedarf vieler Unternehmen weiterhin ungebrochen hoch. Insgesamt 1310 offene Stellen wurden allein im Mai gemeldet. Die größte Nachfrage kam dabei aus den Bereichen Produktion und Fertigung, insbesondere in den Branchen Maschinen- und Fahrzeugtechnik, Metallbau sowie Lebensmittelverarbeitung.

Gerade in Zeiten des hohen Fachkräftebedarfs ist die Investition in die Ausbildung des eigenen Nachwuchses von immenser Bedeutung. "Vor zehn Jahren bereitete es noch Sorge, genügend Ausbildungsstellen für die Jugendlichen der Region zu akquirieren. Heute besteht auf Arbeitgeberseite zunehmend die Sorge, genügend Jugendliche für den Fachkräftenachwuchs zu finden", weiß Udo Kolb, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof.


800 Auszubildende fehlen


So bietet die Region mit rund 1880 bisher unbesetzten Ausbildungsstellen quer durch alle Berufe eine breite Vielfalt an Ausbildungsmöglichkeiten in interessanten und zukunftsorientierten Berufen. Dem stehen jedoch nur 1070 Schüler gegenüber, die sich aktuell noch für die Aufnahme einer Ausbildung im Herbst interessieren.

Im Landkreis Kulmbach ist die Zahl der Arbeitslosen ebenfalls weiter gesunken. 1333 Männer und Frauen waren hier zu verzeichnen, nochmals 83 weniger als im Vormonat und 122 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ging auf 3,2 Prozent zurück.

Es sind nur noch sehr wenige Fachkräfte gemeldet, die dem Arbeitsmarkt uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Mehr als die Hälfte aller in der Arbeitslosenversicherung gemeldeter Personen ist 50 Jahre und älter.


Auftragsbücher gut gefüllt


Die Arbeitskräftenachfrage ist groß, die Auftragsbücher der Betriebe sind gut gefüllt. Besonders das Handwerk sucht Fachkräfte, aber auch an- und unge-lernte Kräfte mit entsprechenden Branchenkenntnissen haben gute Einstellungschancen. Nachdem die gewünschten Fachkräfte kaum noch sofort vermittelt werden können, sind Arbeitgeber auch bereit, intensivere und längere Einarbeitungsphasen zu akzeptieren. "Auch hier bieten wir über unseren Arbeitgeber-Service verschiedene berufsbegleitende Unterstützungsangebote an", so Kolb.

Besonders gesucht sind derzeit Fach- und Hilfskräfte für das Baugewerbe, den Garten- und Landschaftsbau sowie das Hotel- und Gaststättengewerbe. Dringend gesucht sind auch (Fach-)Verkäufer/innen für das Lebensmittelhandwerk.

Außerdem bieten in Kulmbach noch 336 Ausbildungsstellen die Chance auf einen erfolgreichen Start ins Berufsleben. 179 Jugendliche sind diesbezüglich noch auf der Suche.