Viele Kulmbacher Bürger übergeben derzeit ihre Familienschätze an die Sammlungen der Museen im Mönchshof.
Über die "Kulmbacher Spendenkultur" freut sich das Sammlerherz des Museumsleiters Bernhard Sauermann: "Ein Museum ist nie fertig. Es gibt immer wieder Aspekte, die man mit den neuen Stücken noch ein bisschen besser beleuchten oder die eine Lücke in der themenbezogenen Stadtgeschichte schließen kann."
Der erste Kulmbacher, der ihm jüngst ein Exponat "vorbeigebracht" hat, war Hans Biedermann, langjähriger Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Kulmbach. Es handelt sich dabei um die typische Leiter einer Werksfeuerwehr, wie sie noch bis weit in die 1960er Jahre hinein in feuergefährdeten Unternehmen üblich war, so zum Beispiel auch in den Kulmbacher Brauereien.
Bernhard Sauermann hat auch schon eine Idee, wo das gute Stück seine neue Heimat finden wird: Im Bayerischen Brauereimuseum ist auch die Gründung der Kulmbacher Feuerwehr ein Thema.
Mitbegründer waren die Kulmbacher Bürger Christian Schmidt, Martin Weber und Georg Sandler, seinerseits Eigentümer der Sandler-Brauerei und Ur-Urgroßvater des Museumsleiters. Sie alle waren daran interessiert, dass es in Kulmbach für den Bedarfsfall eine schlagkräftige, kompetente und gut ausgerüstete Feuerwehr gab, die auch in ihren Unternehmen die werkseigene Feuerwehr unterstützen würde.
Werksfeuerwehren in Fabriken
Sauermann plant, die Leiter neben dem Spritzenwagen zu platzieren, der heute schon die Werksfeuerwehren Anfang der 1900er Jahre im Museum repräsentiert. "Durch die sich in Europa rasant fortentwickelnde Industrialisierung stieg die Gefahr durch Großbrände in den Industrieanlagen erheblich. Anfang der 1870er Jahre bildeten sich in den Fabriken deshalb freiwillige Betriebsfeuerwehren, so auch bei den Kulmbacher Großbrauereien", erläutert der Museumsleiter.
Ein besonderes Schmankerl für den Museumsleiter ist die Erinnerung des "Spenders" Hans Biedermann, der aus eigener Erfahrung zu berichten weiß, dass es sich bei dem Exponat um eine baugleiche Leiter der Werksfeuerwehr der Fleisch- und Wurstwarenfabrik Sauermann handelt, jenem einst weltberühmten Kulmbacher Vorzeigeunternehmen, dessen Gründerfamilie auch Bernhard Sauermann entstammt.
Zeugnisse der Bäckertradition
Als nächste kamen die Brüder Holger und Hermann Stamm, die bei der Auflösung der elterlichen Bäckerei am Kressenstein noch einige wertvolle Zeugnisse Kulmbacher Bäckertradition gefunden hatten. Beide hat es beruflich aus Oberfranken fortgeführt, und beide wollten gerne die Spuren der Bäckerei, die ihr