Kulmbacher Mühlbach heißt wieder Weißer Main

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Das erste Schild ist fertig und weist auf den wieder gültigen Namen des Weißen Mains hin. Darüber freuen sich (von links) Tourismus-Manager Helmut Völkl, OB Henry Schramm und Helmut Müller vom Kulturamt. Foto: Dagmar Besand
Das erste Schild ist fertig und weist auf den wieder gültigen Namen des Weißen Mains hin. Darüber freuen sich (von links) Tourismus-Manager Helmut Völkl, OB Henry Schramm und Helmut Müller vom Kulturamt. Foto: Dagmar Besand
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Der Flusslauf durch die Kulmbacher Innenstadt hat seinen historisch korrekten Namen zurückbekommen. Dafür musste der Landtag eine Gesetzesänderung vornehmen. Mehr als eineinhalb Jahre hat das Verfahren gedauert. Von der Umbenennung erhofft sich die Stadt positive Effekte für den Tourismus.

Der Weiße Main fließt mitten durch Kulmbach - doch manchem Einheimischen und den meisten Besuchern der Stadt ist dies kaum bewusst. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts hat sich nämlich die Bezeichnung Mühlbach, später auch Mühlkanal, im örtlichen Sprachgebrauch ebenso wie in amtlichen Plänen und Karten etabliert. Vorher wurde der Flusslauf Weißer Main genannt, was im Landbuch der Plassenburg von 1531 nachzulesen ist.

Die Bezeichnung Mühlbach hat sich wegen der einst zahlreich am Wasser gelegenen Mühlen durchgesetzt. Im Lauf der letzten Jahrzehnte sind die Mühlen neuen Gebäuden gewichen. So fiel die Eichmühle dem Bau der Stadthalle, die Klostermühle dem Kaufplatz und die Fischersmühle dem Polizeigebäude zum Opfer.

Aus der geschichtlichen Entwicklung heraus war die Rückbenennung des Gewässers deshalb wünschenswert, sagt Oberbürgermeister Henry Schramm, der
sich dem Wunsch einiger Bürger, unter ihnen Stadtführer Werner Hofmann, anschloss und das Thema dem Stadtrat vorlegte. Dieser beschloss bereits am 9. Februar 2012, das Verfahren zur Rückbenennung in Weißer Main einzuleiten.

Das Prozedere war aufwendig und langwierig, doch mehr als eineinhalb Jahre später hat sich der Wunsch der Kulmbacher nun erfüllt. Der von Ködnitz kommende Weiße Main gabelt sich in der Nähe des Kulmbacher Freibades. Der eine Arm fließt als Weißer Main über die Flutmulde weiter, der andere durch die Kulmbacher Innenstadt als Mühlbach. Erst bei den "Zehn Eichen" vereinigen sich beide Arme wieder und fließen vereint als Weißer Main weiter.

Keine Kosten für die Stadt

Der Mühlbach-Abschnitt ist ebenso wie der Rest des Weißen Mains ein Gewässer erster Ordnung und als solches namentlich im Bayerischen Wassergesetz vermerkt. Mit einer Umbenennung ist somit auch eine Änderung des Gesetzestextes erforderlich. Nachdem die Stadt Kulmbach den entsprechenden Antrag beim zuständigen Wasserwirtschaftsamt Hof gestellt hatte, hat das bayerische Umweltministerium die gewünschte Gesetzesänderung an die zuständigen Gremien und letztlich an den Landtag zur Verabschiedung der Gesetzesänderung weitergegeben. Gekostet hat das Verfahren die Stadt nichts.

Nicht nur historische Korrektheit ist OB Schramm wichtig. Er sieht auch Image- und Marketing-Vorteile für die Stadt. "Die Vermarktungsmöglichkeiten sind viel besser", sagt auch Tourismus-Manager Helmut Völkl. Der Mainradweg sei stark frequentiert, "und am Main entlang durch die Stadt zu radeln, klingt verlockend".

Damit die Gäste das auch wissen, wird die Stadt Hinweisschilder anbringen. "Wir denken auch über eine gesonderte Beschilderung mit historischen Fotos nach", so Henry Schramm. Und auf allen Karten, die künftig erstellt werden, wird der Name ebenfalls geändert.