"Möchten alle Gerüchte beenden": Fränkisches Restaurant hat wichtige Botschaft

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Das Kulmbacher Lokal "Patchwork" hat eine endgültige Entscheidung zur Zukunft getroffen. Im Gespräch mit inFranken.de äußerte sich der Betreiber ausführlich zu der Angelegenheit.
Kulmbach: Restaurant "Patchwork" mit wichtiger Botschaft - "Möchten alle Gerüchte beenden"
Patchwork Kulmbach

Hinter dem Team des Kulmbacher Lokals "Patchwork" liegen anstrengende Jahre. Nun hat der Inhaber ein wichtiges Statement hinsichtlich der Zukunft des Betriebs abgegeben - und damit viele Reaktionen ausgelöst.

Das Kulmbacher Restaurant "Patchwork" in der Grabenstraße bietet unter anderem ein breit gefächertes veganes und vegetarisches Angebot. Wie viele Gastronomen seit der Corona-Pandemie hatte auch Inhaber Oliver Weschenfelder ernsthafte Zweifel, ob die Kraft zum Weitermachen reicht.

Jetzt hat das Lokal mit einem eindeutigen Statement in den sozialen Netzwerken für Klarheit gesorgt. Gegenüber inFranken.de erklärte der Betreiber kurz darauf die Gründe für seine Entscheidung, die unter den Kulmbachern auf ein breites Echo stieß.

Kulmbacher Lokal "Patchwork" entgegnet Gerüchten - "das Nervenkostüm ist angespannt"

"Liebe Patchwork-Freunde, nachdem wir in letzter Zeit immer wieder gefragt worden sind, ob wir unser Lokal schließen, möchten wir Euch heute ein Update geben und damit alle Gerüchte beenden", war am Donnerstagmorgen (30. November 2023) auf der Facebookseite des "Patchwork" zu lesen. "Nach all den Problemen, die uns seit unserer Eröffnung 2016 begleitet haben (Baustelle EKU Parkplatz, Corona-Pandemie, Krankheiten, Energiekrise, Inflation et cetera), stehen mit der geplanten Mehrwertsteuererhöhung und der Generalsanierung des Gebäudes, in dem sich unser Lokal befindet, auch im neuen Jahr große Herausforderungen an. Natürlich geht so etwas - so ehrlich muss man sein - nicht spurlos an uns vorbei", schreibt das "Patchwork".

Vieles habe man hinterfragt, doch aufgrund von "überragenden Gesprächen" mit den Mitarbeitern und dem neuen Hauseigentümer Sebastian Türk von Mainleus Invest habe dann doch schnell festgestanden: "Wir nehmen auch die nächsten Hürden, wir haben Bock auf die Zukunft, es geht auch diesmal weiter - mit Euch!". Bei den Kulmbachern scheint diese Nachricht gut anzukommen, nur wenige Stunden nach Veröffentlichung hatte der Post bereits 262 Herzen und Likes gesammelt. "Nach den letzten Jahren sind die Akkus leer, das Nervenkostüm ist angespannt", gibt Inhaber Oliver Weschenfelder im Gespräch mit inFranken.de unumwunden zu. Nachdem er das Lokal mehrere Jahre eher nebenbei betrieben hatte, machte der gebürtige Kulmbacher das "Patchwork" im Jahr 2016 endgültig zu seinem Herzensprojekt.

Trotz aller Motivation seien die ersten Jahre jedoch hart gewesen: Nachdem die Attraktivität des Standorts zunächst über Jahre hinweg durch eine Baustelle beeinträchtigt gewesen sei, habe die Corona-Pandemie anschließend wie bei vielen anderen Gastronomen auch für ein weiteres Tief gesorgt. In dieser Zeit habe Weschenfelders Frau, die ihrem Partner bis dato mit unter die Arme gegriffen hatte, auch noch einen Schlaganfall erlitten, und könne seitdem nicht mehr mithelfen. Nachdem das Fahrwasser durch die allgemeine Wirtschaftslage in der jüngeren Vergangenheit auch nicht ruhiger geworden war, seien Weschenfelder angesichts der 2024 anstehenden Generalsanierung des Gebäudes Zweifel an der Fortführung des Lokals gekommen.

Kulmbacher Gastronom packt aus: "überlegt, andere Wege zu gehen"

"Wir haben überlegt, andere Wege zu gehen. Es stand im Raum, ins Angestelltenverhältnis zu wechseln", verrät der 49-Jährige. Nach positiven Gesprächen mit seinem Team und Hauseigentümer über die Zukunft des Restaurants wolle er den eingeschlagenen Weg aber weitergehen. "Wir haben verstanden, dass alles, was wir aufgebaut haben, weg wäre. Und wenn wir etwas anderes machen, würde es dort vielleicht gar nicht so viel einfacher werden", so Weschenfelder.

Nun wolle sich der Gastronom mit "einhundert prozentigem Einsatz" den kommenden Aufgaben widmen. Trotz der Schwierigkeiten, die wegen der im März beginnenden Sanierung und der Mehrwertsteuererhöhung auf das "Patchwork" zu kommen, ist er optimistisch: "Mit unserem Catering haben wir schon für uns entdeckt, dass wir auch mit neuen Ideen einen ordentlichen Umsatz machen können. Das wird schon ein Spagat, aber es hat immer irgendwie geklappt."

Andernorts in Kulmbach hat der beliebte Winterdorf-Ersatz "Kulma-Alm" wieder eröffnet. Mehr Nachrichten aus Kulmbach und Umgebung findest du auf unserer Lokalseite.