Kulmbach: Inzidenz sinkt wieder unter 100

Erstmals seit Mitte Februar ist der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Kulmbach wieder unter 100 gesunken - auf 96,41 am Freitagnachmittag. Damit setzt sich der positive Trend der vergangenen Wochen fort.
"Das sind gute Nachrichten für unseren Landkreis und eine Bestätigung des unermüdlichen Einsatzes all derjenigen, die sich gegen diese Pandemie stemmen", freut sich Landrat Klaus Peter Söllner. "Wir sind dankbar, dass unsere Bevölkerung zu einem sehr großen Teil diszipliniert mit dieser schwierigen Situation umgeht."
Allerdings dürfe man jetzt nicht nachlassen. "Ich rufe weiterhin alle dazu auf, vorsichtig und umsichtig zu sein und sich an die Abstands- und Hygienevorschriften zu halten", so Söllner. Leichtsinn könne schnell dazu führen, dass die Zahlen wieder steigen.
Lockerungen ab 17. Mai?
"Sollte sich dieser positive Trend in den nächsten Tagen verstetigen, können damit weitere Lockerungen und Öffnungen verbunden sein", erklärt der Leiter des Krisenstabs, Oliver Hempfling. So könnten ab 17. Mai alle Klassen zumindest wieder im Wechselunterricht in die Schule kommen. Auch eine Öffnung der Außengastronomie, von Theatern und Konzerthäusern sowie Kinos wäre denkbar, ebenso kontaktfreier Sport im Innenbereich sowie Kontaktsport unter freiem Himmel. Hierzu bedürfe es aber des Einvernehmens des Gesundheitsministeriums.
Sehr gute Ergebnisse vermeldet auch der Leiter des Impfzentrums, Marcel Hocquel. "Mit Ablauf des Samstags werden wir bei den Erstimpfungen eine Quote von fast 39 Prozent und bei den Zweitimpfungen von über zwölf Prozent erreichen." Damit liege man weit über dem Bundesschnitt.
Luca-App hat viele Vorteile
Ab sofort können Gewerbetreibende, Vereine und Organisationen im Landkreis Kulmbach Kontaktdaten digital mit der Luca-App erheben und sicher an das Gesundheitsamt übermitteln. Überall dort, wo eine Kontaktdatenerfassung von Besuchern notwendig oder generell sinnvoll ist, ist damit eine einfache und sichere Registrierung möglich. Herkömmliche Gästelisten gehören damit der Vergangenheit an.
Im Falle einer bestätigten Infektion können Kontaktpersonen schnell vom Gesundheitsamt ermittelt und offiziell verständigt werden. "Ich freue mich sehr, dass diese technische Möglichkeit nun besteht. Die Kontaktnachverfolgung wurde bei uns immer großgeschrieben. Sie ist ein wesentlicher Baustein bei der Pandemiebekämpfung", so Söllner. "Mit der Anbindung der Luca-App an unser Gesundheitsamt erreichen wir nun ein noch besseres Level."
Unternehmen, Organisationen oder auch Privatpersonen, die Besucher Corona-konform registrieren wollen, können unter www.luca-app.de kostenlos einen oder mehrere Standorte anmelden und einen QR-Code generieren. Besucher mit einer installierten Luca-App auf dem Smartphone können über einen Scan dieses QR-Codes ganz einfach einchecken. Auch sie müssen nichts bezahlen.
"Jede App lebt von ihren Nutzern"
Im Falle einer bestätigten Corona-Infektion erfolgt über die Luca-App eine erste Warnung. Die Daten werden direkt und verschlüsselt an das Gesundheitsamt weitergeleitet und können dort genutzt werden. Im Gegensatz zu anderen Gästeregistrierungstool und auch zu analogen Listen sind die persönlichen Daten zu keinem Zeitpunkt für die Gastgeber sichtbar. Sie können ausschließlich von den Gesundheitsämtern entschlüsselt werden. "Jede App lebt von ihren Nutzern", ergänzt Oliver Hempfling. "Wir bitten daher, sie nicht nur zahlreich, sondern auch gewissenhaft zu nutzen. So kann jeder einzelne dazu beitragen, Infektionen zu verhindern."
Bedauerlicherweise ist die Zahl der im Zusammenhang mit einer Coronavirus stehenden Todesfälle um einen weiteren auf 112 gestiegen. Sechs weitere positive Fälle sind bis Freitagnachmittag im Landkreis bestätigt worden. Insgesamt sind aktuell 117 Landkreisbürger nachweislich infiziert, 305 befinden sich in Quarantäne. Im Klinikum Kulmbach werden derzeit 23 Corona-Kranke stationär betreut, davon sechs intensiv.
In den Teststrecken der Kulmbacher Abstrichstelle sind am Freitag 196 weitere Testungen durchgeführt worden.
Der Blick nach Lichtenfels
Der Landkreis Lichtenfels meldete am Freitag einen Inzidenzwert von 178,2. Von den 342 aktuell Infizierten wohnen 26 in Altenkunstadt, 36 in Burgkunstadt und 14 in Weismain.
Mittlerweile ist auch das Lichtenfelser Gesundheitsamt an die neu entwickelte Luca-App angebunden.
Die Impfquoten im Landkreis Lichtenfels liegen inzwischen bei 40,7 Prozent bei den Erst- und bei 10,51 Prozent bei den Zweitimpfungen.
Die Lage in Bayreuth
Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Bayreuth lag gestern bei 74,3 (Vortag 76,2), und auch in der Stadt Bayreuth ist sie mit 97,6 wieder unter die Marke 100 gefallen. 23 neue positive Corona-Testergebnisse wurden seit Donnerstag übermittelt.
Aktuell sind 276 Menschen im Landkreis und 206 in der Stadt Bayreuth nachweislich mit Covid-19 infiziert, in stationärer Behandlung befinden sich 46 Personen. Gut voran kommen in Bayreuth und Umgebung die Impfungen. Die Quoten liegen bei 35,7 beziehungsweise 9,2 Prozent.
Das meldet Kronach
Von den aktuell 243 Infizierten im Landkreis Kronach sind 124 in den vergangenen sieben Tagen positiv gestestet worden. Der Inzidenzwert liegt jetzt bei 185,8. Von Donnerstag auf Freitag sind neun 17 neue Corona-Fälle bestätigt worden.
Die am 26. April in Kraft getretene Allgemeinverfügung des Landkreises Kronach mit verschärften Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie läuft am Sonntag um 24 Uhr aus. Aufgrund der aktuell tendenziell rückläufigen Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenz besteht keine Notwendigkeit, diese Maßnahmen zu verlängern.