Kulmbach beeindruckt SPD-Fraktionschef

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Rolf Mützenich sah sich im Turbinenhaus der Spinnerei die noch erhaltene Turbine aus dem Jahr 1921 an.
Rolf Mützenich sah sich im Turbinenhaus der Spinnerei die noch erhaltene Turbine aus dem Jahr 1921 an.
Dagmar Besand

SPD-Bundestagsfraktionsvorsitzender Rolf Mützenich informierte sich in Kulmbach über die Revitalisierung des Spinnereigeländes, den Unicampus und den Schlachthof.

Es ist Bundestagswahlkampf, eine Zeit, in der viele Bundespolitiker nicht nur für sich selbst werben, sondern auch die Kandidaten in anderen Wahlkreisen unterstützen. Am Donnerstag nahm sich der SPD-Bundestagsfraktionsvorsitzende Rolf Mützenich Zeit für Kulmbach und für Simon Moritz, der sich im Wahlkreis Kulmbach um das Direktmandat bewirbt. Warum er das gern tut? "Aus Respekt für unsere Kandidaten, die sich für die SPD ins Zeug legen. Ich möchte ihnen Wertschätzung zeigen, sie motivieren und wo immer es möglich ist, ihren Projekten vor Ort zum Erfolg verhelfen."

Mit dieser Haltung kommt Mützenich, der seit 2002 für seinen Kölner Heimatwahlkreis im Bundestag sitzt und seit zwei Jahren die Bundestagsfraktion führt, bei seinen Gastgebern gut an. OB Ingo Lehmann (SPD) und Simon Moritz heißen ihn an einer der wichtigsten Baustellen im Zentrum willkommen: auf dem Spinnereigelände.

Im Turbinenhaus stellen sie gemeinsam mit Bernd Ohnemüller, Leiter der Hochbauabteilung der Stadt, die Pläne für den Umbau des 100 Jahre alten Industriebaus zur Kunst- und Kulturhalle vor. Im benachbarten Hauptgebäude, unter dem sich der Zentrale Busbahnhof befindet und in dem früher das Jugendzentrum untergebracht war, besichtigt der 62-Jährige das Obergeschoss, in dem bis Juli nächsten Jahres Hörsäle und Büros für den Uni-Campus entstehen und der nach dem Neubau der Uni-Gebäude Kunst- und Kulturzentrum werden soll. Und schließlich ist auch das Kaufplatzgelände ein Thema.

Konzepte passen zu Kulmbach

Rolf Mützenich ist beeindruckt von dem, was er sieht und hört. "Das ist alles sehr zukunftsgerichtet und stimmig für den Standort Kulmbach." Für ihn seien die Besuche außerhalb seines Wahlkreises immer auch eine Gelegenheit, unmittelbare Einblicke in unterschiedlichste Projekte und Sichtweisen zu bekommen. "Das ist wichtig für unsere Arbeit im Parlament."

Kann er dort konkret etwas bewirken, das Kulmbacher Wünsche voranbringt? Mützenich hat nicht zu entscheiden, wer wieviel Geld für welches Projekt bekommt. Aber er macht deutlich: Konzepte, die ihn überzeugen, unterstützt er gerne bei den zuständigen Stellen - sofern es Bundesmittel gibt und die nötigen Kriterien erfüllt werden. Während die Uni Sache des Freistaats ist, sind Wohnraum und städtebauliche Entwicklungen Bereiche, die der Bund fördert.

Ein gutes Wort einlegen will er gerne auch für den angestrebten gläsernen Schlachthof. OB Lehmann nutzte die Gelegenheit, Rolf Mützenich mit der Konzeptstudie zu versorgen.

Simon Moritz freut sich über das Interesse des einflussreichen Abgeordneten. "Es geht für uns ja nicht darum, Einzelprojekte zu befördern, sondern Wissen und Bewusstsein zu schaffen für Themen, die uns wichtig sind."

Nach einem deutlichen Tief wächst laut aktueller Umfragen die Beliebtheit der SPD bei den Deutschen wieder. Wie beurteilt Rolf Mützenich das? "Die SPD ist die Partei, die aktuell am geschlossensten auftritt. Wir müssen die Wähler mit unseren Kompetenzen überzeugen und werden bis zum 26. September um ihr Vertrauen kämpfen."