Zur Diskussion über die Entscheidung des Kulmbacher Stadtrats in Sachen Photovoltaik-Anlage in Grafendobrach nimmt Veit Pöhlmann Stellung.
Kreisrat Veit Pöhlmann (FDP) äußert sich in einer Stellungnahme zur Diskussion über die Entscheidung des Kulmbacher Stadtrats zu einer geplanten Photovoltaik-Anlage in Grafendobrach.
Er schreibt: "Vorweg ein bisschen Grundsätzliches: Grundsatzbeschlüsse sind immer zweischneidige Schwerter: Problematisch einerseits, weil, wie es der Name ja sagt, grundsätzlich beraten, beschlossen und für einen langen Zeitraum das Handeln festgelegt wird, ohne vorhersehen zu können, ob und wie sich Sachlagen verändern werden. Sinnvoll und notwendig andererseits, weil kein Gremium auf keiner Ebene in der Lage ist, bei sich wiederholenden, sehr ähnlichen (aber niemals exakt gleichen!) komplizierten Sachverhalten jedesmal wieder tiefgehende und zeitaufwendige Grundsatzdebatten zu führen."
Von entscheidender Bedeutung sei deshalb, wie grundsätzlich, umfassend und sorgfältig Grundsatzdebatten geführt und daraus entstandene Beschlüsse gefasst würden. Pöhlmann: "Ich habe die Debatte zu dem Grundsatzbeschluss des Kulmbacher Stadtrates nicht mehr erinnerlich und kenne deshalb dessen Qualität auch nicht - im Ergebnis halte ich ihn aber für absolut richtig."
Denn es sei bei aller Notwendigkeit für die Energiewende sehr wichtig, nicht in Schwarz-Weiß-Malerei zu verfallen und alles als "ökologisch" zu bezeichnen und mit diesem "Markenzeichen" dann auch durchzusetzen, was irgendwie vordergründig "alternativ" klinge. Vielmehr müsse immer auch die ökologische Gesamtwirkung geprüft werden.
Photovoltaik auf landwirtschaftlichen Freiflächen in unseren Regionen, so der FDP-Kreisrat, sei nun genau solch ein Prüffall. Denn die "Nebenwirkungen" seien so negativ, dass sie keinesfalls Teil eines ökologisch sinnvollen Energie-Mixes bei uns sein sollten.
Pöhlmann: "Deutschland importiert in erheblichem Umfang landwirtschaftliche Produkte, insbesondere Futtermittel, wie zum Beispiel Sojabohnen, und das nicht nur aus den USA. Weltweit werden für deren Produktion, zum Beispiel aktuell in Indien, die letzten Wälder, in denen Tiger leben, rigoros abgeholzt, der brasilianische Regenwald ist aus ähnlichen Gründen schon kaum mehr zu retten. Ursache dafür ist in erheblichem Maße - und diese Zusammenhänge sind real und konkret - unsere Nachfrage nach Produkten aus den dort geschaffenen Mega-Plantagen."
Es sei geradezu grotesk, dass wir in Deutschland vor diesem Hintergrund eine bei uns - auf Grund der zu geringen und zu schwachen Sonneneinstrahlung - absolut unwirtschaftliche Technik (deshalb die hohen Förderungen) wie die Photovoltaik auf landwirtschaftlich nutzbaren Freiflächen fördern und ausbauen wollen. Und zusätzlich werde dadurch auch vor Ort ein schädlicher Wettbewerb um die Art der Nutzung landwirtschaftlicher Flächen zwischen Nahrungsmittel- und Energieproduktion ausgelöst, der nur einen Gewinner kenne - die Grundstückseigentümer wegen der deshalb geradezu explodierender Pachtpreise -, aber weltweit viele Verlierer produziere und letztlich doch nur einen sehr geringen Beitrag zur Energiewende liefere.
nurweiterso: "Vernetzte E-Autos, die Stromspitzen brechen, Salszwasserspeicher umweltfreundlich, nichtbrennbar und dauerhaft für die Garage, Wasserstoff aus den Windräder an der Nordsee zum Nullpreis in den zeiten von Überschuss, ....". Zusammengegoogelte Schlagworte und wo bleiben die praktischen Anwendungen? Power to Gas z.B. ist machbar, aber 3x teuerer. Und wieviele Tage/Jahr gibt es Wetterstrom-Überschuss? Wenn Naturwissenschaft auf Glaube trifft, ist der Energietechniklaie den Realitäten entrückt. Fachlich/sachliche Diskussionen sind dann sinnlos.
Ja, lieber Ruebenboetz, wenn man keine handfesten Argumente hat und damit das ideologische Kartenhaus in Gefahr ist einzustürzen, flüchtet man sich halt gerne in den Sarkasmus. Denn den eigenen Glauben zu hinterfragen wäre doch sicherlich Verrat an den so schönen politisch-ideologischen Dogmen, oder?
Ja lieber Ruebenboetz, bis jetzt ist hier niemand der anders meinenden willens oder in der Lage, seine Meinung solide zu bergründen. Und was ist eine Meinung über ein sehr komplexes technisches Thema wie die Energiewende, die man nicht mit harten Fakten begründen kann, wert? Dazu ist das Thema für unsere Zukunft viel zu wichtig.
Cillian, Sie meinen das nimmt sich nichts, weil jede Energie subventioniert wird? Ja, aber nur wenn man Äpfeln mit Birnen vergleicht. Die subventionierte fossilen Energieträger Atom und Kohle z.B. stellen in den Kraftwerken bei 24 Std. Dauerbertrieb jederzeit verfügbaren Strom rund um die Uhr sicher - die Basis für eine Industrienation wie Deutschland. Der hochsubventionierte und unplanbar daherkommende sporadische Solar/Wind-Wetterstrom kann das nie bringen. Das müsste eigentlich jedem klar sein der logisch denken kann.
Ich fand als Kind auch immer, dass alle doof sind und nicht logisch denken können die nicht meine Meinung haben. Aber das es soooo viele Doofe bei uns gibt war mir damals nicht bewusst. Vielleicht sollten jetzt alle Doofen mal die Klappe halten und sich an den Ausführungen von Altenburger2 ergötzen.