Kommunalwahlen: Frauen haben es in der Hand

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22 Rathaus-Chefs gibt es im Landkreis Kulmbach, doch die Ludwigschorgasterin Doris Leithner-Bisani ist die einzige Bürgermeisterin. Warum finden sich in poltischen Spitzenämtern so wenig Frauen? Foto: Dagmar Besand
22 Rathaus-Chefs gibt es im Landkreis Kulmbach, doch die Ludwigschorgasterin Doris Leithner-Bisani ist die einzige Bürgermeisterin. Warum finden sich in poltischen Spitzenämtern so wenig Frauen? Foto: Dagmar Besand

Frauen interessieren sich wenig für Politik. Frauen verstehen wenig von Politik. Frauen haben in politischen Debatten zu wenig Durchsetzungsvermögen. Drei Vorurteile, die eins gemeinsam haben: Sie stimmen nicht! Und doch lassen sich nicht nur viele Männer, sondern vor allem Frauen von ihnen leiten.

Frauen trauen ihren Geschlechtsgenossinnen weniger zu und machen am Wahltag ihre Kreuzchen lieber bei den Männern. Nur so ist zu erklären, dass der Frauenanteil in den Kommunalparlamenten noch immer sehr gering ist.

Chancengleichheit? In der Politik gibt es sie (noch) nicht. Das mag einerseits daran liegen, dass die Kombination Familie, Beruf und Ehrenamt Frauen stärker fordert und dass sie sich oft zweifelnd fragen: Kann ich das?, während Männer überzeugt sind: Ich kann das! So kandidieren weniger Frauen.

Andererseits bekamen diejenigen, die sich das Amt zutrauen, in der Vergangenheit oft nicht genug Stimmen, um zeigen zu dürfen, dass sie es drauf haben.

Am Sonntag werden die Karten wieder neu gemischt, und die Wählerinnen haben es in der Hand, die weibliche Perspektive in der Politik nicht zu kurz kommen zu lassen. Immerhin stellen wir Frauen die Hälfte der Wahlberechtigten. Durch gezieltes Stimmen-Häufeln und Listen-Hüpfen könnten wir locker alle Kandidatinnen zum Zug kommen lassen - vorausgesetzt, wir finden sie sympathisch, teilen ihre Ziele und Ansichten. Denn Frau-Sein allein reicht natürlich nicht, um politisch zu überzeugen.