Kommt aus dem Ministerium für das Kulmbacher MGF noch was nach?
Autor: Stephan Tiroch
Kulmbach, Freitag, 15. Februar 2019
Das Engagement für den Artenschutz brachte dem Gymnasium viel Sympathien ein. Künftig soll es blühende Wiesen rund um die Schule geben.
So viel Öffentlichkeit hatte die Schule nicht gewollt. Dennoch stand das MGF-Gymnasium jetzt - wie berichtet ("Shitstorm in der Schule") - unfreiwillig im Blickpunkt: Denn die Fachschaft der Biologielehrer und der Elternbeirat hatten dazu aufgerufen, beim Volksbegehren "Rettet die Bienen" zu unterschreiben.
Gereizt reagierten darauf der Bayerische Bauernverband, die CSU und die Freien Wähler. Es wurde kritisiert, dass das MGF nicht hätte einseitig informieren dürfen. Und der BBV schaltete nach eigenen Angaben auch das Kultusministerium ein.
Klare Kante
Dass man als Umweltschule klare Kante zeigte, brachte dem MGF allerdings viel Sympathie ein. Das zeigen auch die Reaktionen im Netz. Hier einige Kommentare von der Facebook-Seite der Bayerischen Rundschau (berücksichtigt wurden nur Autoren mit Klarnamen).
So meinte Volker Seitter: "Peinlich, die hohe Politik interveniert in unseren Schulen - geht's noch? Kompliment an die Umweltschule MGF, an die Fachschaft und Herrn Pfadenhauer! Mündige Bürger!"
Johann Spoerl erklärte: "Es ist doch legitim, wenn allerorten immer mehr die Jugend deutlich ihre Interessenstandpunkte darlegt. Hochachtung für die mutigen und fortschrittlichen Pädagogen."
Demokratisches Grundrecht
"Dümmer als BBV, CSU und Freie Wähler kann man sich nicht mehr präsentieren", schrieb Knud Espig. "Da wird versucht, demokratische Grundrechte in Frage zu stellen, um Partikularinteressen zu bedienen, weil man offensichtlich nicht in der Lage ist, das wahre Problem zu erkennen und dafür funktionierende Lösungen anzubieten. Das ist mehr als schwach."
Offen blieb bisher die Frage, wie sich das Kultusministerium verhält. Es sickerte lediglich durch, dass man in München, Minister Michael Piazolo (FW) eingeschlossen, über die Kulmbacher Schule not amused war. Insider hielten es für möglich, dass es einen Tadel für die handelnden Personen geben könnte, verbunden mit dem deutlichen Hinweis, künftig derartige Aktionen zu unterlassen.