Wer hat denn schon wieder die leere Milchtüte rumstehen lassen? In vielen Familien und fast jedem Büro ist die genervte Frage täglich zu hören. Falls sich jemand angesprochen fühlt, kommt es meist vorwurfsvoll zurück: Da ist noch noch was drin! Stimmt: ein halber Fingerhut voll.
Gerade so viel, dass man es noch hört, wenn man die Packung schüttelt, aber selbst für einen winzigen Kaffee zu wenig.
Schauen wir den Tatsachen ins Auge: Die Reste-Drinlasser sind schlicht zu faul, die Packung wegzuräumen. Wenn's dann doch jemand macht, gibt es unterschiedliche Techniken zu bestaunen: Steckt man die Tetra-Packs nämlich einfach so, wie sie sind, in den Gelben Sack, ist der ruckzuck voll. Manchen ist das egal, der Rest teilt sich in die Fraktionen Knüller-Knautscher und Falter auf.
Mein Mann und ich sind bekennende Falter. Devise: So klein wie möglich. Und das geht so: Deckel auf, Laschen rausziehen, Luft rausdrücken, mit scharfen Knicken drei Mal falten, Deckel wieder drauf.
Spart Platz und wird daheim immer von dem erledigt, der die Tüte leer macht.
Die Kollegen im Büro drücken das Teil meist irgendwie zusammen, von oben nach unten, seitlich oder mit Drehbewegungen, als würden sie ein Handtuch auswringen. Auch Drauftreten und Flachdrücken sind mögliche Strategien.
Einer meiner Freunde, recht muskulös, mag sich mit solchem Kinderkram gar nicht aufhalten. Tüte leer? Der Deckel bleibt gleich offen, einmal mit der geballten Faust draufhauen - fertig.
Einmal habe ich das nachgemacht. Autsch! Jetzt falte ich wieder.