Kiga-Neubau Blaich: Fertigstellung verzögert sich
Autor: Jochen Nützel
Kulmbach, Donnerstag, 08. Sept. 2016
Der Kindergarten in der Blaich wird erst Ende September bezugsfertig sein. Aufgelassene Keller auf dem Gelände haben das Gießen der Bodenplatte verzögert.
Hammerschläge statt Kinderlachen dringen aus dem Inneren des neuen Kindergartens. Bauarbeiter bewegen Dämm-Material über das Flachdach, über dem in der Spätsommersonne die Luft flirrt, als wäre es eine Fata Morgana. Eine solche hätte der Kindergartenneubau zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich nicht mehr sein sollen. Aber hätte hätte Fahrradkette.
Bei der Stadt Kulmbach verweist man darauf, dass die verzögerte Fertigstellung unter anderem auf Schwierigkeiten bei der Erstellung der Bodenplatte zurückzuführen sei. OB Henry Schramm sagt dazu: "Bei der Vorbereitung wurde festgestellt, dass der Untergrund nicht tragfähig genug ist, unter anderem wegen zugeschütteter Keller der ehemaligen Wohnbebauung dort.
Hier mussten mehr Boden ausgehoben und zusätzliche Verdichtungsmaßnahmen ausgeführt werden." Die zuständige Baufirma aus Neumarkt in der Oberpfalz bestätigt, dass diese Keller zunächst fachmännisch zurückgebaut werden mussten. Durch diese zusätzliche Maßnahme verzögerte sich das Aufstellen der vorgefertigten Modulteile der Einrichtung.
Zudem seien, so verlautet seitens der Stadt, im Laufe des Baufortschritts kleinere Plankorrekturen vorgenommen worden, die das Ergebnis aber noch einmal verbesserten. So sei bei einem Ortstermin entschieden worden, die Außenfläche des Kindergartens zu vergrößern; das Gelände werde um drei Meter verlängert. Deswegen müssten jetzt auch die Planungen für den Außenbereich überarbeitet werden. "Die Kinder erhalten dadurch aber erheblich mehr Platz zum Spielen und Herumtoben", sieht Schramm eine Verbesserung. Und er bekundet: Bis Ende September soll das Gebäude definitiv bezugsfertig sein.
Der Rathauschef betont, dass die mögliche Verzögerung von Anfang an kommuniziert wurde. "Als wir im Juni die Pläne vorstellten, haben wir dabei deutlich darauf hingewiesen, dass es ein ambitioniertes Vorhaben ist und es zu Verzögerungen kommen kann - auch wenn wir alles daran gesetzt haben, rechtzeitig zum 1. September fertig zu werden." Auch bei der öffentlichen Infoveranstaltung für die Eltern der Kinder aus dem abgebrannten Paul-Gerhardt-Kindergarten und der Auferstehungskirche sei das klar dargelegt worden. Der Träger, Die KITA GmbH, trage dafür Sorge, dass die Übergangslösungen weiter aufrecht erhalten bleiben.
Kiga-Leiterin ist entspannt
"Bei uns herrscht auf allen Seiten eine große Entspanntheit." Monika Hoffmann, die Leiterin des Paul-Gerhardt-Kindergartens, lacht und ist
die Ruhe selbst. Sie begründet das damit, "dass wir uns im Vorfeld gekümmert und einen Plan B gefasst haben". Anfang August seien die Weichen gestellt worden, damit man von der jetzigen Verzögerung des Umzugs nicht überrascht wird. "Wir haben mit den Eltern und unserem Personal gesprochen und auch mit Fachbereichsleiterin Elke Wuthe. Wir machen einfach weiter wie im Juli und betreuen die Mädchen und Jungen an den gewohnten Standorten."Im Gemeindehaus der Kreuzkirche sowie in der Friedenskirche sind jeweils zwei Gruppen interimsmäßig untergebracht. Der Umzug, sagt Monika Hoffmann, sei bereits organisiert. "Die Kinder wissen, dass die Kartons bereitstehen. Sie sind bestens gerüstet."
Und auch die Eltern trügen es mit großer Gelassenheit. "Da wird nicht gejammert. Sie wissen, dass die neue tolle Einrichtung bald Wirklichkeit wird und sind voller Vorfreude - da stören ein paar Wochen hin oder her wirklich nicht."