Keiner weiß, wie es bei Weiß weitergeht

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Wurst und Fleischwaren der Metzgerei Weiß gibt es nach dem Insolvenzantrag nur noch im Geschäft in der Langgasse (Bild) und in der Thurnauer Filiale. Foto: Stephan Tiroch
Wurst und Fleischwaren der Metzgerei Weiß gibt es nach dem Insolvenzantrag nur noch im Geschäft in der Langgasse (Bild) und in der Thurnauer Filiale.  Foto: Stephan Tiroch

Die Situation ist mehr als verworren, bei der Kulmbacher Metzgerei ist laut Insolvenzverwalter aber noch keiner entlassen worden.

Die Situation ist mehr als verworren, Stellungnahmen mag kaum einer abgeben - und letztlich weiß keiner, wie es bei der Traditionsmetzgerei Weiß weitergeht. Derzeit wird in der Firma in der E.-C.-Baumann-Straße zwar nicht produziert, aber bisher sind - wie aus der Bamberger Kanzlei des vorläufigen Insolvenzverwalters Robert Wartenberg verlautete - noch keine Kündigungen ausgesprochen worden.

Rückblick: Insolvenzantrag wegen offener Forderungen in beträchtlicher Höhe hat vor einem Monat die Kulmbacher Bank gestellt, die auch Geschäftsführer Thomas Weiß und seinen Rechtsbeistand, den Thurnauer Anwalt Jürgen Reus, wegen Insolvenzverschleppung angezeigt hat. Unübersichtlich ist die Lage vor allem deshalb, weil neben der Weiß GmbH für die Produktion eine haftungsbeschränkte Weiß Unternehmergesellschaft (UG) für den Betrieb der sieben Filialen gegründet worden ist.
Als UG-Geschäftsführer fungiert Rechtsanwalt Reus.

Zwischenzeitlich hat die Hofer Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität die Geschäftsräume der Weiß GmbH und der Thurnauer Kanzlei Reus durchsucht. Unterlagen sind auch bei der Kulmbacher Bank sichergestellt worden. Die Überprüfung, ob insolvenzrechtliche Straftatbestände vorliegen, dürfte mehrere Monate in Anspruch nehmen.

Problematisch ist die Situation vor allem für die Beschäftigten, denen der Verlust des Arbeitsplatzes droht, wenn weiterhin nichts produziert und nichts verkauft wird. Bisher habe es aber definitiv keine Entlassungen gegeben, versichert man in der Kanzlei Wartenberg. Es geht um zirka 30 Mitarbeiter in der Metzgerei und weitere 30 Verkäuferinnen, die dem Vernehmen nach in die UG gewechselt sind. Ganz eindeutig scheint es nicht zu sein, wer wo beschäftigt ist. Geöffnet sind derzeit nur noch die beiden Weiß-Filialen in der Langgasse in Kulmbach sowie in Thurnau.

Der vorläufige Insolvenzverwalter ist derzeit damit beschäftigt, ein Gutachten für das Gericht zu erstellen. Ein Unterfangen, das sich offenbar mehr als schwierig gestaltet. "Da geht alles kreuz und quer durcheinander", hieß es in der Bamberger Kanzlei. Deshalb könne man auch nichts über den Zeitrahmen sagen, wie lange sich das Verfahren noch hinziehen wird.

Vom Weiß-Anwalt war keine Stellungnahme zu bekommen.