Die Firma "Kasendorfer Frischeier" möchte ihre Gebäude bei Heubsch um einen Stall für 22 500 Legehennen erweitern. Der Gemeinderat hat die Entscheidung vertagt.
Die neue Sortiermaschine von Hans-Peter Kolb schafft bis zu 36 000 Eier pro Stunde. Jetzt möchte der Chef der Firma "Kasendorfer Frisch eier" auch die Zahl der "Produzentinnen" aufstocken und bei Heubsch einen Stall für weitere 22 500 Legehennen bauen. Damit wären dann am Standort 40 000 Hennen stationiert. Der neue Stall soll auch für Freilandhaltung geeignet sein. Der Marktgemeinderat konnte sich aber noch nicht zu einer Befürwortung des Vorhabens durchringen - die Entscheidung wurde am Mittwochabend vertagt.
Vor zehn Jahren ausgelagert Vor zehn Jahren hatte Hans-Peter Kolb einen Teil seiner Produktionsstätte in die Nähe von Heubsch ausgelagert. Derzeit sind in dem Stallgebäude 14 500 Hühner "tätig". Auch auf dem Firmengelände in Kasendorf hat Kolb noch Hennen stehen.
Jetzt reichte er beim Landratsamt einen Antrag auf immissionsschutzrechtliche Genehmigung für einen Neubau eines Legehennen stalls in Freilandhaltung mit Kotlager für weitere 22 500 Tiere ein.
Durch den Neubau wird erstmals eine Grenze von 15 000 Tieren überschritten, ab der keine einfache Baugenehmigung mehr ausreiche, erklärte Bürgermeister Bernd Steinhäuser (CSU). Deshalb müsse jetzt ein vereinfachtes immissionsschutzrechtliches Verfahren angestrebt werden. Der Markt Kasendorf soll eine Stellungnahme zu dem Vorhaben abgeben.
Zwei Stockwerke für den Hühnerkot "Schon bei der Aussiedlung hatte Hans-Peter Kolb die immissionsschutzrechtliche Genehmigung von bis zu 40 000 Hühnern prüfen lassen", erklärte Verwaltungsleiter Herbert Schmidt. Er betonte, dass umfangreiche Unterlagen im Rathaus ausliegen.
Von den Gemeinderäten könnten diese jederzeit eingesehen und beurteilt werden. "Das halte ich für ein sehr gutes Vorgehen", kommentierte Roland Hübner (CSU). Letztlich habe der Stall auch Auswirkungen auf die Zuwege sowie auf die Löschwasserversorgung.
Der Plan sieht vor, auf den bestehenden Stall ein Stockwerk draufzusetzen. Außerdem soll ein zweistöckiges Kotlager errichtet werden, das komplett geschlossen sein soll.
Ortssprecher Lothar Hörner monierte, dass der Hühnerkot in Neudorf für die Anwohner schon jetzt "eine immense Belastung" sei. Verwaltungsleiter Herbert Schmidt wandte ein, dass die Flächenvorgaben für die Kotlager und die Vorschriften genau vorgegeben seien und eingehalten werden müssten.
Beim Ausbringen müsse Hühnerkot zum Beispiel noch am selben Tag eingeackert werden.
Die Marktgemeinderäte entschlossen sich, wegen des immensen Diskussionsbedarfes eine Entscheidung über das Neubauvorhaben zu vertagen. In der nächsten Sitzung im Juni solle dann, nachdem sich alle umfassend informiert und Einblick in die Planungsunterlagen genommen haben, ein Beschluss folgen. Nur Rainer Macht votierte gegen eine Aufschiebung.