Julia Baumüller aus Trebgast leider nur Vierte

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Julia Baumüller aus Trebgast (links) mit Dorothea Kitzeder aus München beim Bundesleistungswettbewerb für Auszubildende in der Hauswirtschaft in Göppingen. Foto: privat
Julia Baumüller aus Trebgast (links) mit Dorothea Kitzeder aus München beim Bundesleistungswettbewerb für Auszubildende in der Hauswirtschaft in Göppingen. Foto: privat

Da ärgert sie sich schon, dass es für das Siegertreppchen nicht gereicht hat: Julia Baumüller landete beim Bundesleistungswettbewerb für Auszubildende in der Hauswirtschaft auf dem undankbaren vierten Platz.

Traurig sein muss sie aber nicht, denn die 19-Jährige aus Trebgast zählt zu den Besten aus Bayern und hatte sich auf Landesebene für den Bundesentscheid qualifiziert. 20 Teilnehmer aus elf Bundesländern stellten sich der Herausforderung.

Die 19-Jährige besucht das berufliche Schulzentrum in Ansbach. "Für den Landesentscheid wurden alle Hauswirtschaftsschule angeschrieben, ob sie Schüler dafür stellen können", erklärt sie die Vorgeschichte. 24 junge Leute aus ganz Bayern wurden ausgewählt und nahmen Ende Januar am Landesleistungswettbewerb in Immenstadt im Allgäu teil.

Schon da waren Wissen und Kreativität gefragt. So musste die Trebgasterin eine Begrüßungsdekoration gestalten und für sechs Personen ein Abendessen kochen. Es gab eine "Bayerische Pizza" mit Kraut, Lauch und Speck, einen Feldsalat und ein Joghurt-Dessert.
Zudem musste Julia Baumüller eine Präsentation über die Wegwerfgesellschaft erstellen.

Glück gehabt und nachgerückt

Über zwei Tage zog sich der Landesentscheid, bei dem Julia auf dem dritten Rang landete. Eigentlich dürfen aber nur die Erst- und Zweitplatzierten am Bundeswettbewerb teilnehmen. Und da kam der Trebgasterin ein bisschen der Zufall entgegen: "Die Zweite wollte nicht antreten. So bin ich nachgerückt."

In Göppingen in Baden-Württemberg fand nun der Bundesentscheid statt. In Vierer-Teams traten die Teilnehmer an. Ihre Aufgabe: Für eine Lesenacht für Fünf- bis Zehnjährige ein Abendessen kochen. Da ließen sich die jungen Leute nicht zweimal bitten: Pizza-Gesichter, Schweinebrötchen, ein Gurkenkrokodil, Muffins und eine Suppe wurden kredenzt.

Bei Bundesentscheid war natürlich auch Theorie gefragt. "Das war wie eine Abschlussprüfung", erzählt Julia Baumüller. Damit aber nicht genug: "Wir mussten auch ein Kundengespräch führen." Gemeint war damit ein gestelltes Gespräch mit der Leitung eines Jugendgästehauses, bei dem es darum ging, wie man die Kinder versorgen und "bespaßen" kann.

Für das Siegertreppchen hat es leider nicht gereicht: "Ich bin leider nur Vierte geworden. Das ärgert mich sehr", blickt die junge Frau zurück. Vor allem, weil sie beim nächsten Wettbewerb nicht mehr mitmachen kann. "Dann bin ich mit der Ausbildung schon fertig." Im Juni will sie ihren Abschluss als staatlich anerkannte Hauswirtschafterin in der Tasche haben. Wie soll es dann weiter gehen? Julia hat schon ganz genau Vorstellungen: "Ich will in die Lebensmittelindustrie, ins Labor." Da bietet sich Kulmbach als Lebensmittelstandort an. "Ich habe auf jeden Fall im Hinterkopf, wieder hierher zu kommen."

Ihren ursprünglichen Plan, Fachlehrerin für Hauswirtschaft zu werden, habe sie inzwischen zu den Akten gelegt - obwohl das eigentlich die Ausgangsmotivation war, die Ausbildung in Angriff zu nehmen. Zu vielfältig seien die Möglichkeiten, in der Berufswelt Fuß zu fassen. Ein Trostpflaster hat Julia nach dem Bundeswettbewerb: "Die andere Teilnehmerin aus Bayern ist Dritte geworden. Damit hat wenigstens eine aus dem Freistaat auf dem Treppchen gestanden."