Ein Kinderfest zum kleinen Preis mit tollen Attraktionen. Doch selbst beim Rundum-Sorglos-Paket gibt es für manche immer was zu meckern. Warum ist das so?
Es war eine schöne Veranstaltung: Kinder, Eltern und Großeltern hatten viel Spaß beim großen Kinderfasching in der Stadthalle. Überall glückliche Gesichter - nun ja, vielleicht nicht überall: Ein paar Miesepeter gibt es immer, Leute, denen man es nie recht machen kann und die sich immer benachteiligt fühlen.
Da beschwert sich eine Mutter, dass zwei Euro Eintritt für ein Vier-Stunden-Programm mit Spielen und Show zu teuer sind, eine andere, dass diejenigen, die ihre Karte im Vorverkauf geholt haben, sich nicht in der Schlange anstellen müssen. Die Dritte kritisiert, dass nicht für jedes Kind ein Sitzplatz an den Tischen zur Verfügung steht.
Eine Vierte besteht darauf, zu Veranstaltungsbeginn eine Tüte Popcorn mit einem 50-Euro-Schein zu bezahlen und spricht von schlechter Organisation, weil der komplette Inhalt der Wechselkasse nicht für sie allein bestimmt ist - und das, obwohl sie
reichlich Kleingeld dabei hat. Ein Vater streitet darum, zwei Euro Eintritt zurückerstattet zu bekommen, weil ein Kind nicht mitkommen wollte...
Und dann sind da noch die Gierigen, bei denen Hirn und Anstand aussetzen, sobald es was umsonst gibt. Beispiel? Wir verteilen nach einem Zeitungsspiel Schokoküsse an die Kinder, die mitgemacht haben. Plötzlich greifen von der Seite zwei große Hände zu und schnappen sich unverfroren vier Stück - ein Vater macht Beute für sich und seine Familie, die nur zugeschaut hat.
Glücklicherweise sind solche Auftritte die Ausnahme. Betreuer und Organisatoren bekamen von der zufriedenen Mehrheit viel Lob - und die Sitzplätze waren mehr als ausreichend. Ein Kinderfasching ist schließlich nicht zum Rumsitzen, sondern zum Rumtoben da.
Vollkommen Richtig, was Sie da schreiben. Nur, muß man sich heutzutage nicht zigmal überlegen, was und wie man etwas sagt bzw. schreibt? Es ist leider so in unserer heutigen Zeit. Man muß sich doch im Endeffekt schon Sorgen machen, wenn man sich als AfD Anhänger outet. Ich gehe mal so weit, daß man sich sogar um seinen Arbeitsplatz sorgen müßte. Aber das nur am Rande. Der Bericht von Frau Besand stimmt absolut. Kompliment. Nur diese drei Worte am Anfang könnten eben auch von einigen falsch verstanden werden!
unabhängig von der Bedeutung des Spruches "Jedem das Seine", erstmal ein großes Kompliment an Frau Dagmar Besand für ihrem zum (hoffentlich) Nachdenken anregenden Bericht. Hier spiegelt sich unsere immer egoistisch werdenden Gesellschaft und das verheerende Verhalten der Erwachsenen als Vorbildfunktion für - oder besser gegen - unsere Kinder wieder. Unsere Kinder lernen so von ihren Eltern, dass es wichtig, richtig und für ihre Zukunft wohl entscheidend ist, für sich selbst das Meiste einzufordern und zu nehmen. Ähnliches war auch bei den Faschingsumzügen zu beobachten, als Eltern für ihre Kinder die Bonbons aufgesammelt und somit den anderen sammelnden Kindern weggenommen haben. Die Eltern müssen sich klar darüber sein, dass nicht das, was sie Ihren Kindern sagen, entscheidend ist, sondern, wie sie sich als Vorbild für Ihre Kinder verhalten, denn die Kinder ahmen das Vorgelebte nach !!
Ein Satz aus früheren Zeiten. Das der hier abgedruckt wird? Ich will jetzt nicht klein klein machen, aber wenn ein User einen ähnlichen Satz in einem Kommentar geschrieben hätte, wäre er vermutlich gestrichen worden!
die uns "Wikipedia" dazu liefert: "Jedem das Seine, lateinisch suum cuique, ist seit antiken philosophischen Theorien der Moral und Politik ein für die Fassung von Begriffen des Rechts und der Gerechtigkeit, insbesondere der Verteilungsgerechtigkeit, vielfach ins Spiel gebrachtes Prinzip (siehe auch Verteilungsprinzip). Es besagt, dass jedem Bürger eines Gemeinwesens das zugeteilt wird (bzw. werden soll), was ihm gebührt, etwa durch gerechte Güterverteilung. Je nach politischer Theorie oder praktischem Bezug werden verschiedene Präzisierungen vorgeschlagen. Der Status eines solchen Prinzips wird unterschiedlich bewertet." In dem Artikel heißt es auch - und darauf spielen Sie offenbar an: "Zeit des Nationalsozialismus: 1937 bauten die Nationalsozialisten das Konzentrationslager Buchenwald in der Nähe von Weimar. Der Spruch „Jedem das Seine“ (in der Bedeutung von „Jedem, was er verdient“) steht von innen lesbar über dem Haupttor. "
Dass meine Kollegin diese Lesart nicht im Sinn gehabt hat, geht aus dem Kontext hervor. Insofern: warum sollten wir das irgendwo streichen - es sei denn, es wäre in dem zuletzt beschriebenen Sinn gemeint.
Beste Grüße
Alexander Müller
BR-Redaktionsleiter