Minister Joachim Herrmann wirbt bei der Kulmbacher Motorradsternfahrt für gute Saisonvorbereitung und vernünftigen Fahrstil.
Freiheit, Individualität und Geschwindigkeit - das sind nur einige Schlagworte, mit denen Biker ihre Faszination am Motorradfahren beschreiben. Die ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühling locken jährlich tausende Kurvenjäger auf die bayerischen Straßen.
Das Risiko fährt dabei jedoch immer mit: Die schmale Silhouette der Maschine kann dem Biker schnell zum Verhängnis werden. Häufig werden sie von Auto- und Lastwagenfahrern übersehen oder sie unterschätzen die starke Beschleunigung und die Länge der Bremswege oder sie überschätzen das eigene fahrerische Können.
Sicherheit ist deshalb das große Thema der Sternfahrt unter dem Motto "Ankommen statt Umkommen". Das Bayerische Innenministerium, die oberfränkische Polizei, der bayerische Fahrlehrerverband und die Kulmbacher Brauerei haben sich zusammengetan, um gemeinsam zu einem möglichst unfallarmen Start in die Saison beizutragen. Unterstützt werden sie von Stadt und Landkreis Kulmbach sowie vom Radiosender Antenne Bayern.
Den Spaß am Fahren wollen die Veranstalter den Motorradfans nicht verderben - ganz im Gegenteil, sagt Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, Schirmherr der Veranstaltung und selbst leidenschaftlicher Motorradfahrer. "Gerade zum Saisonstart im Frühling müssen sich die anderen Verkehrsteilnehmer erst wieder an die vielen Zweiräder auf den Straßen gewöhnen."
Ein großer Teil der Motorradunfälle werden allerdings von den Bikern selbst verursacht: durch zu schnelles Fahren, riskante Überholmanöver, mangelnde Beherrschung des Fahrzeugs oder technische Unzulänglichkeiten. Herrmann plädiert deshalb für ein Aufwärmtraining zum Saisonstart: "Wenn man mehrere Monate nicht gefahren ist, kann man leicht das Gefühl dafür verlieren, wie die Maschine reagiert." Um den Bikern den Start in eine unfallfreie Saison zu erleichtern, bot deshalb der Landesverband der Fahrlehrer am Samstag Warm-up-Trainings auf dem Kulmbacher Freibad-Parkplatz an.
"Jedes Opfer ist eines zu viel"
Sein Bike zu beherrschen, ist ein wichtiger Aspekt für die Sicherheit, ein zweiter ist eine regelmäßige technische Überprüfung, sagt Minister Herrmann: "Vor allem Bremsen, Licht, Reifen und Fahrwerk müssen unbedingt tipptopp sein."
Dass diese Appelle nötig sind, belegt die Unfallstatistik. Der Rekordsommer 2018 mit bestem Bikerwetter hat die Unfallzahlen wieder steigen lassen, und zwar um rund sechs Prozent auf 9548. Die Zahl der dabei getöteten Motorradfahrer erhöhte sich sogar um 20 Prozent: 147 Biker sind auf Bayerns Straßen ums Leben gekommen. "Jedes Opfer ist eines zu viel", sagt Herrmann. Deshalb dürfen wir nicht nachlassen in unserem Bemühen, für ein größtmögliches Maß an Sicherheit zu sorgen."