Impfen Ü 60: Alle kommen jetzt dran

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Zahlreiche Menschen im Landkreis wollen sich mit dem Impfstoff Astrazeneca impfen lassen.
Zahlreiche Menschen im Landkreis wollen sich mit dem Impfstoff Astrazeneca impfen lassen.
Symbolbild: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Die Impf-Sonderaktion des Landkreises stößt auf große Resonanz. Mehr als 900 Anmeldungen gingen ein.

Impfen, impfen, impfen. Auch im Landkreis Kulmbach setzt man auf diese Strategie, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Im Impfzentrum in der Fritz-Hornschuch-Straße werden derzeit vor allem alte Menschen geimpft. Zudem hat der Landkreis Kulmbach eine Sonderaktion gestartet: für Menschen über 60, die bereit sind, sich mit dem Impfstoff von Astrazeneca impfen zu lassen.

Wer sich hier gemeldet hat, hat rasch einen Termin bekommen. Mehr als 900 entsprechende Mails hat der Landkreis Kulmbach in den letzten Tagen bekommen, sagt Oliver Hempfling, Leiter des Corona-Krisenstabes. Es könnten noch mehr werden. "Bisher sieht es so aus, dass alle, die in die Gruppe der über 60-Jährigen fallen, ein Impfangebot bekommen werden", so Hempfling, der aber auch deutlich macht: "Wenn alle Impfdosen, die uns zur Verfügung stehen, verimpft sind, können wir nur noch auf die Hausärzte verweisen."

Wer zu spät kommt, hat also das Nachsehen. Übrigens ebenso wie jene Impfwilligen, die nicht im Landkreis Kulmbach leben, aber vermutlich durch Mehrfachmeldungen versuchen, wenigstens irgendwo an einen Impfstoff zu kommen.

Nur noch diese Woche

Die Impfungen für über 60-Jährige werden übrigens nur noch in dieser Woche durchgeführt. "Wir werden bis Ende der Woche die noch zur Verfügung stehenden Astra-Dosen verimpft haben", erklärt Hempfling.

Ab dem 19. April wird das Vakzin von Astrazeneca in den Impfzentren im Landkreis nicht mehr für Erstimpfungen zum Einsatz kommen. Grund dafür sind die immer wieder aufgeflammten Diskussionen über tatsächliche und vermeintliche Risiken des Impfstoffs, die nun zu einem vermehrten Beratungsbedarf bei den "Impflingen" geführt haben. Das können die Hausärzte, die ihre Patienten kennen, wohl besser leisten.

Probleme mit der Registrierung

Neben der Sonderaktion laufen auch die regulären Impfungen weiter. Derzeit ist die Altersgruppe der über 70-Jährigen an der Reihe. Und von denen hatten mancher offensichtlich Probleme mit der Registrierung, ohne die eine Impfung nicht möglich ist.

So weiß unsere Redaktion von Fällen, in denen sich Menschen telefonisch bei der Hotline des Landkreises angemeldet hatten, aber daraufhin keine Reaktion erhielten. Erst als sie mit Hilfe von Angehörigen noch eine Online-Registrierung (www.impfzentren-bayern.de) nachschoben, klappte es mit dem Termin. Sind da womöglich mehr Menschen einfach durchs Raster gefallen?

"Im Fall einer ordnungsgemäßen Registrierung sollte das nicht passieren", sagt Oliver Hempfling, räumt aber ein, dass es dennoch einmal Fehler geben kann. "Wenn jemand mit der Priorität 1 noch wartet, sollte er sich bei uns melden. Dann wird in kürzester Zeit ein Termin vergeben."

Nun gibt es Menschen, die gerne eine Impfung hätten, aber deutlich jünger als 60 Jahre sind und keiner besonderen Risikogruppe angehören. Haben die eine Chance, gewissermaßen auf Umwegen an eine Impfung zu kommen?

Immer der Reihe nach

Die Antwort von Oliver Hempfling ist knapp und klar: "Nein!" Beim Impfen geht es schön der Reihe nach. Und wenn am Abend mal Impfstoff übrig ist? Gibt es da womöglich eine Liste von Menschen, die außer der Reihe drangenommen werden?

Auch das verneint Hempfling. Zum einen sei es mittlerweile sehr selten der Fall, dass am Abend eines Impftages Reste übrig sind, die zeitnah verimpft werden müssen.Die werden dann sehr wohl an solche Menschen vergeben, die kurzfristig zur Verfügung stehen.

Aber eben auch da: im Rahmen der Priorisierung.