Im "Blindflug" auf die Melkendorfer Umgehung

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Bis dato war in Höhe der Verkehrsschilder (rechts) ein Spiegel angebracht, der den Autofahrern, die aus der Straße Am Goldenen Feld auf die Theodor-Heuss-Allee abbiegen wollten, einen Überblick verschafft hat. Der ist seit der Verkehrsfreigabe der Umgehung verschwunden. Foto: Alexander Hartmann
Bis dato war in Höhe der Verkehrsschilder (rechts) ein Spiegel angebracht, der den Autofahrern, die aus der Straße Am Goldenen Feld auf die Theodor-Heuss-Allee abbiegen wollten, einen Überblick verschafft hat. Der ist seit der Verkehrsfreigabe der Umgehung verschwunden. Foto: Alexander Hartmann

Wer früher von der Straße am Goldenen Feld auf die Theodor-Heuss-Allee einbiegen wollten, dem hat ein Spiegel einen Überblick verschafft. Mit dem Bau der Melkendorfer Umgehung ist der verschwunden. Ob er wieder kommt? Diese Frage beantwortet die Stadt Kulmbach.

Ein Blick nach links, ein Blick nach rechts - die Straße scheint frei zu sein. Der Opel mit Kronacher Kennzeichen, der von der Straße Am Goldenen Feld nach links auf die neue Umgehungsstraße Richtung Melkendorf abbiegen will, fährt in die Kreuzung - muss dann aber auf's Gaspedel drücken, um einen Unfall zu vermeiden. Denn den Audi-Fahrer aus Bamberg, der - viel schneller als erlaubt - von Melkendorf in Richtung Burghaig unterwegs ist, hat er nicht gesehen. Eine Situation, die sich dort oft abspielt, denn der Spiegel am Straßenrand, der Autofahrern an der unübersichtlichen Stelle bis dato den Überblick verschafft hatte, der fehlt.

Für 15,6 Millionen

Seit gut einem Monat läuft der der Verkehr auf der Umgehung. Das 15,6 Millionen teure Mammutprojekt war am 20. November abgeschlossen worden. Wie bei solch großen Maßnahmen üblich, gibt es nicht nur die, die die Vorteile der neuen Straße preisen. Auch kritische Stimmen werden laut. So haben viele Melkendorfer ausgemacht, dass die Autofahrer, die aus Kulmbach von der Schauer-Kreuzung kommen und in Richtung Kasendorf oder Thurnau wollen, beim neuen Kreisel nicht auf die Umgehung einbiegen, sondern weiterhin den kürzeren Weg durch Melkendorf nehmen.

Unverzichtbar?

Verwundert sind viele Autofahrer auch darüber, dass der bis dato auf der Theodor-Heuss-Allee für unverzichtbar gehaltene Verkehrsspiegel verschwunden ist. Ein Spiegel, der Autofahrern, die bei der Firma Trapper aus der Straße Am Goldenen Feld auf die Theodor-Heuss-Allee einbiegen wollten, eine nicht unerhebliche Hilfe war. "Jetzt geht es dort quasi im Blindflug auf die Umgehung", sagte gestern ein Kulmbacher, der täglich auf der Strecke unterwegs ist.

Breitere Fahrbahn

Wie Siegfried Beck vom Staatlichen Bauamt in Bayreuth mitteilte, musste der Spiegel im Zuge der Straßenbaumaßnahme entfernt werden. "Wir haben die Fahrbahn in diesem Bereich verbreitert. Dadurch wurde auch das Sichtfeld verbessert", stellte Beck fest. Dass sich mancher den Spiegel zurückwünscht, das sei der Behörde bekannt. Ob er wieder angebracht wird, das liege aber im Ermessen der Stadt Kulmbach, die als Baulastträger der einmündenden Straße Am Goldenen Feld dafür zuständig sei. Bei der Stadt sei der Spiegel auch eingelagert.

Das sagt die Polizei

Dass dieser wieder aufgestellt wird, das wünscht sich auch die Kulmbacher Polizei. In der Inspektion weiß man, dass die Kreuzung auch mit Spiegel schon unfallträchtig war. Um Verkehrsteilnehmern eine besseren Überblick zu verschaffen, wäre der Spiegel sicherlich hilfreich, sagte Verkehrsexperte Klaus-Peter Lang.

Das sagt die Stadt

Kommt der Spiegel nun wieder oder nicht? Wir haben bei der Stadt Kulmbach nachgefragt, die sich Pressesprecherin Ulrike Michael zufolge schon länger mit dem Thema befasst. "Wir haben uns heute mit dem Staatlichen Bauamt abgestimmt, das uns die Freigabe erteilt. Der Spiegel wird womöglich sogar noch in dieser Woche wieder aufgestellt", teilte die Pressesprecherin am Nachmittag mit.

Viele Autofahrer dürfte das freuen, bleibt ihnen ein "Blindflug" damit doch künftig erspart.