Horst Zahr aus Kulmbach: Helfen ist sein Fall

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Horst Zahr bekam am Donnerstag die Ehrenmedaille des Bezirks Oberfranken in Silber; rechts seine Frau Helga. Fotos: Stephan Tiroch
Horst Zahr bekam am Donnerstag die  Ehrenmedaille des Bezirks Oberfranken in Silber; rechts seine Frau Helga. Fotos: Stephan Tiroch
Horst Zahr und seine Familie bei der Feierstunde im Rathaus.
Horst Zahr und seine Familie bei der Feierstunde im Rathaus.
 
Horst und Helga Zahr mit Alexander und Kathrin, zwei ihrer vier Kinder.
Horst und Helga Zahr mit  Alexander und Kathrin, zwei ihrer vier Kinder.
 
Landrat Klaus Peter Söllner, die Bezirksräte Klaus Förster und Wolfgang Hoderlein, OB Henry Schramm und Bezirkstagspräsident Günther Denzler (vorne, von links) erweisen Horst Zahr ihre Reverenz.
Landrat Klaus Peter Söllner, die Bezirksräte Klaus Förster und Wolfgang Hoderlein, OB Henry Schramm und Bezirkstagspräsident Günther Denzler (vorne, von links) erweisen Horst Zahr ihre Reverenz.
 
"Sie sind in jeder Hinsicht ein Vorbild": Bezirkstagspräsident Günther Denzler zeichnet Horst Zahr mit der Ehrenmedaille des Bezirks in Silber aus.
"Sie sind in jeder Hinsicht ein Vorbild": Bezirkstagspräsident Günther Denzler zeichnet Horst Zahr mit der Ehrenmedaille des Bezirks in Silber aus.
 
Von links: OB Henry Schramm, Horst Zahr, Landrat Klaus Peter Söllner, Bezirksrat Wolfgang Hoderlein, Helga Zahr, Bezirkstagspräsident Günther Denzler und Bezirksrat Klaus Förster.
Von links: OB Henry Schramm, Horst Zahr, Landrat Klaus Peter Söllner, Bezirksrat Wolfgang Hoderlein, Helga Zahr, Bezirkstagspräsident Günther Denzler und Bezirksrat Klaus Förster.
 
Günter Denzler: "Überall, wo es etwas zu tun gab, hat Horst Zahr mitgeholfen."
Günter Denzler: "Überall, wo es etwas zu tun gab, hat Horst Zahr mitgeholfen."
 

Das Lebenswerk des langjährigen Stadt- und Kreisrats hat den Bezirk Oberfranken bewogen, ihn mit einer Medaille auszuzeichnen, die es nicht so oft gibt.

Wenn der Sportverein ein Vereinsheim braucht, wenn der Gesangverein keinen Vorsitzenden findet, oder wenn die Kirchengemeinde kein Geld hat für die Sanierung des Gotteshauses - dann ist es ein Fall für Horst Zahr. Was er für sein Heimatdorf Katschenreuth und seinen Geburtsort Melkendorf bewegt hat, schaffen sonst drei Leute nicht. "Es steckt irgendwie in mir drin - wenn ich sehe, dass irgendwo Not am Mann ist, dann will ich helfen", sagt der 76 -Jährige, der für sein großes ehrenamtliches Engagement am Donnerstag im Rathaus mit der Ehrenmedaille des Bezirks Oberfranken in Silber ausgezeichnet worden ist.

Über die Anerkennung seiner Arbeit, seines Lebenswerks durch den Bezirk hat sich der langjährige Stadt- und Kreisrat (CSU) sehr gefreut. Zumal die Zahl der Medaillenträger auf 100 begrenzt ist.
Und er betont, dass er die Auszeichnung teilen will mit allen Wegbegleitern, die ihn unterstützt haben.


Bürgermeister von Katschenreuth

Als einen Mann der Tat, der nicht nur redet, sondern handelt, bezeichnet Bezirkstagspräsident Günther Denzler (CSU) den Katschenreuhter: "Sie sind in jeder Hinsicht ein Vorbild." In Zahrs Heimat region sind die Menschen weniger poetisch: Obwohl schon lange eingemeindet und Stadtteil von Kulmbach, nennt man ihn den Bürgermeister von Katschenreuth, was ja auch ein Ehrentitel ist.

Verdient hat sich der 76-Jährige die Anerkennung seiner Mitmenschen durch seinen nimmermüden Einsatz. Beispiel VfR Katschenreuth: In 24 Jahren als Vorsitzender hat er einen Fußballplatz und eine Tennisanlage gebaut. Dabei ist er 36 Jahre lang auch Schatzmeister gewesen, "weil mir ein anderer vielleicht das Geld für meine Projekte nicht gegeben hätte".


Baracke ab- und aufgebaut

Wenn er durch Einfallsreichtum Geld sparen kann, hat er es gemacht - siehe Sportheim. "Wir haben in Mainleus eine Baracke ab- und in Katschenreuth wieder aufgebaut. Das Gebäude steht heute noch, und alle fühlen sich dort wohl", sagt der Baumeister des Sportvereins und ist besonders stolz darauf, "dass ich nach meinem Ausscheiden als Schatzmeister vor zwei Jahren den Verein schuldenfrei übergeben konnte".

Für die Kirchengemeinde Melkendorf ist es ein Glück gewesen, dass Zahr im Kirchenvorstand mitmacht. "Der Pfarrer hat damals gesagt, es sind nur zwei Sitzungen im Jahr. Da hat er mich angeschwindelt, denn in Wahrheit war jeden Monat eine. Aber ich bin trotzdem 36 Jahre dabeigeblieben", scherzt er. In seiner Zeit ist viel gebaut und renoviert worden. "Der Pfarrer hat sich was ausgedacht, und ich habe g'schaut, dass ich Geld herbekomme."


Familie, Firma, Bauernhaus

Neben dem Beruf als Prokurist bei der Firma Wiegel Gebäudetechnik und der Familie - mit seiner Frau Helga ist er seit 48 Jahren verheiratet, hat vier Kinder und fünf Enkel - hat Zahr noch Zeit gefunden, ein altes Bauernhaus in der Grünbaumer Straße zu sanieren. Wenn Spaziergänger vorbeikommen, zeigt und erklärt er ihnen gern, "wie man früher gelebt hat".

Im Beisein der Bezirkstags fraktionsvorsitzenden Wolfgang Hoderlein (SPD) und Klaus Förster (FW) und des Kulm bacher Bezirksmedaillenträgers Wolfgang Protzner (CSU) hebt Oberbürgermeister und Bezirkstagsvizepräsident Henry Schramm (CSU) Zahrs Verlässlichkeit, sein großes Herz und seine Leidenschaft hervor. "Wenn Horst Zahr für eine Sache Feuer gefangen hat, dann lässt er 30-jährige Jungmanager alt aussehen", sagt Schramm.

Landrat Klaus Peter Söllner nennt Zahr "eine herausragende Persönlichkeit des Landkreises". Seine Menschlichkeit, seine Fähigkeit, anzupacken und Menschen zu verbinden, seien das Geheimnis seines Erfolges.