Hitzefrei ist in Kulmbach die Ausnahme

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Wenn draußen die Sonne brennt, ist jede Abkühlung recht: Notfalls tut's auch eine Wanne kaltes Wasser für die Füße. Foto: Archiv
Wenn draußen die Sonne brennt, ist jede Abkühlung recht: Notfalls tut's auch eine Wanne kaltes Wasser für die Füße. Foto: Archiv
 

In Kulmbach schickte am Dienstagvormittag nur das Caspar-Vischer-Gymnasium die meisten Schüler nach Hause. Auch am Mittwoch ist um 11.15 Uhr Schluss. Bleiben musste, wer Prüfungen hatte oder besonders wichtigen Unterricht.

Das Thermometer klettert über die 30-Grad-Marke, in einigen Klassenzimmern am Caspar-Vischer-Gymnasium schwitzen Schüler und Lehrer schon morgens in der zweiten Stunde, als hätten sie gerade Sport getrieben.Schulleiter Klaus Gagel entscheidet: Um 11.15 Uhr ist Schluss - hitzefrei! Heute und morgen.

Damit nicht zu viel Unterricht ausfällt, werden die Schulstunden auf 30 Minuten verkürzt, der Lerninhalt auf das Notwendigste beschränkt.

Während sich viele CVG-Schüler freuen und nach Hause dürfen, gibt's am benachbarten Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium Unterricht nach Plan. Der Grund: Im alten Gemäuer des MGFG ist es deutlich kühler.
Deshalb sieht Schulleiter Hans-Werner Fischer keine Notwendigkeit, Stunden ausfallen zu lassen, zumal Klausuren und Schulaufgaben angesetzt sind.

Klassenzimmer extrem aufgeheizt

"Das muss man immer im Einzelfall entscheiden, wo und wie lange es Sinn macht, Unterricht zu halten", sagt Klaus Gagel: "Bei uns haben sich die oberen Räume durch die Sonneneinstrahlung extrem aufgeheizt. Bei diesen Temperaturen kann man nicht lernen."

Auch am CVG war aber nicht für alle am späten Vormittag Schluss. In den ab 11.15 Uhr freien kühleren Kellerräumen fanden bis 13 Uhr noch die eigentlich für den Nachmittag auf dem Stundenplan stehenden Kurse der Q 11 statt, die nicht ausfallen sollten. Auch die Teilnehmer an den mündlichen Abiturprüfungen mussten bleiben. Schüler der Ganztagsklassen wurden nach Bedarf und Absprache mit den Eltern individuell betreut.
An der Realschule mussten alle Schüler und Lehrer durchhalten: "Bei uns ist der letzte Tag vor den Abschlussprüfungen. Es ist die letzte Möglichkeit, um unsere Zehntklässler in Ruhe zu unterrichten und noch alles Wichtige zu besprechen", sagt Monika Hild. Am Mittwoch starten die Abschlussprüfungen im Fach Französisch, am Donnerstag sitzen dann alle 148 Zehnklässler vier Stunden in der Turnhalle und schreiben ihre Deutschprüfung. "Das ist bei solchen Temperaturen natürlich nicht sehr angenehm."

Doch auch ohne Prüfungstermine ist es für die Realschule immer schwierig, bei großer Hitze früher Schluss zu machen. "Nur knapp 200 unserer Schüler können zu Fuß nach Hause gehen, für die anderen 800 müssen wir in diesen Fällen Busse besorgen. Das ist ein Riesenaufwand und kurzfristig kaum machbar.

Unter erschwerten Bedingungen hatten auch die Jugendlichen zu kämpfen, die auf dem Realschul-Sportplatz zum Kreisfinale Leichtathletik antraten. Sie vollbrachten beim Kampf um gute Platzierungen echte Höchstleistungen.