Die Sperrung der Anschlussstelle Himmelkron der A 9 in Fahrtrichtung Süden war Thema im Himmelkroner Gemeinderat am Dienstagabend.
Auch wenn die Sperrung der Auffahrt auf die A 9 bei Himmelkron erst am Schluss der Gemeinderatssitzung zur Sprache kam, ist sie wohl eines der aktuell drängendsten Anliegen - und das wohl nicht nur der Himmelkroner und der dort ansässigen Betriebe. Bürgermeister Gerhard Schneider wurde deutlich und forderte unmissverständlich: "Wir sind für die Bürgerinnen und Bürger und unsere Wirtschaftsbetriebe da. Und wir erwarten, dass die Anschlussstelle zeitnah wieder aufgemacht wird und der Bereich von fünf Spuren auf vier Spuren reduziert wird."
Das Gemeindeoberhaupt hatte sich eingans bei seinen beiden Stellvertretern Harald Peetz (CSU) und Peter Aßmann (SPD) bedankt, die ihn in den letzten acht Wochen nach einem Arbeitsunfall vertreten hatten: "Ich verspreche, dass ich in Zukunft besser aufpassen werde, wenn ich wieder mit der Motorsäge in meinem Wald unterwegs bin."
Der Gemeinderat Himmelkron ist eigentlich ausgesprochen "bauherrenfreundlich". Am Dienstagabend zeigte sich das Gremium jedoch von einer anderen Seite. Da war von "Kasperltheater" die Rede, und nach einer teilweisen konträren Diskussion entschied Bürgermeister Gerhard Schneider (CSU) kurzerhand, zwei Bauanträge zur Errichtung von Einfamilienwohnhäusern von der Tagesordnung zu nehmen. Ein weiterer Wohnhausneubau, der nicht auf der Tagesordnung stand und nachträglich aufgenommen werden sollte, wurde erst gar nicht behandelt.
Der erste Bauantrag war für den Gemeinderat noch problemlos. Hier ging es um die Errichtung eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage auf dem Grundstück Gleisenhof 10 a im Ortsteil Lanzendorf. Das gemeindliche Einvernehmen erfolgte einstimmig.
Für den nächsten Bauantrag auf Errichtung eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage in der Gartenstraße 1 in Lanzendorf forderte Gemeinderat Rudi Gumtow (SPD) einen Ortstermin mit dem Bauausschuss, nachdem mehrere Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplan "Dürnhofäcker" erforderlich sind. "Es sind fünf bis sechs Punkte, die gravierend sind. Wir müssen uns das vor Ort anschauen." Dem Vorschlag schloss sich auch Alfons Lauterbach (FW) an: "Ich kann nicht in fünf Minuten die Hand aufheben, wenn allein bei sechs bis sieben Punkten eine Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes erforderlich ist."
Nachdem sich auch beim nächsten Baugesuch (Einfamilienwohnhauses mit Garagen in der Königsberger Straße 6) eine konträre Diskussion darüber entspann, ob ein Ortstermin notwendig ist oder nicht, entschied Bürgermeister Gerhard Schneider, beide Bauanträge von der Tagesordnung zu nehmen und in die Sitzung des Bauausschusses zu verweisen, der wahrscheinlich schon nächste Woche tagen soll.
Zur Kenntnis genommen hat der Gemeinderat das Ergebnis der Jahresrechnung 2018. Ein ausgeglichenes Ergebnis war nach den Worten von Kämmerer Robert Gerstner nur deshalb möglich, weil entgegen der Planung eine größere Entnahme aus der Rücklage getätigt wurde. Die Rücklage bewegt sich jetzt nur noch auf der Mindesthöhe von rund 75 000 Euro. Kämmerer Robert Gerstner: "Die Gewerbesteuer geht deutlich zurück, und der Haushalt 2019 wird spannend."