Himmelkron fordert: Auffahrt auf die A 9 zeitnah wieder öffnen

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Seit vergangenem Donnerstag ist die Auffahrt auf die A 9 in Richtung Bayreuth bei Himmelkron dicht. Foto: Alexander Hartmann
Seit vergangenem Donnerstag ist die Auffahrt auf die A 9 in Richtung Bayreuth bei Himmelkron dicht. Foto: Alexander Hartmann

Die Sperrung der Anschlussstelle Himmelkron der A 9 in Fahrtrichtung Süden war Thema im Himmelkroner Gemeinderat am Dienstagabend.

Auch wenn die Sperrung der Auffahrt auf die A 9 bei Himmelkron erst am Schluss der Gemeinderatssitzung zur Sprache kam, ist sie wohl eines der aktuell drängendsten Anliegen - und das wohl nicht nur der Himmelkroner und der dort ansässigen Betriebe. Bürgermeister Gerhard Schneider wurde deutlich und forderte unmissverständlich: "Wir sind für die Bürgerinnen und Bürger und unsere Wirtschaftsbetriebe da. Und wir erwarten, dass die Anschlussstelle zeitnah wieder aufgemacht wird und der Bereich von fünf Spuren auf vier Spuren reduziert wird."

Das Gemeindeoberhaupt hatte sich eingans bei seinen beiden Stellvertretern Harald Peetz (CSU) und Peter Aßmann (SPD) bedankt, die ihn in den letzten acht Wochen nach einem Arbeitsunfall vertreten hatten: "Ich verspreche, dass ich in Zukunft besser aufpassen werde, wenn ich wieder mit der Motorsäge in meinem Wald unterwegs bin."

Der Gemeinderat Himmelkron ist eigentlich ausgesprochen "bauherrenfreundlich". Am Dienstagabend zeigte sich das Gremium jedoch von einer anderen Seite. Da war von "Kasperltheater" die Rede, und nach einer teilweisen konträren Diskussion entschied Bürgermeister Gerhard Schneider (CSU) kurzerhand, zwei Bauanträge zur Errichtung von Einfamilienwohnhäusern von der Tagesordnung zu nehmen. Ein weiterer Wohnhausneubau, der nicht auf der Tagesordnung stand und nachträglich aufgenommen werden sollte, wurde erst gar nicht behandelt.

Der erste Bauantrag war für den Gemeinderat noch problemlos. Hier ging es um die Errichtung eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage auf dem Grundstück Gleisenhof 10 a im Ortsteil Lanzendorf. Das gemeindliche Einvernehmen erfolgte einstimmig.

Für den nächsten Bauantrag auf Errichtung eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage in der Gartenstraße 1 in Lanzendorf forderte Gemeinderat Rudi Gumtow (SPD) einen Ortstermin mit dem Bauausschuss, nachdem mehrere Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplan "Dürnhofäcker" erforderlich sind. "Es sind fünf bis sechs Punkte, die gravierend sind. Wir müssen uns das vor Ort anschauen." Dem Vorschlag schloss sich auch Alfons Lauterbach (FW) an: "Ich kann nicht in fünf Minuten die Hand aufheben, wenn allein bei sechs bis sieben Punkten eine Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes erforderlich ist."

Nachdem sich auch beim nächsten Baugesuch (Einfamilienwohnhauses mit Garagen in der Königsberger Straße 6) eine konträre Diskussion darüber entspann, ob ein Ortstermin notwendig ist oder nicht, entschied Bürgermeister Gerhard Schneider, beide Bauanträge von der Tagesordnung zu nehmen und in die Sitzung des Bauausschusses zu verweisen, der wahrscheinlich schon nächste Woche tagen soll.

Zur Kenntnis genommen hat der Gemeinderat das Ergebnis der Jahresrechnung 2018. Ein ausgeglichenes Ergebnis war nach den Worten von Kämmerer Robert Gerstner nur deshalb möglich, weil entgegen der Planung eine größere Entnahme aus der Rücklage getätigt wurde. Die Rücklage bewegt sich jetzt nur noch auf der Mindesthöhe von rund 75 000 Euro. Kämmerer Robert Gerstner: "Die Gewerbesteuer geht deutlich zurück, und der Haushalt 2019 wird spannend."

Pia Aßmann (CSU) sprach die Nutzung des früheren Lehrerwohnhaues an der Kirche in Lanzendorf an. Hier wird eine grundlegende Sanierung mit einer staatlichen Förderung angestrebt.

Der Stimmzettel für die Bürgerentscheide steht

Der Stimmzettel für die Bürgerentscheide zum geplanten Gewerbegebiet in Himmelkron am 26. Mai steht. Wie Nadine Schödel von der Gemeindeverwaltung in der Sitzung am Dienstagabend erläuterte, wird der Wahlbenachrichtigung, die gesondert zur Europawahl erfolgt, ein Informationsblatt beigelegt, in dem die Wahlberechtigten nochmals ausreichend Gelegenheit zur Information erhalten.

Während das Ratsbegehren (Bürgerentscheid 1) unter dem Kennwort "Zukunft erfolgreich gestalten" läuft, trägt das Bürgerbegehren (Bürgerentscheid 2) das Kennwort "Für den Erhalt der Himmelkroner Kulturlandschaft".

Der Bürgerentscheid 1 hat folgende Fragestellung: "Sie Sie dafür, dass die Gemeinde Himmelkron die Realisierung des geplanten Gewerbegebietes ,Nördlich der B 303' - unter der Maßgabe, dass mindestens 60 Prozent der überbaubaren Flächen ausschließlich für die Nutzung durch Handwerk, Handel, Dienstleistungsbetriebe und produzierendes Gewerbe bereitstehen - weiter vorantreibt?"

Die Fragestellung beim Bürgerentscheid 2 lautet: "Sind Sie dafür, dass sämtliche gemeindlichen Planungen gestoppt werden, die der Errichtung eines Gewerbegebietes Himmelkron-Nord (nördlich der B 303) dienen, um das Landschaftsbild zu retten, die landwirtschaftlichen Flächen zu sichern, eine zusätzliche Verkehrsbelastung zu vermeiden und die Lebensqualität der Bevölkerung von Himmelkron zu erhalten?"

Stichfrage

Bei Abstimmungs-Gleichstand lautet die Stichfrage: "Welche Entscheidung soll dann gelten? Weiterplanung oder Planungstopp".