Vor der großen Schnellzuglok - oder doch lieber im Museumspädagogischen Zentrum? - Wer möchte, kann jetzt im Deutschen Dampflokomotiv-Museum heiraten.
Immer mehr Kommunen wollen den Brautpaaren einen besonderen Ort für ihre Eheschließung anbieten, aber nicht alles, was möglich scheint, ist auch erlaubt. Das Standesamt Wirsberg war Vorreiter im Landkreis und hat gleich mehrere Räumlichkeiten entsprechend gewidmet.
Jetzt hat auch die Gemeinde Neuenmarkt auf den Trend reagiert und im Deutschen Dampflokomotiv-Museum (DDM) gleich zwei Räumlichkeiten mit der Zustimmung der Aufsichtsbehörde durch einen Beschluss des Gemeinderates als Trauzimmer gewidmet.
Nach dem Personenstandsgesetz soll die Eheschließung in einer der Bedeutung der Ehe entsprechenden würdigen Form vorgenommen werden. Das Trauzimmer muss daher diesen Anforderungen entsprechen. So ist eine Eheschließung unter freiem Himmel beispielsweise nur dann zulässig, wenn sie an einem Ort stattfindet, der sich in unmittelbarer Nähe eines gewidmeten Trauzimmers befindet.
Idee von CSU-Gemeinderat
Der Gedanke, das DDM auch als Ort für standesamtliche Eheschließungen anzubieten, ist Gemeinderat Ralf Pistor (CSU) bei der Hochzeit seiner Tochter Magdalena vor einem Jahr gekommen: "Wir hatten ja bisher nur die Möglichkeit im Sitzungssaal - und da wurde mir klar, dass wir mit dem DDM eine wunderschöne Lokation mit verschiedenen Varianten haben. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sich vor allem viele Eisenbahnfreunde von dem Ort angezogen fühlen."
Bürgermeister Alexander Wunderlich (CSU) sprach von einer hervorragenden Idee: "Unser Museum wird dadurch einen wahnsinnigen Imagegewinn haben." Standesbeamtin Alia Saleh weiß, dass die Entscheidung für sie auch Mehrarbeit bedeutet: "Die mache ich gerne und bin auch sehr offen dafür."
Zwei Orte mit eigenem Reiz
Beide Räumlichkeiten haben ihren Charme und Reiz: So wird sich der Eisenbahnfreak gerne an der Schnellzuglokomotive trauen lassen, andere werden das Museumspädagogische Zentrum wählen, weil es ein in sich geschlossener und eigens zugänglicher Raum ist.
Das DDM ist auch bereit, die Feierlichkeiten mit einem beauftragten Caterer auszugestalten. Bürgermeister Wunderlich: "Wenn es gewünscht wird, darf die Hochzeitsgesellschaft einen ganz Tag im DDM verbringen." Eines pfiffen die Spatzen jedenfalls bereits vom Dach: Einer der Ersten, der seine Lebenspartnerin im Dampflok-Museum heiraten will, soll dem Vernehmen nach Bürgermeister Wunderlich selbst sein.