Happy-End für Zaki

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Happy-End für Zaki Sharifi: Gestern ist der junge Afghane nach Kulmbach zurückgekehrt. Er hofft, nun bald eine Berufsausbildung beginnen zu können. Foto: Archiv
Happy-End für Zaki Sharifi: Gestern ist der junge Afghane nach Kulmbach zurückgekehrt. Er hofft, nun bald eine Berufsausbildung beginnen zu können.  Foto: Archiv

Angekommen, abgeschoben - und nun wieder zurück: Ein 21-jähriger Afghane kann jetzt in Kulmbach in ein neues Leben starten.

Sein Schicksal hat viele Menschen bewegt. Dass alles nun ein glückliches Ende nimmt, wird seine Freunde und Unterstützer freuen. Am glücklichsten allerdings dürfte Zaki Sharifi selbst ein: Gestern ist der 21-Jährige aus Afghanistan nach Kulmbach zurückgekehrt und hofft nun, endlich eine Berufsausbildung beginnen zu können.

Als Zaki Sharifi im Jahr 2015 nach Kulmbach kam, war er noch minderjährig. Er wurde in einem Wohnheim der Kulmbacher Arbeiterwohlfahrt untergebracht und betreut. Zaki integrierte sich schnell, machte seinen "Quali" und erhielt nach einem Praktikum in einem Handwerksbetrieb die Zusage für eine Lehrstelle. Der Rückschlag war herb. Sein Asylantrag wurde zweimal abgelehnt: Er war ohne gültigen Pass eingereist.

Bürokratische Hemmnisse

Zaki wurde Ende Juli 2019 nach Afghanistan abgeschoben, in ein Land, das ihm völlig fremd war: Seine Familie war in den Iran geflohen, als er noch klein war. Die Sprache der Kabuler Afghanen verstand Zaki kaum, und weil er Angehöriger der Volksgruppe der Hazara ist, wurde er diskriminiert, lebte ohne Arbeit und Einkommen unter einfachsten Umständen.

Der Versuch, mittels eines Ausbildungsvisums, das er in Indien beantragen wollte, nach Kulmbach zurückzukehren, gestaltete sich schwierig und drohte an bürokratischen Hemmnissen zu scheitern.

Während all der Zeit hatte Zaki Unterstützer in Deutschland. Ein Helferkreis machte immer wieder auf das Schicksal des jungen Mannes aufmerksam, sammelte Spenden, leistete administrative Hilfe. Im Februar 2020 wurde eine Petition an den Bayerischen Landtag auf den Weg gebracht, die fast 30 000 Menschen mit ihrer Unterschrift unterstützten.

Insbesondere der Kulmbacher Landtagsabgeordnete Rainer Ludwig (Freie Wähler) machte sich im Petitionsausschuss über Monate hinweg für das Anliegen der Kulmbacher stark, intervenierte eindringlich bei Zentralen Ausländerbehörde in Bayreuth.

Er habe, so berichtete Ludwig gestern in einer Pressemitteilung, im Sommer dieses Jahres auch im Namen der Vorsitzenden des Petitionsausschusses, Stephanie Schuhknecht, in einem Brandbrief an die um wohlwollenden Behandlung des Falles gebeten.

Einreisesperre verkürzt

Mit Erfolg: Zakis Einreisesperre wurde verkürzt; ein weiteres Jahr in Kabul unter schwierigsten Bedingungen blieb ihm so erspart. Ausschlaggebend für die Entscheidung sei unter anderem gewesen, dass dank des Einsatzes des Kulmbacher Helferkreises die Abschiebekosten vollständig beglichen worden seien. "Wir sind der Auffassung, dass Zaki Sharifi eine ausgezeichnete Vorbildfunktion für eine gelungene Integration in unserer Region hat", so Rainer Ludwig. Er spreche sehr gut Deutsch, habe in Kulmbach viele Freunde, besitze einen Schulabschluss mit gutem Notendurchschnitt, einen Ausbildungsvertrag als Anlagenmechaniker bei der Firma Schwender und zudem eine kleine Wohnung. "Wir sind alle erleichtert, dass Zaki Sharifi nun eine erfolgreiche Zukunft im Kulmbacher Land beginnen kann."