Große Nachfrage nach Impfnachweis in Kulmbach: Aber es hakt

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Seit Montag dürfen Apotheken den digitalen Impfnachweis ausstellen.
Seit Montag dürfen Apotheken den digitalen Impfnachweis ausstellen.
Oliver Dietze/dpa

Vollständig Geimpfte können dies nun auch digital belegen. Doch der Start klappt nicht reibungslos. Hier erfahren Sie, wo es bei den Apotheken gehakt hat.

Die Kunden von Apothekerin Olga Pauls von der Frankenwaldapotheke in Stadtsteinach zeigen Verständnis dafür, dass in der Pandemie mal wieder etwas nicht klappt. In diesem Fall die Ausstellung des digitalen Impfausweises, die seit Montag in Apotheken möglich ist - aber vielerorts nicht oder nicht reibungslos funktionierte. Die erforderlichen Server waren offensichtlich überlastet.

Denn die Nachfrage nach den digitalen Impfnachweisen ist groß, wie die Stadtsteinacher Apothekerin festgestellt hat. "Wir würden den Leuten gerne weiterhelfen - wenn wir schon freigeschaltet wären", erklärt Olga Pauls.

Anderenorts funktioniert das schon - zumindest die meiste Zeit. Wie in den Apotheken von Hans-Peter Hubmann. "Wir haben schon viele Zertifikate ausgestellt." Hubmann, der Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbands ist, weiß auch von einer bundesweit hohen Nachfrage. Am Montagmorgen seien es bis 10.30 Uhr bereits 43 000 Impfzertifikate gewesen, bis 15 Uhr schon 500 000. Allein in der Apotheke im "Fritz" werden es bis zum frühen Abend 100 sein.

Diese Zertifikate gibt es seinen Worten zufolge sowohl für die Erst- als auch für die Zweitimpfung. Der digitale Nachweis für die Erstimpfung ist beispielsweise für Österreich-Reisende wichtig. Denn in unserem Nachbarland gelten Menschen bereits als geimpft, wenn die erste Impfung mindestens 22 Tage zurückliegt.

Um in den Genuss eines digitalen Impfnachweises zu kommen, müssen sich die Interessenten ausweisen (Personalausweis, Reisepass) sowie einen Impfausweis oder eine Bescheinigung eines Impfzentrums vorlegen. Dann erhalten sie bei Hubmann einen Ausdruck mit einem sogenannten QR-Code, den man mit der CovPass-App oder mit der Corona-Warn-App einlesen kann. Die Luca-App funktioniert nach den Worten Hubmanns frühestens ab Mittwoch als Impfnachweis und benötige dafür ein Update.

Zu den Kunden und Kundinnen, die sich den Impfnachweis auf das Smartphone holen wollen, gehört auch Daniela Schuberth. "Das ist einfacher, als den gelben Pass mit sich rumzuschleppen", sagt sie. "Und warum soll ich jedem meinem Impfpass zeigen?" Das will sie vermeiden. Da ist ihr das Handy lieber, das sie ohnehin immer dabei habe - auch im Urlaub. Und dann könne man den digitalen Impfnachweis einfach im Hotel oder am Flughafen vorzeigen. Natürlich hofft sie, dass das neue Verfahren mit der App auch sicher ist und ihre Daten geschützt sind.

Welche Apotheken das digitale Zertifikat ausstellen, kann im Internet unter www.mein-apothekenmanager.de eingesehen werden. Weil laut Mitteilung des Deutschen Apothekerverbands die Zahl der teilnehmenden Apotheken anfangs begrenzt sein wird, sollten Kundinnen und Kunden vorab nachfragen, ob dieser Service angeboten wird.

Bereits seit Donnerstag erhalten vollständig Geimpfte im Kulmbacher Impfzentrum zusätzlich zu ihrer Impfdokumentation den digitalen Impfnachweis in Form eines ausgedruckten Dokuments mit dem QR-Code. Aber auch hier hakte es wegen der Server.