Geld verdienen durch Nichtstun
Autor: Peter Müller
Kulmbach, Donnerstag, 19. Februar 2015
Gefällt Ihnen die Überschrift auch, liebe Leser? Ja, es klingt verlockend, ist aber nach den gängigen ökonomischen Regeln unmöglich: Geld verdienen durch (fast) Nichtstun. Dennoch wird in der Werbung der Eindruck erweckt, dass so etwas geht.
In einem TV-Spot für die Internet-Plattform bdswiss.com suggeriert ein Sprecher mit Schweizer Akzent, dass jeder Depp im Monat nullkommanix gut 12 000 Euro verdienen kann. Funktionieren soll das mit so genannten binären Optionen. Für Nicht-Börsianer: Sie spekulieren darauf, dass ein Basiswert (Währungspaare, Aktien, Indizes oder Rohstoffe) innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums steigt oder fällt.
Merken Sie was? Genau, das ist ungefähr so, als würden Sie Ihr Geld in die Spielbank tragen und am Roulettetisch auf Rot oder Schwarz setzen. Liegen Sie richtig, gewinnen Sie, haben Sie falsch getippt, ist die Kohle futsch.
Komplett!
Abgesehen davon, dass niemand mit einer Fifty-fifty-Chance seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, bewegen sich die Macher der Internetplattform nach meiner Ansicht auch rechtlich auf gefährlichem Terrain: Die Firma erweckt den Anschein, aus der finanzpolitisch als gewieft geltenden Schweiz zu stammen, hat ihren Sitz aber in Zypern. Und mit einer Bank (frühere Werbung: "Banc de Swiss") hat sie gleich gar nichts zu tun.
Immerhin wird in einigen Internet-Foren bereits von Täuschung gesprochen. Deshalb, liebe Leser: Finger weg!
Gleichwohl wünsche ich Ihnen, dass Sie in Zukunft ganz ganz viel Geld verdienen. Aber dafür müssen Sie - leider - ein bisschen was arbeiten. Ehrlich.