Mainleus: "Spinnstuben"-Wirt schreibt tatsächliche Preise auf Karte - auf den Cent genau
Autor: Fynn Partheymüller
Mainleus, Mittwoch, 17. Januar 2024
Seit dem 1. Januar 2024 sind die Preise in der "Spinnstube" in Mainleus gestiegen - und zwar auf den Cent genau. Betreiber Matthias Thurn erklärt die Hintergründe zu den besonderen Preisen.
Die Erhöhung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie ist bei vielen Gästen auf Unmut gestoßen. In Berlin sollen Kunden beispielsweise über 40 Euro für ein Schnitzel zahlen, Verständnis dafür gibt es vonseiten der Besucher nur wenig. Auch in Franken kommt es immer mehr zu Preiserhöhungen auf den Speisekarten, wie nun auch im Mainleuser Restaurant "Spinnstube" (Landkreis Kulmbach). Wegen der Inflation hatte es im Gastro-Bereich bereits zuvor deutliche Teuerungen gegeben.
"Spinnstuben"-Betreiber Matthias Thurn musste in Folge der Steuererhöhung seine Preise anpassen. "Der Beschluss der Bundesregierung, die Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie ab 01. Januar 2024 wieder auf 19 Prozent anzuheben, spiegelt sich leider ab sofort auch in unseren Speisekarten wider", heißt es auf der Website des Restaurants. Dafür hat er sich etwas Besonderes ausgedacht. Das fränkische Wirtshaus verlangt im Januar Preise mit untypischen Cent-Beträgen. Gegenüber inFranken.de erklärt er die Entscheidung und was in Zukunft noch passiert.
"Nicht willkürlich, sondern notwendig": "Spinnstuben"-Betreiber aus Mainleus äußert sich zu ungewöhnlicher Karte
In einem Statement äußern sich die Verantwortlichen des Wirtshauses zu der Steueranpassung. "Wir sind enttäuscht von der Entscheidung der Bundesregierung. Und wir halten diese Entscheidung für grundlegend falsch", heißt es. Doch obwohl sich diese laut Thurn am meisten bemerkbar mache, sei nicht nur die Erhöhung schuld an der Preisanpassung. "Auch die Lebensmittelpreise, Lieferkosten und gestiegene Kraftstoffpreise sind über das gesamte letzte Jahr immer wieder angepasst worden", erklärt Thurn gegenüber inFranken.de.
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Somit musste der Gasthof die Preise erhöhen, wie der Betreiber erklärt. Hierfür habe er sich was Besonderes einfallen lassen, nämlich die Preise centgenau anzupassen. So kostet nun ein Schnitzel 15,18 Euro, die Schweinefilet-Medaillons 19,78 Euro. "Die Preise sind durch die Kosten genau berechnet", so Thurn. In der ersten Januarhälfte werden auch genau diese Preise verlangt. "Das ist erstmal der Plan. Wir werden dann die Preise wieder abrunden, irgendwann geht ja auch das Wechselgeld aus", scherzt er. Auf der Speisekarte stehen auch noch die alten Preise, das sei genau so gewollt. "Damit die Kunden ein Verständnis dafür kriegen, dass das nicht willkürlich, sondern leider notwendig ist."
Die Gäste zeigen laut Thurn auch größtenteils Verständnis für die Anpassung. "Sie verstehen, dass wir die Preise so erhöhen müssen, da wir sonst selbst drauflegen müssten und wir dann über kurz oder lang nichts mehr tun und eigentlich schließen können", erklärt er. "Wir sind sehr transparent und offen, wenn Gäste Fragen haben, beantworten wir sie ihnen gerne." Weitere Nachrichten aus Kulmbach gibt es in unserem Lokalressort.