Vorsitzende Edith Wagner will die Führung der Vereinigung abgeben. In der Hauptversammlung hat sich aber kein Nachfolger für das Amt gefunden.
Es kriselt beim Gartenbauverein Schwarzach-Schmeilsdorf: Vorsitzende Edith Wagner wird das Amt zu viel , sie will abgeben - aber ein Nachfolger wurde in der Hauptversammlung nicht gefunden. "Aktuell ist es so, dass ich schon seit Sommer kürzer trete. Aus Zeitgründen kann ich den Posten nicht mehr ausüben", spricht Wagner über den Hintergrund. "Mit dem Gedanken aufzuhören habe ich mich schon länger getragen", sagt sie. Deshalb sei ihr Entschluss unumstößlich.
Eigentlich läuft die Wahlperiode noch ein Jahr. Doch nach der Ankündigung von Edith Wagner, sich zurückzuziehen, sollte schon in der Hauptversammlung vor zwei Wochen ein Nachfolger gesucht werden. Vergeblich. Eine potenzielle Nachfolgerin habe kurzfristig abgesagt, bedauert sie. Derzeit führe die Geschäfte ihr Stellvertreter Günther Stenglein.
Der sei auch für die Organisation der außerordentlichen Mitgliederversammlung zuständig, in der ein erneuter Anlauf unternommen werden soll, einen Vorstand zu wählen. Wenn das nicht klappt, gibt es einen dritten, letzten Versuch - danach droht die Auflösung. "Dann geht das Vereinsvermögen laut Satzung an den Kreisverband", erklärt Edith Wagner das Prozedere. "Die Lage ist ernst", sagt sie.
Zum Vereinsvermögen zählt auch die weit über die Mainleuser Gemeindegrenzen hinaus bekannte und von vielen genutzte Obstpresse. Was damit dann passiert, darüber kann Wagner nur spekulieren. Vielleicht gibt es eine Kooperationsmöglichkeit mit dem Markt Mainleus? Vielleicht macht ein anderer Verein mit? Alles nur Mutmaßungen.
Edith Wagner, die derzeit noch offiziell im Amt ist und auch die Hauptversammlung am 12. März geleitet hatte, hofft, dass doch noch ein Vorstand für den 286 Mitglieder zählenden Verein gewählt wird.
Dass das klappen wird, davon geht Kreisverbandsvorsitzender Günter Reif aus. "Ich schätze die Lage noch positiv ein. Es ist nicht das erste Mal, dass wir so einen Fall haben. Klar, es ist kritisch. Aber aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass sich die Lage meist wieder stabilisiert. Deshalb darf man nicht so schnell aufgeben."
Wichtig ist für Reif, dass kein Schnellschuss abgegeben wird. "Wir sind so verblieben, dass wir Ostern abwarten und dann Gespräche führen." Danach werde die außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen. Natürlich weiß er, dass das Ehrenamt nicht mehr den Stellenwert hat wie früher. "Aber Vereine, die sich mit der Natur befassen, sind wichtiger denn je", ist seine Überzeugung. Deshalb werde er "kämpfen bis zum Letzten". Das gelte auch für die Kelterei. "Vielleicht muss die Gemeinde Mainleus zu Rate gezogen werden." Das werde aber erst als letzter Schritt erfolgen.