Einkaufen 2022 in Kulmbach. Wer gerne durch die Stadt bummelt, von Geschäft zu Geschäft schlendert, hat da immer weniger Auswahl.
Was ich fürs tägliche Leben brauche, das bekomme ich - Besonderes muss ich meist außerhalb suchen.
Kulmbach steht mit dem Problem nicht allein da. Der Trend ist allgegenwärtig: Discounter im Cluster am Stadtrand, Leerstände in den Zentren. Die Corona-Pandemie hat beschleunigt, was sich schon seit Jahren angekündigt hat: das Sterben des lokalen Einzelhandels. Lockdown und bequemer Online-Einkauf sind nicht die Ursache dieser Entwicklung, aber sie wirken wie ein Brandbeschleuniger. Natürlich gibt es sie noch, die Positiv-Beispiele: Geschäfte mit Zugkraft, die auch reichlich Kundschaft haben. Aber sie sind die Ausnahmen und leider nicht die Regel.
Besonders augenfällig ist die Entwicklung im "Fritz". Für ein Einkaufszentrum ist eine Handvoll klassischer Geschäfte und eine weitere Handvoll Dienstleister zu wenig, um Publikum anzuziehen, das eine Weile im Haus bleibt und von Laden zu Laden geht, da mal hineinschaut, dort spontan etwas kauft, eine Pause einlegt, um etwas zu essen und zu trinken.
In seinen Anfangsjahren hatte das "Fritz" eine gewisse Strahlkraft. Haushaltsgeräte, Computer und Unterhaltungselektronik, Bücher, Wohnaccessoires, Fotografie, Mode, Schuhe, Computerspiele, Supermarkt, Restaurant, Eisdiele, Bäckereien, Apotheke... Die Mischung war vielfältig. Davon profitierte auch die Innenstadt. Diese Zeiten sind leider vorbei.
Was bleibt, ist ein Teufelskreis: Stimmt das Angebot nicht, kommen keine Kunden. Gibt es keine Kundschaft, wird eine Geschäftseröffnung für jeden Händler zum Risiko, das kaum noch jemand eingehen möchte.