Frohe Botschaft, leuchtende Augen

3 Min
Im schillernden Gewand, mit Krone und goldenem Buch, zog das Christkind in die Petrikirche ein.
Im schillernden Gewand, mit Krone und goldenem Buch, zog das Christkind in die Petrikirche ein.
Sonny Adam
Impressionen vom Besuch des Nürnberger Christkinds.
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Impressionen vom Besuch des Nürnberger Christkinds.
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Sonny Adam
Impressionen vom Besuch des Nürnberger Christkinds.
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Sonny Adam
Impressionen vom Besuch des Nürnberger Christkinds.
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Impressionen vom Besuch des Nürnberger Christkinds.
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Impressionen vom Besuch des Nürnberger Christkinds.
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Sonny Adam
Impressionen vom Besuch des Nürnberger Christkinds.
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Sonny Adam
Impressionen vom Besuch des Nürnberger Christkinds.
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Sonny Adam

Vor allem für die Kinder war der Auftritt des Christkinds mit seiner Krone und dem goldenen Buch ein ganz besonderes Erlebnis.

Das gab's noch nie: das Nürnberger Christkind in Kulmbach. Schon eine halbe Stunde vor dem angekündigten Auftritt kamen die ersten Familien mit Kindern in die Petrikirche. Die Teilnahme war - wegen der Corona-Pandemie - auf 200 Personen begrenzt, und so waren im Vorfeld Karten für das Ereignis ausgegeben worden. Das besondere Erlebnis wollten sich die Kulmbacher nicht entgehen lassen.

Für ein festlichen Rahmen war ebenfalls gesorgt: Dekanatskantor Christian Reitenspieß hatte ein anspruchsvolles und unterhaltsames musikalisches Programm mit dem Jugendensemble und mit Orgelmusik vorbereitet. Pfarrer i.R. Albrecht Bischof übernahm die Aufgabe, die frohe Botschaft zu verkünden.

Doch warum kam das Christkind ausgerechnet nach Kulmbach? "Ich habe einfach angefragt", erklärte Pfarrer Ulrich Winkler von der Petrikirchengemeinde, der sich sichtlich freute, dass das dieses Jahr tatsächlich geklappt hat. Schon im Dezember 2020 war der Auftritt geplant. Doch wegen des harten Lockdowns hatte dieser dann kurzfristig abgesagt werden müssen.

Die Kinder fieberten dem Auftritt des Nürnberger Christkinds entgegen. Jolina Popp (8) hatte ihr schönstes Glitzerkleid angezogen - in Silber. "Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen. Ich habe das Christkind noch nie gesehen. Noch nie!" Aber dass es sicherlich ein goldenes Kleid anhaben würde, das wusste das Mädchen. Dass sie in der ersten Reihe sitzen durfte, machte die Achtjährige besonders stolz. Denn so konnte sie dem Christkind ganz nahe sein.

Ein echter Christkind-Experte dagegen ist Jakob Nahr (5). Der Bub aus Rappetenreuth erklärte, dass er das Christkind schon im "Weihnachtszügla" getroffen habe. Angst, dass es wegen Schneefalls mal nicht ins Kulmbacher Oberland kommen könnte, hat er nicht. "Das Christkind hat jedes Jahr Geschenke gebracht. Das kommt schon durch", sagte er. In diesem Jahr wünscht sich der kleine Mann einen Traktor - aber einen mit Doppelreifen, betont er.

Auch der dreijährige Jannik Fries möchte Weihnachten seinen Fuhrpark erweitern. Bei ihm steht auf dem Wunschzettel ein Gabelstapler. "Das Christkind kann alles schleppen", ist sich auch Jannik sicher. Und er war ein braves Kind - die Geschenke sind nicht in Gefahr. Für Jannik ist Weihnachten 2021 ein ganz besonderes Erlebnis. Denn im letzten Jahr war die ganze Familie in Quarantäne. "Wir wollen in diesem Jahr so richtig Weihnachten feiern - mit Kirche und allem", sind sich Julia und Jürgen Fries einig. Auch Oma Inge Stegitz ist dabei. Weihnachten soll ein schönes Fest für die ganze Familie werden.

Das Nürnberger Christkind nahm sich viel Zeit für seinen Auftritt in Kulmbach. Mit einem zuckersüßen Lächeln versuchte Teresa Windschall, wie das Christkind mit bürgerlichem Namen heißt, ein bisschen vom Geist der Weihnacht zu verbreiten: mit Geschichten und Gedichten.

Und am Ende stand der Wunsch, dass alle die Traurigkeit hinter sich lassen sollen und in der Weihnachtszeit etwas von der Herrlichkeit der frohen Botschaft erleben mögen.

Das Christkind hat drei Fahrer und ist geboostert

Das Nürnberger Christkind Teresa Windschall hat schon als Grundschülerin davon geträumt, einmal diese Rolle zu spielen, nachdem sie erfahren hatte, dass eine ihrer Lehrerinnen einmal das Christkind war. Im BR-Interview erzählt die 17-Jährige, wie ihr Traum wahr wurde und wie sie ihr großes Programm schafft.

Wie wird man Christkind?

Teresa Windschall: Man kann sich bewerben. Voraussetzung ist, dass man aus Nürnberg ist und zwischen 16 und 19 Jahre alt ist. Ich habe das probiert und es hat geklappt. Das ist für mich eine riesige Ehre.

Welche Hobbys hat das Christkind?

Ich spiele Geige und bin Konzertmeisterin des Orchesters der Wilhelm-Löhe-Schule, seit zwei Jahren nehme ich Ballett-Unterricht. Aber ich spiele auch Tennis, mache Workout , schwimme gern und fahre Ski.

Als Christkind kommt man ganz schön rum. Auch international?

Ja, ich habe 2019 an einem kirchlichen Austauschprogramm mitgemacht, war in Brasilia, der Hauptstadt Brasiliens. Ich nahm an einem archäologischen Projekt in Istanbul teil, besuchte Sprach- und Austauschprogramme in Ungarn, Südfrankreich und Spanien.

Wie erlebst du die Pandemie?

Ich besuche eigentlich das Gymnasium und mache bald Abitur. Im Dezember bin ich wegen meiner vielen Termine freigestellt.

Normalerweise habe ich 190 Termine pro Saison, aber jetzt sind viele Auftritte abgesagt. Trotzdem versuche ich all das zu machen, was möglich ist. Alles ist ein bisschen anders als sonst. Aber trotzdem ist jeder einzelne Auftritt schön.

Trägt das Christkind Mund-Nasenschutz?

Christkind Teresa Windschall: Nein. Ich halte großen Abstand und kann nicht so nah an die Menschen und an die Kinder ran. Ein Christkind mit Maske - das geht nicht. Das würde ja die Illusion der Kinder zerstören. Aber ich bin geimpft. Auch die Boosterimpfung habe ich schon. Außerdem finden ja viel weniger Termine statt, und ich bin sehr vorsichtig.

Wie schafft du all die Termine - ohne Führerschein und Auto?

Ich habe jemanden, der all die Termine koordiniert außerdem noch drei Fahrer. Die weiteste Reise in diesem Jahr geht nach Rheda-Wiedenbrück in Nordrhein-Westfalen. Da bleibe ich dann auch über Nacht. Anders ist das nicht zu schaffen.

Wie viele goldene Kleider hängen in Christkinds Kleiderschrank?

Zwei, damit ich immer wechseln kann. Und die Krone. Die ist ziemlich schwer - 800 Gramm. Wenn man sie eine Weile aufhat, merkt man das deutlich.

In der Kirche gab es auch Kinder, die Wunschzettel zugesteckt haben. Was steht da so?

Das Rührendste, was ich in diesem Jahr hatte, war ein Kind, das sich einen Zauberspruch gegen Corona gewünscht hat.

Was ist dir wichtig bei deiner Aufgabe?

Ich möchte den Geist der Weihnacht verbreiten. Ich möchte, dass die Kinder staunen und ihren Glauben an das Christkind behalten und erleben.