Friedrich Baur wird zum Vorbild für Stadtsteinacher Schüler

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Noch steht das Schild mit der
Noch steht das Schild mit der

Die Grund- und Mittelschule Stadtsteinach bekommt einen Namen. Nicht alle Stadträte sind von der Idee begeistert, doch die Mehrheit stimmte dafür.

Die Grund- und Mittelschule Stadtsteinach bekommt einen Namenspaten. Sie wird nach einem berühmten Sohn der Stadt benannt: Friedrich Baur. Er wurde 1890 in Stadtsteinach geboren und war später mit dem Baur-Versand Burgkunstadt ein Pionier des Versandhandels in Deutschland.

Die Entscheidung fiel nicht einstimmig: Wolfgang Martin (BL), Andy Sesselmann (FW) und Wolfgang Heiß (CSU) stimmten gegen den Vorschlag, den Wolfgang Hoderlein (SPD) bereits vor gut zwei Jahren zur diskussion gestellt hatte. Konkrete Alternativ-Vorschläge gab es seither jedoch nicht, weder aus dem Gremium noch aus der Bevölkerung.

Die Friedrich-Baur-Stiftung mit Sitz in München, hat der Umbenennung zur Friedrich-Baur-Schule nach einer entsprechenden Voranfrage bereits vor einem Jahr schriftlich zugestimmt, eine vom Stadtrat angestoßene öffentliche Meinungsbildung brachte keine Resonanz.

Und was halten die davon, die es am meisten betrifft? Die Schulfamilie sei für den neuen Namen, so Schulleiter Michael Pfitzner und Konrektorin Simone Zimmerer: Neben dem rein praktische Vorteil eines griffigen gemeinsamen Namens für das sprachlich sperrige Konstrukt aus Grundschule Stadtsteinach und Mittelschule Stadtsteinach-Untersteinach, trage er auch zu einer stärkeren Identifikation mit der Schule bei. "Friedrich Baur hat aus einfachen Anfängen ein international erfolgreiches Unternehmen aufgebaut. Das macht ihn zu einem geeigneten Vorbild für unsere Schüler. Es zeigt ihnen, dass dieser Weg auch ihnen offensteht", sagte Pfitzner.

Wolfgang Hoderlein stellte noch einmal heraus, warum er die Namensgebung für wichtig hält: "Eine Schule, die einen Namen hat, hat auch ein Gesicht. Ein Profil zu haben, ist heute wichtiger denn je. Und hier passt auch die Biografie perfekt zur Schule." Auch Bürgermeister Roland Wolfrum und Klaus Witzgall (CSU) sehen eine Stärkung für die Schule.

Die drei Stadträte, die Nein zu dem Vorschlag sagten, führten unterschiedliche Gründe dafür ins Feld - unter anderem, dass Bürger geäußert hätten, dass sie die Pläne nicht gut finden. Wolfgang Martin kritisierte "den Weg der Meinungsbildung " und hätte sich eine breitere öffentliche Diskussion mit alternativen Namensvorschlägen gewünscht. Andy Sesselmann hätte als Namensgeber lieber jemanden, der konkret etwas für Stadtsteinach getan hat und nicht nur dort geboren ist. Wolfgang Heiß schließlich würde am liebsten ganz auf eine Umbenennung verzichten: "Wir haben in Stadtsteinach keine Straße und kein öffentliches Gebäude nach einer Person benannt. Damit stellt man alle anderen Persönlichkeiten zurück, die es auch verdient haben."

Die übrigen Stadträte teilten diese Einschätzung nicht. Und Roland Wolfrum sah keinen Sinn darin, die im Dezember 2016 angestoßene Debatte noch weiter in die Länge zu ziehen. Knud Espig (SPD) betonte, man habe im Stadtrat die Aufgabe, eine Entscheidung zu treffen und nicht noch einmal alles auf null zu setzen. Mit 13 zu 3 Stimmen fiel der Beschluss zugunsten der Friedrich-Baur-Schule.