Freudentag für den Markt Ludwigschorgast: Nach einer Bauzeit von nur sechs Monaten konnte die runderneuerte Obere Marktstraße am Donnerstag mit dem obligatorischen Durchschneiden eines rot-weißen Bandes offiziell freigegeben werden.
Landrat Klaus Peter Söllner schaute auf ein rundum sehr positives Projekt. Die Sanierung sei hervorragend gelungen sowie den Grundstücken und Häusern angepasst ist. "Es ist das I-Tüpfelchen auf die vorausgegangen Dorferneuerungsmaßnahmen."
650 000 Euro investiert Bürgermeisterin Doris Leithner-Bisani erinnerte daran, dass sich bei den Untersuchungen des Ingenieurbüros Schnabel vor zwei Jahren schnell herausgestellt habe, dass es mit einer Oberflächensanierung nicht getan war. Der Unterbau war nicht ausreichend, der Kanal wies an einigen Stellen größere Schäden auf, die 30 Jahre alte Wasserleitung sollte gleich mit ausgetauscht werden.
Am Ende standen Kosten von rund 650 000 Euro.
"Ein enormer Brocken für eine kleine Gemeinde wie Ludwigschorgast, zumal klar war, dass es keine Zuschüsse gibt und auch die Anrainer auf Grund der fehlenden Straßenausbaubeitragssatzung keine Beträge leisten werden", betonte Leithner-Bisani.
Im Marktgemeinderat einigte man sich mit Blick auf die Kostensteigerung der nächsten Jahre sowie die sehr günstigen Bankzinsen, die Maßnahme in einem Zug auszuführen.
"Auch haushaltstechnisch war das eine Mammutaufgabe. Wir müssen uns daher in den nächsten Jahren noch mehr einer strikten Haushaltsdisziplin unterwerfen", sagte die Bürgermeisterin.
"Wir haben eine Straße und einige Nebenarme in einen Topzustand versetzt und einige gestalterische Elemente verwirklicht", betonte Doris Leithner-Bisani.
Auch wurde das Gasnetz erweitert und den Bürgern die Gelegenheit gegeben, sich Hausanschlüsse legen zu lassen.
Ein Dankeschön richtete die Bürgermeisterin auch an die Anwohnern für das gezeigte Verständnis und die in Kauf genommenen fünfmonatigen Beeinträchtigungen. "Wie alle am Ergebnis sehen könnten, hat es sich gelohnt." Vom finanziellen Aspekt her seien bisher 490 000 Euro ausgegeben worden, die Schlussrechnungen lägen aber noch nicht vor. Die Kosten würden aber auf jeden Fall im kalkulierten Rahmen von 648 000 Euro bleiben.
"So eine Maßnahme in nur sechs Monaten zu verwirklichen ist nur möglich, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Die sehr interessante Gestaltung tut gut, ich wünsche sehr viel Freude an der neuen Straße", sagte Reinhard Schnabel vom gleichnamigen Planungsbüro.
Ihm zufolge wurden 275 Meter Mischwasserkanäle verlegt und 350 Meter Wasserleitungen erneuert. Neu verlegt wurden zudem sämtliche Hausanschlussleitungen für Abwasser und Trinkwasser im Straßengrund. Ausgebaut wurden sind 260 Meter Ortsstraße. Dabei galt es, 1400 Kubikmeter Erdreich abzutragen und zu beseitigen.
Die kirchliche Weihe übernahmen im ökumenischen Rahmen die beiden Geistlichen Michail Osak (Ludwigschorgast) und Wolfgang Oertel (Untersteinach).