Wäre es denkbar, die Öffnungszeiten zur verkürzen oder Bereiche des Bades nicht für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, um Energie zu sparen? "Das wäre grundsätzlich möglich, würde aber auch wieder eine Begrenzung der Badegäste bedeuten", so Lehmann weiter. Der Werkausschuss habe aber beschlossen, dass die Stadtwerke trotz oder auch gerade wegen aller widrigen Umstände die Freizeiteinrichtungen auch in 2022 in vollem Umfang betreiben und den Bürgern zur Verfügung stellen sollen.
Dementsprechend haben im Kulmbacher Freibad schon die Vorbereitungsarbeiten begonnen, damit zum Saisonstart die Badegäste wieder ein ungetrübtes Vergnügen genießen können. Andreas Weiß, Leiter der Freizeitanlagen, packt selbst mit an. Bei unserem Besuch säubert er nicht nur die Kletterwand beim Springerbecken, sondern er kontrolliert auch die Griffe, tauscht sie gegebenenfalls aus. Eine neue Route für die Kletterer hat er schon ausgearbeitet.
Währenddessen sind die Gärtner dabei, die Hänge am Zaun vom alten Laub zu befreien, den Außenbereich herzurichten. Elektriker kümmern sich um die Abnahme der Gaswarnanlage. Die Fliesenleger haben ihren Besuch ebenfalls schon angekündigt, um Schäden an den Becken zu beseitigen. Das Freibad ist von größeren Schäden verschont geblieben, nur ein Rohrbruch im Nichtschwimmerbereich musste repariert werden.
So sieht es bei den anderen Freibädern und Badeseen aus :
Himmelkron Das Freibad in Himmelkron wird zwar mit Gas beheizt, aber trotz gestiegener Energiekosten auf eine Öffnung vorbereitet. Ein genauer Termin steht noch nicht fest. Ziel ist es laut Bürgermeister Gerhard Schneider (CSU), den Leuten trotz der Energiekrise das Badevergnügen zu ermöglichen. "Ein Freibad ist immer ein Defizitgeschäft", erklärt er. Sollte sich die Lage weiter zuspitzen, werde man gegebenenfalls reagieren.
Mainleus Seit 1. April laufen die Vorbereitungsarbeiten für einen Saisonstart in der ersten oder zweiten Mai-Woche. Das Mainleuser Hornschuch-Bad ist unabhängig von Öl und Gas, weil es mit Solarenergie beheizt wird.
Marktschorgast Am Goldbergsee ist traditionell Anschwimmen an Christi Himmelfahrt. Der See wird nicht beheizt, wohl aber das Nichtschwimmer- und das Baby-Becken. Hier wird die Wärme über eine Solaranlage gewonnen. Mehr als die Energiepreise beschäftigt die Gemeinde ein anderes Problem: Es werden noch Kräfte für die Badeaufsicht gesucht.
Stadtsteinach Hier wird es - wenn überhaupt - frühestens in den Sommerferien ein Badevergnügen geben. Denn im Freibad wird gearbeitet, unter anderem eine Photovoltaikanlage angelegt. Investitionskosten insgesamt: 1,4 Millionen Euro.
Thurnau heizt sein Freibad über schwarze Schläuche, die mit der Kraft der Sonne das Wasser erwärmen. Sollte das einmal nicht ausreichen, steht als Back-up eine Wärmepumpe zur Verfügung. Als Saisonstart wird der 21. Mai angepeilt.
Trebgast braucht für den Badesee (Eröffnung zweiten Maihälfte) natürlich keine Heizung. Für die Duschen gibt es Warmwasser-Kollektoren.
Wirsberg benötigt Flüssiggas, um das Freibadwasser auf Temperatur zu bringen. Aktuell ist der Tank noch voll mit günstig eingekauftem Gas. Auch wenn dessen Anschaffung teurer wird, soll das Freibad offen bleiben. Witterungsabhängig soll die Saison am 21. Mai starten.JG