Fachklinik Stadtsteinach: Wieder auf eigenen Füßen stehen

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Mit ein bisschen Unterstützung von Krankenschwester Gabriele Schott schafft Alfred Dietz es wieder, die ersten Schritte mit dem Rollator zu gehen. Vom Zimmer auf den Klinikflur und zurück - nicht viel, aber ein Anfang, über den der 79-Jährige sehr froh ist. Foto: Dagmar Besand
Mit ein bisschen Unterstützung von Krankenschwester Gabriele Schott schafft Alfred Dietz es wieder, die ersten Schritte mit dem Rollator zu gehen. Vom Zimmer auf den Klinikflur und zurück - nicht viel, aber ein Anfang, über den der 79-Jährige sehr froh ist. Foto: Dagmar Besand
 
Farbige Akzente in den Krankenhausfluren
Farbige Akzente in den Krankenhausfluren
 
 
Neu gestaltete Fassade mitgläsernem Vorbau
Neu gestaltete Fassade mitgläsernem Vorbau
 
 
 
Therapiegarten
Therapiegarten
 
Um die Parkplatzprobleme im Umfeld der Fachklinik zu lösen, wurden neue Stellplätze geschaffen.
Um die Parkplatzprobleme im Umfeld der Fachklinik zu lösen, wurden neue Stellplätze geschaffen.
 
Die Baustelle
Die Baustelle
 
 
Die leitenden Ärzte Thomas Banse und Ute Moreth
Die leitenden Ärzte Thomas Banse und Ute Moreth
 
 
 
 

Im Alter kommen oft mehrere schwere Krankheiten zusammen. Die intensive medizinische und therapeutische Behandlung in der Akutgeriatrie der Fachklinik Stadtsteinach hilft den Patienten zurück in ein selbstständiges Leben.

Alfred Dietz ist herzkrank. Eine schwere Infektion brachte den Stadtsteinacher im April in eine lebensbedrohliche Situation. Blutvergiftung, Wasser in der Lunge. Intensivstation. Die Ärzte im Kulmbacher Klinikum konnten seinen Gesundheitszustand stabilisieren, doch den 79-Jährigen vom Krankenhaus direkt nach Hause zu entlassen, kam nicht in Frage, und auch für eine anschließende Reha war Dietz noch viel zu schwach.

Die schwierigste Zeit überbrücken

Sein Glück: In der Fachklinik Stadtsteinach des Klinikums Kulmbach gibt es seit zwei Jahren eine Akutgeriatrie. Dort kann die Zeit bis zur Reha-Fähigkeit überbrückt werden.
Alfred Dietz kam dank intensiver medizinischer und therapeutischer Begleitung allmählich wieder auf die Beine und konnte nach knapp vier Wochen seine Reha beginnen - sogar im gleichen Haus, da die Fachklinik auch über eine Abteilung für geriatrische Rehabilitation verfügt. "Das ist für mich ideal. Ich muss nicht umziehen, und meine Frau kann mich immer besuchen", sagt der Stadtsteinacher.
Dietz ist ein Vorzeige-Patient, lobt Leitender Arzt Thomas Banse. "Er ist sehr motiviert, arbeitet mit. Die Behandlung braucht ihre Zeit, aber man sieht die Fortschritte."
Und was noch wichtiger ist: Alfred Dietz spürt, dass es ihm täglich ein bisschen besser geht. "Ich fühle mich hier sehr gut aufgehoben. Das ganze Team ist super, jeder gibt sich viel Mühe, damit ich wieder fit werde."
Die Grundidee der Akutgeriatrie ist es, die Lücke zwischen Akutkrankenhaus und Reha zu schließen und damit die medizinische Versorgung älterer Menschen zu komplettieren, erläutert Thomas Banse die Hintergründe. "Für diese Zwischenstation ist auch keine Kassengenehmigung erforderlich, sondern darüber kann ärztlicherseits entschieden werden."

Voraussetzung für die Aufnahme in die Akutgeriatrie ist, dass der Patient mindestens 70 Jahre alt und berentet ist und an mehreren chronischen Krankheiten leidet. Aus der Akutabteilung des Klinikums verlegt werden Patienten nach einem Schlaganfall oder nach anderen schweren Erkrankungen oder Operationen mit verzögerter Rekonvaleszenz. Der Hausarzt kann darüber hinaus alte Menschen einweisen, deren chronische Erkrankungen die häusliche Selbstständigkeit und Versorgung gefährden.

Ziel der Akutgeriatrie ist es, dauerhafte Pflegebedürftigkeit zu vermeiden, Mobilität und Selbstständigkeit wieder soweit herzustellen, dass eine Rückkehr nach Hause möglich ist. Nicht aufgenommen werden deshalb bereits pflegebedürftige Patienten der Pflegestufen zwei und drei.

Die Dauer des Aufenthalts in der Akutgeriatrie ist in der Regel auf drei Wochen befristet. Manchmal genügt auch schon eine Woche. "Wir bieten eine Komplexbehandlung an, die individuell den Bedürfnissen des Patienten angepasst wird." Bis zu 20 Patienten können in der akutgeriatrischen Einheit aufgenommen werden. Insgesamt hat die Innere Abteilung 34 Betten. Die Kombination der vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten und der Reha-Abteilung im eigenen Haus bewerten Thomas Banse, Internist und Nephrologe, und der seit April für die Akutgeriatrie verantwortliche Geriater und leitende Oberarzt Florian Weber als optimal. "Wir haben seit 2010 in Stadtsteinach auch eine kleine Dialyse-Einheit, so dass wir dialysepflichtige Patienten nicht mehr zwischen Kulmbach und Stadtsteinach hin und herfahren müssen", sagt Banse. "Gutes Fallmanagement ist, Patienten sinnvoll zur richtigen Zeit in die richtige Abteilung zu verlegen."

Atmosphäre zum Wohlfühlen

Nicht nur fachlich ist der Stadtsteinacher Klinikstandort in den vergangenen Jahren gewachsen. Auch räumlich wurde das Haus erweitert. Rund vier Millionen Euro hat das Klinikum in die im Frühjahr abgeschlossene Erweiterung der Fachklinik investiert. Die Bettenkapazität wurde auf 87 erweitert, und jede Abteilung hat nun alle ihre Räume auf einem eigenen Stockwerk.

Freundlich gestaltete neue Aufenthaltsräume und farbige Akzente durch viele Bilder schaffen eine Wohlfühlatmosphäre. Das wissen die Patienten zu schätzen: "Ich bin froh, dass wir so eine super Klinik in Stadtsteinach haben", sagt Alfred Dietz. Ein Lob an Ärzte und Schwestern ist ihm wichtig: "Mehr als ich hier bekomme, kann ich mir nicht wünschen."